Essen & TrinkenLeben

Traditionelle Starkbierabende im Hotel Hirsch

Am Aschermittwoch begann die Fastenzeit. 40 Tage der Entsagung, also kein bisschen Spaß. Von wegen. Schon unsere Vorfahren wussten wie sie tricksen konnten. Zum Beispiel beim Bier. Bier unterlag vielerorts dem Fastengebot, ändern konnte das nur der Papst. Also schickten findige Mönche ihr Starkbier über die Alpen bis nach Rom. Was dort ankam, war nur noch schale Plörre. Der Papst soll gesagt haben: „Wenn sie so etwas trinken wollen, dann sollen sie es haben.“ Eine lustige Anekdote aus einem barocken Kloster. In der Anweisung ist überliefert, es sei „fürderhin nicht mehr gestattet, ein Spanferkel in den Klosterbrunnen zu Schmeißen“ und es zu essen. Der Grund: Alles, was unter der Wasseroberfläche war, war den Fischen zugeordnet.

In Füssen hat die Starkbierzeit auch eine alte Tradition. Anfang 1911 wurde mit der Bahn das Bier nach Füssen transportiert. „Das war Hacker-Pschorr“, erzählt Wolfgang Schopper, der in der Chronik der Brauerei stöberte. Erst in den 60er und 70er Jahren ging es mit dem Ausschank vom Salvator los. Schopper kann sich noch daran erinnern wie er als 16-jähriger Bub in den „Hirschen“ ging. „Jeder fand sich dort ein, egal ob jung oder alt. Es war immer ein gesellschaftliches Ereignis“, erzählt der Füssener. Bis Ende der 70er Jahre war das Hotel Hirsch das einzige, das einen Starkbier-Ausschank hatte. Erst ab den 80er Jahren kamen die anderen Gast- und Wirtshäuser dazu. Auch heute noch findet man sich im Hotel Hirsch zur Starkbierzeit ein. Es ist eine Tradition geblieben. Am Anfang gab es noch das Derblecken, heute dominiert zünftige Musik die Starkbierabende.

An folgenden Abenden heizt bayerische Livemusik zu Salvator und deftigen Brotzeiten ein:
06.03.2020, 13.03.2020, 21.03.2020 und 04.04.2020
von 19:00 Uhr bis 23:00 Uhr

Verwandte Artikel

Das könnte Dich auch interessieren
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Nacht der Musik 2024