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Ein Jubiläumsjahr für die Schwangauer Narren

Nicht nur 44 Jahre Faschingsverein, sondern auch 88  Jahre Faschingsumzug und 40 Jahre Standarte.  Wenn das für die Schwangauer Faschingshochburg kein Grund zum Feiern ist, wann dann? Auch die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskapelle hat 2017 allen Grund zum Jubeln. 40 Jahre KWGK und kein bisschen  leise.

Was 1977 mit acht Gründungsmitgliedern begann, nur um damals am Faschingssonntag die Füssener Musikanten mit dem Kaiser-Wilhelm-Marsch aus dem Weinbauersaal zu blasen, ist im Laufe von 40 Jahren auf 25 Musikanten angewachsen. In alten Feuerwehruniformen mit goldenen Helmen und unglaublicher Lautstärke ist die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskapelle bis heute jedes Jahr im Fasching präsent.

Überlieferungen zufolge wurde bereits zu Zeiten des Schlossbaues in Schwangau viel gefeiert, gelacht und getanzt. Künstler aus München brachten damals faschingsähnliche Veranstaltungen nach Schwangau.  In den einfachen Spinnstuben im Dorf, zu Zeiten des Flachsanbaues,  wurde getratscht, Musik gemacht und so manche Obrigkeit bekam ihr Fett weg.  Man ließ sich auch damals nicht alles gefallen, so kam es bereits 1912 in der Faschingszeit zum Bierstreik. Die Maß kostete damals 22 Pfennige und der Preis sollte um 1 Pfennig erhöht werden. Die Schwangauer Maschkerer tranken daraufhin ihr Bier im benachbarten Füssen und das wollte was heißen. Die Verärgerung muß  wirklich groß gewesen sein. Die Verteuerung wurde daraufhin wieder zurückgenommen.

Vor 88 Jahren am Faschingsdienstag zogen die Schwangauer mit einem Maskenzug, Wagen und Gespann durchs Dorf. Schon nach wenigen Metern waren die Instrumente der Musikkapelle bei einem Kälterekord von -40 Grad Celsius eingefroren. Natürlich gab es in den letzten Jahrzehnten immer wieder Veränderungen im Faschingsverein Schwangau e.V. Trotzdem konnte die Faschingstradition der Umzüge und Gunglhosabende über all die Jahre aufrechterhalten werden.  So steht das Faschingsmotto 2016/2017 ganz im Zeichen der Wikinger. Beim Hofstaat des Prinzenpaares wird seit  langem schon an den verschiedensten Kostümen gebastelt. Es gibt bereits Pläne des Prinzenwagens für die bevorstehenden Umzüge. Die Garden tanzen schon seit Monaten und die anderen Gruppen zerbrechen sich die Köpfe, was 2017 beim Gunglhos auf die Bühne gebracht werden soll. Texte werden geschrieben, die tollkühnsten Ideen kommen meist nicht zum Tragen und oft nimmt die Phantasie einen enormen Schwung auf, ohne jegliche Hoffnung auf Umsetzung. Am besten sind für die Aktiven eigentlich die Proben. Immer sehr gesellig, es wird sicher nicht weniger getratscht, gelacht und ganz bestimmt auch nicht weniger Bier getrunken als früher in den alten Spinnstuben. Dachböden und Keller werden durchstöbert, um das notwendige Equipment für die Auftritte zu finden.

Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskapelle hat bereits vor der Eröffnung so viele Proben absolviert,  das reicht locker für die nächsten fünf Jahre, auf jeden Fall für diesen Fasching. Das Timing funktioniert und alle sind in den Startlöchern.  Jetzt kommen die großen Proben, Ton und Licht muß stimmen, die Generalprobe ist meist ein Desaster und dann kann es endlich losgehen.

Karten für die  das Gunglhos gibt es in der Tourist Information in Schwangau. Reservierungen können aus organisatorischen Gründen nicht vorgenommen werden.

1. Gunglhos  am 28. Januar 2017
2. Gunglhos am 3. Februar 2017
3. Gunglhos am 4. Februar 2017
4. Gunglhos am 11. Februar 2017
Senioren-Gunglhos am 12. Februar 2017
Feuerwehrball am 25. Februar 2017
Faschingsumzug  26. Februar 2017

Aktuelle Infos immer auf
www.faschingsverein-schwangau.de

Text · Bild:  VIA

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