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Defibrillator im Bahnhof Füssen

Das Zeichen für einen Defibrillator ist ein grünes Quadrat, in dem neben einem kleinen weißen Kreuz im oberen rechten Eck ein großes weißes Herz zu sehen ist, durch das ein grüner Blitz schlägt. Zu finden ist es auf der Vorderseite eines roten Kastens, der an der Wand in Augenhöhe hängt. „Gerade hier am Bahnhof bewegen sich jeden Tag tausende Menschen“, so Bürgermeister Paul Iacob, der den Defibrillator offiziell in Betrieb nahm. Zusammen mit der Sparkasse Füssen konnte das Gerät gekauft werden. Der Defibrillator, auch Schockgeber, oder im Fachjargon Defi, ist ein medizinisches Gerät, das durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern und Kammerflattern oder Vorhofflimmern beenden kann, um somit die normale Herzaktivität wiederherzustellen. Lange Zeit wurden Defibrillatoren nur auf Intensivstationen, in Operationssälen, Notaufnahmen und in Fahrzeugen des Rettungsdienstes bereitgehalten. Seit den 1990er Jahren werden sogenannte automatisierte Defibrillatoren auch zunehmend in öffentlich zugänglichen Gebäuden wie Bahnhöfen, Flughäfen und anderen Orten, für eine Anwendung durch medizinische Laien bereitgestellt. Die Bedienung des Gerätes ist relativ einfach, zumal der Defibrillator völlig automatisiert und selbsterklärend arbeitet, indem er dem Bediener in verschiedenen Sprachen erklären kann, was genau zu tun ist.

Fünf solcher Geräte sind bereits im Stadtgebiet öffentlich zugänglich. Zu finden sind die Defibrillatoren jeweils im Rathaus, der Mittelschule, der Tourist-Info Füssen und im Bundesleistungszentrum oder auch in der Mitte der Fußgängerzone, in der Füssener Stadtapotheke. Zwei weitere sind nun in der Tourist-Info im Ortsteil Weissensee sowie direkt in der Eingangshalle des Füssener Bahnhofs hinzugekommen. Die Anregung für den Aufstellungsort eines Gerätes kam von dem Füssener Arzt Christian Stenner, der mit seinen Praxisräumen im Bahnhofsgebäude beheimatet ist. „Wir haben jeden Monat im Schnitt zwei bis drei Herz- oder Kreislauf-Notfälle hier im Haus, zu denen wir hinzu gerufen werden. Bis dann Sanitäter hier sind, kümmern wir uns oft schon um die Erstversorgung. Dabei wurde auch schon ein Defibrillator gebraucht.“ Immerhin könnten laut Statistik bis zu 85 Prozent aller plötzlichen Herztode durch den Einsatz eines Defibrillators verhindert werden.

Text · Bild: Lars Peter Schwarz

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