Coronavirus

Coronavirus: Rehakliniken der Region sind auf „stand by“ Modus

Um die Krankenhäuser der Region im Falle einer durch den Coronavirus verursachten Überbelegung zu entlasten, sind auch in den drei großen Rehakliniken rund um die Stadt Füssen notwendige Vorbereitungen getroffen worden. Neben der Fachklinik Allgäu in Pfronten befinden sich auch die Fachklinik Enzensberg in Hopfen, sowie die Fachklinik König Ludwig in Schwangau im sogenannten „Stand By“ Modus.

Unterstützung und Hilfe für Patienten

„In der aktuellen Situation ist die Fachklinik Allgäu gezielt darauf vorbereitet, verstärkt AHB-Patienten, also Menschen, die direkt nach dem Akutaufenthalt im Krankenhaus eine Anschlussheilbehandlung erhalten, in unserer Pneumologie zu behandeln“, heißt es auf der Webseite der Klinik. „Wir wollen damit die Akutkrankenhäuser entlasten, damit diese sich auf die Covid 19 Patienten konzentrieren können. Gerade in der jetzigen Situation können wir den Patienten Unterstützung und Hilfe bieten. Auch schwer erkrankte Menschen mit pneumologischen Erkrankungen, wie COPD, Asthma oder onkologischen Lungenerkrankungen, sollen weiterhin die Möglichkeiten zur Gesundheitsverbesserung haben. Dies gilt auch für Menschen mit psychosomatischen Erkrankungen: Belastungssyndromen, schweren Depressionen, ausgeprägten Ängsten, bis hin zum Suizidgedanken, verschwinden nicht einfach durch Corona. Wir wollen diesen Betroffenen auch weiterhin helfen und stehen mit unseren Möglichkeiten zur Verfügung.“

40 Plätze für Patienten Quarantänebedingungen

„Auch wir sind darauf vorbereitet Patienten zu übernehmen“, bestätigt Christian Kwast, stellvertretender Geschäftsführer und Prokurist der Fachklinik König Ludwig. „Das können vor allem ältere Patienten sein, die nicht alleine Zuhause zurecht kommen oder die noch medizinisch notwendige Versorgungen erhalten, wie beispielsweise Wundversorgungen eine Thrombose Prophylaxe, oder natürlich auch Patienten, die eine pflegerische Betreuung und Therapien dringend benötigen.“ Dadurch, dass das Staatsministerium für Gesundheit angeordnet hatte, in den Krankenhäusern nur noch medizinisch notwendige Operationen durchzuführen, hat sich die Zahl der Patienten in den Rehakliniken der Region ohnehin schon stark verringert.

So stehen auch in der Fachklinik König Ludwig Kapazitäten zur Verfügung. „Derzeit haben wir von 180 möglichen Patienten noch etwa 80 im Haus“, so Kwast. „Dem Ministerium haben wir unsere freien Kapazitäten gemeldet, wenn es notwendig sein wird, werden die jeweiligen Belegungen von dort aus koordiniert. Wir könnten hier 40 Corona Patienten in Einzelzimmern unter Quarantänebedingungen betreuen, allerdings ohne Beatmungsgeräte, da wir als orthopädische Rehaklinik nicht über solche Geräte verfügen. Der Grundgedanke ist, dass wir den Krankenhäusern sogenannte leichtere Fälle abnehmen, die wir dann hier betreuen können. Wir sind stand by.“

Sollten die jetzt vorhandenen Kapazitäten aufgrund einer Vielzahl an dem Coronavirus erkrankten Patienten nicht mehr ausreichen, bestünde auch die Möglichkeit, die Kapazitäten noch zu erhöhen oder sogar auf die gesamte Klinik auszuweiten. „Dafür bräuchten wir allerdings dann zusätzliches Pflegepersonal“, so Christian Kwast. Sollte dieser Fall eintreten, will das bayerische Gesundheitsministerium externe Kräfte, wie berentete Ärzte, Pflegekräfte und Medizinstudenten, eventuell auch Fachkräfte der Bundeswehr zur Ergänzung oder Unterstützung dementsprechend koordinieren.

Fachklinik Enzensberg mit IMC-Einheit

Für die Aufnahme von Patienten im Zuge der Covid-19-Pandemie hat sich auch die Fachklinik Enzensberg dementsprechend eingerichtet. „Kapazitäten stehen zur Verfügung, diese werden täglich mit dem Landratsamt abgestimmt“, so Pressesprecher Clemens Frankenberger gegenüber Füssen aktuell. „Die Fachklinik konnte und kann Patienten isolieren, ist aber für eine Intensivbehandlung weder personell noch geräte-technisch ausgestattet. Allerdings verfügt die Klinik über eine IMC-Einheit mit drei Überwachungsplätzen, die auf acht Plätze ausgebaut werden kann. Hier laufen Gespräche mit dem Gesundheitsministerium in München. Die Fachklinik Enzensberg will und kann helfen. Wir fahren auf Sicht, das heißt, wir reagieren täglich auf eine neue Situation. Wir stehen auch hier in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden.“

Text · Foto: Lars Peter Schwarz/Unsplash

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