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LEADER Projekt „Wiese x 16“ im Ostallgäu

Beteiligte Gemeinden setzen erste Maßnahmen um

Artenreiche Wiesen sind neben malerischen Seen, Bergen und bunten Wäldern ein fester Bestandteil der Allgäuer Landschaft. Allerdings werden Blumenwiesen mit ihren vielen heimischen Arten immer seltener, sowohl in der freien Landschaft als auch im Siedlungsbereich. Während Landwirte oft von Tierhaltung auf Anbau umstellen, sorgen bei privaten Grundstücksbesitzern Trends wie angelegte Kiesgärten und gepflasterte Gartenflächen für eine Vernichtung der ansässigen Flora und Fauna.

Um diesen Entwicklungen entgegenzusteuern, hat der Landkreis Ostallgäu bereits im Frühjahr des Jahres das Projekt „Wiese x 16 – Modellhaftes Grünflächenmanagement und Umweltbildung zum Schutz heimischer Blumenwiesen“ gestartet. Mit dem aus LEADER-Mitteln geförderten Projekt, das bis Ende 2019 läuft, sollen artenreiche Wiesen gefördert werden. Anhand von Workshops und individueller Beratung durch Experten wird den beteiligten Gemeinden dabei das nötige Wissen rund um naturnahe Gestaltung sowie die Pflege und Entwicklung wertvoller Lebensräume vermittelt. Ein allgemeiner Handlungsleitfaden sowie angepasste Konzepte für jede Modellkommune zeigen dabei, wie wertvolle Wiesen und Lebensräume speziell auf siedlungsnahen, für Naherholung und Umweltbildung geeigneten Grünflächen entwickelt werden können. Denn das Projekt bietet sich gerade für innerörtliche Grünflächen wie Böschungen, Verkehrsinseln, Raine und Radwege an, für die in der Regel kein Nutzungsdruck besteht und die sich oft im Eigentum der Kommune befinden. Ebenso sollen Gemeinden, Schulen und Umweltbildungsakteure, wie zum Beispiel Naturschutzverbände, durch das Projekt miteinander vernetzt werden. Im südlichen Landkreis Ostallgäu beteiligen sich insgesamt sieben Kommunen daran, darunter sind die Gemeinden Lengenwang, Roßhaupten, Schwangau, Füssen, Lechbruck, Halblech und Rieden am Forggensee.

Bereits in den vergangenen Wochen und Monaten wurden in den Gemeinden erste Ideen und Vorhaben umgesetzt. So wurde der Kreisverkehr am Ortseingang von Füssen in der Kemptener Straße bepflanzt oder ein Grünstreifen mit einheimischen Pflanzenarten gegenüber der Allgäu-Kaserne angelegt. In Schwangau legten die Mitarbeiter des örtlichen Bauhofs zusammen mit den Kindern der Grundschule einen bunt bewachsenen Lichtschacht an.

Alle bereits umgesetzten Maßnahmen wurden zudem mit Hinweistafeln versehen, um auch die Bürger für die Thematik Artenschwund zu sensibilisieren. Sarah Sagemann von der Projektleitung Wiese x 16 beim Landratsamt Ostallgäu erklärt: „Nahezu überall ist es möglich, dafür zu sorgen, dass Biotope und Lebensräume für Insekten oder Pflanzen entstehen. Wir wollen vor allem auch den Bürgern damit zeigen, dass jeder einzelne etwas dazu beitragen kann.“

Text: Lars Peter Schwarz

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