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Stilvoll anders – Anna Zimmermann und Mirjam Lohwasser

Früher war es ganz anders: Da saßen die jungen Mädchen mit den älteren Frauen in der Nähstube und nähten, strickten, stickten und häkelten was das Zeug hielt. Es galt als eine Tugend – und wenn die heiratsfähigen Mädchen diese „Handarbeiten“ nicht konnten, waren sie auf dem Heiratsmarkt nicht vermittelbar. Wie schön, dass das alles der Vergangenheit angehört und keiner mehr danach schaut, ob eine Frau kochen oder sich mit Handarbeiten beschäftigt.

So wie bei der Mode kommt alles wieder zurück – natürlich verändert, der Zeit angepasst. Es gilt nicht mehr als verstaubt, wenn Frau plötzlich Wollsocken strickt oder sich ein Kleid näht. Ganz im Gegenteil. Die jungen Frauen von heute sind emanzipiert. Sie machen das, was ihnen gefällt – auch stricken und nähen, kochen und backen und in ihrem Beruf arbeiten.

Bei den beiden Schwestern Anna Zimmermann und Mirjam Lohwasser ist das so. Seit sieben Jahren nähen sie alles was ihnen gefällt und was sie selbst tragen würden. Kapuzenpullovern, Hemden, Kleider, Mützen… die Auswahl ist groß, genauso wie ihre Ideen. Ihre Schnitte entstehen im Kopf und werden dann auf Stoff umgesetzt. Schnittmuster gibt es nicht. Jedes Stück, das sie anfertigen, ist im wahrsten Sinne des Wortes einmalig. Und ganz ehrlich, welche Frau will nicht etwas tragen, was nur sie hat und keine andere? Alle. Doch für Alle wollen es die Beiden nicht machen. Sie haben zwar einen, nennen wir es mal Produktnamen, der mit den Anfangsbuchstaben ihrer beiden Namen beginnt: MIA- mit Liebe handgemacht. Aber das war es aber auch schon mit dem Marketing. Keine Homepage, kein Facebook – nichts, wo sich die Frau ein Stück Allgäuer Individualität bestellen kann. Außer sie fährt nach Lechbruck in das Tabakgeschäft oder nach Peiting in „Der Lieblingsladen“. Die haben nämlich ab und zu einige Sachen von MIA.

Sie wollen kein Startup-Unternehmen gründen, lachen die Beiden. „Wir arbeiten Vollzeit und im Sommer sind wir im Bierzelt beschäftigt“, erklärt Anna Zimmermann. Andere hätten schon längst einen Profit daraus gemacht, für Anna Zimmermann und Mirjam Lohwasser ist es ein Hobby nach der Arbeit oder für zwischendurch geblieben. Dann werden die Ideen umgesetzt, natürlich in der eigenen Wohnung. Ein Atelier gibt es nicht und wird es auch nicht geben. Sie sind auf kleinen, kunsthandwerklichen Märkten unterwegs und dann sind sie auch meistens schnell ausverkauft. „Es ist ein Zuckerl, was wir dazu verdienen“, meinen die beiden Schwestern, die zugleich auch beste Freundinnen sind. Jetzt denken sie erst einmal an Weihnachten, an das Menü, das sie für die ganze Familie zubereiten werden und die Geschenke für alle, die sich zu ihren Freunden und Freundinnen zählen können. Auch hier gilt das Motto: Schenken mit Liebe.

Am 16. Dezember 2016 sind die beiden Schwestern auf der „WeinNacht“ in Rosshaupten auf dem Gelände der Firma Zimmermann Getränke, Am Roten Kreuz 6

Text · Bild: Sabina Riegger

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