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Im Gespräch mit Dr. med. Martin Hinterseer

Was bedeuten diese 125 Jahre für das Krankenhaus allgemein? Wie wichtig ist die Geschichte für das Haus selbst? Warum ist der Standort so wichtig für die Region?
125 Jahre beinhalten Tradition und Verpflichtung für die Stadt Füssen, das Ostallgäu und Tirol als Gesundheitsversorger vertrauensvoll rund um die Uhr zur Verfügung zu stehen.
125 Jahre sind Ansporn für uns alle Mitarbeiter, dieses Haus immer weiter zu entwickeln, um die nächsten Generationen an dieser einmaligen Geschichte teilnehmen zu lassen.
Der Standort der Klinik in Füssen ist für das Allgäu, für Tirol und alle seine zahlreichen Besucher von zentraler Bedeutung. Rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr werden zeitsensible Krankheitsfälle (u.a. Herzinfarkt, Schlaganfälle, Verunfallte, Geburten) hochqualifiziert medizinisch versorgt, und die Betroffenen in ihrem Schicksal begleitet. Neben der Notfallversorgung mit einem neuen interdisziplinären Notfallzentrum, stehen der Bevölkerung im ambulanten Bereich ein MVZ, Sprechstunden sowie im stationären Bereich eine hervorragende Pflege und Mediziner mit höchster Qualität zur Verfügung.

In der Vergangenheit gab es Höhen und Tiefen, sogar Gespräche zu möglichen Schließungen, jetzt hat sich das Krankenhaus wieder voll etabliert. War das der Anlass dafür, dass man sich hier in einer bestimmten Art und Weise spezialisiert, wie mit dem Herzzentrum oder der Geriatrie z. B.?
Die Grenzlage zu Tirol, die lange Zeit als Nachtteil galt, wurde als Chance genutzt, gemeinsame Projekte z. B. die grenzübschreitende Versorgung von Herzpatienten, mit optimaler Ressourcennutzung zu etablieren, um so vielen Patienten ein Überleben und längeres Leben zu ermöglichen. Wir haben zudem verstanden, dass in heutiger Zeit ein Grund- und Regelversorger gleichzeitig Spezialisierungen vorhalten muss. Diese innovative Spitzenmedizin in der ländlichen Region kann nur durch Kooperationen, Vernetzungen (z. B. Schlaganfallnetzwerke, Traumanetzwerke), höchste Qualitätsstandards (u. a. Antibiotica Stewardship) und hervorragendes ausgebildetes Personal erreicht werden. Das Kommunalunternehmen hat zudem in den letzten Jahren durch bauliche und strukturelle Maßnahmen die Voraussetzung geschaffen, dass sich Patienten im „Hotel Komfort“ medizinisch ausgezeichnet aufgehoben fühlen.

Wie steht das Krankenhaus heute da? Wie viele Mitarbeiter sind es, in wie vielen Abteilungen? Wie sind die Belegungszahlen?
Die Klinik Füssen ist bestens regional und überregional „gebucht“, und die Stationen sind sehr gut ausgelastet. Alleine im Haus Füssen sind 366 Mitarbeiter tätig. Von der eigenen Küche bis zur Intensivmedizin wird Spitzenarbeit geliefert.

Welche Pläne gibt es noch für die Zukunft? Welche Möglichkeiten hat das Haus noch, sich zu verändern? Wie sind die technischen Aussichten in die Zukunft? Was fehlt dem Haus noch?
Wir haben jetzt die räumlichen Kapazitäten, um die Abteilungen weiter zu spezialisieren. Die Anforderungen der Gesundheitspolitik sind vielfälltig und geben uns im Bereich der Pflege aber auch der medizinischen Versorgung für die Zukunft Ziele vor.

Vielen Dank für das Gespräch

Text: rie

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