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Braucht Füssen einen Jugendrat?

„Jugendliche müssen bei wichtigen Themen wie Umwelt, Jugend und Bildung in Füssen mitentscheiden können“, sagt Michelle Derbach. Die 15-Jährige und Vorsitzende der Jusos im Ostallgäu fordert deswegen die Einrichtung eines stimmberechtigten und parteiunabhängigen Jugendrates in der Lechstadt. Zur Teilnahme aufgerufen sind Füssener Jugendliche im Alter zwischen 15 und 22 Jahren. Geht es nach den Vorstellungen der jungen Politikerin, soll der Jugendrat direkt am Tag der Kommunalwahlen, dem 15. März, seine Arbeit aufnehmen. „Der Jugendrat soll mindestens 5 Mitglieder haben, besser wären 7“, so Derbach. „Der Jugendrat sollte als eine Stimme im Stadtrat gelten. Zudem erarbeitet der Jugendrat selbstständig Vorschläge und bringt diese dann im Stadtrat ein. Der Jugendrat wird ohne mich seine Arbeit aufnehmen, da ich Vorsitzende der Jusos Ostallgäu bin und es somit zu Interessenkonflikten kommen könnte. Allerdings werde ich dem Rat gerne in beratender Funktion zur Verfügung stehen.“ Interessierte Jugendliche können sich unter der Adresse michelle.derbach@jusosoal.de melden. Immerhin gelten Kinder- und Jugendbeiräte mittlerweile auch in der Bundesrepublik als eine der bewährtesten Formen, Kinder und Jugendliche an kommunalpolitischen Entscheidungen und Prozessen mit einzubeziehen und zu beteiligen. Auch die drei Füssener Bürgermeisterkandidaten stehen diesem Vorschlag offen gegenüber.

Maximilian Eichstetter, CSU Füssen

Es ist extrem wichtig, den Jugendlichen zuzuhören und in Jugendprojekte einzubinden. Wir haben bereits den Jugendbeirat, bei dem die Jugendlichen ihre Fragen platzieren können. So habe ich beim letzten Jugendbeirat die Frage der Jugendlichen mitgenommen, «welches Druckerpapier an unseren Schulen verwendet wird» und dies mit dem Landratsamt abgeklärt. Wir verwenden das multifunktionale Recyclingpapier, hergestellt aus 100% Recyclingfasern. Ich nehme die Anliegen der Jugendlichen sehr ernst, denn sie sind unsere Zukunft!

Foto: Peter Samer

Christine Fröhlich, Freie Wähler Füssen

Die Teilhabe von Jugendlichen in der Kommunalpolitik ist ein zentraler Ansatzpunkt für mich. In Zeiten des Fachkräftemangels müssen wir dafür sorgen, dass wir unsere Jugend nicht nur ausbilden, sondern ihnen auch ein Mitspracherecht geben, ihre Heimatstadt und ihre Zukunft zu gestalten, um ein Abwandern zu verhindern. Der Jugendbeirat sollte in regelmäßigen Abständen tagen, ein Rederecht im Stadtrat erhalten und Anträge stellen können. Bei entsprechendem Engagement ist auch die Einrichtung eines Jugendparlaments vorstellbar.

Foto: privat

Erich Nieberle, SPD Füssen

Kommunalpolitik ist unmittelbar wirksam und junge Menschen von Politik und Partizipation zu begeistern, ist für unsere Demokratie essentiell. Dies ist möglich in Form von formellen „Jugendräten“ oder auch mit informellen Formen wie „Jugendforen“. Jugendliche zu beteili-
gen, gerade in Fragen die ihre Zukunft betreffen, ist eine Selbstverständlichkeit. Wichtig ist die Form, die die Jungen selber wünschen. Möglich sind z. B. Rederecht im Stadtrat und regelmäßiger Austausch in Form von Themenworkshops und Jungbürgerversammlungen.

Foto: privat

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