Menschen

Wie der Vater, so der Sohn, genauso aber auch der Enkel

Der Name Friedl bedeutet in Pfronten Eishockey über Generationen hinweg

Das Talent steckt offenbar in den Genen. Wie könnte es sonst sein, dass sowohl der Großvater wie auch der Vater bereits vor ihm in dem bei uns in der Region so beliebten Sport so erfolgreich waren. Johannes Friedl ist Kapitän der neuen U23 Eishockey-Mannschaft des EV Pfronten, er folgt somit den Fußspuren seines Großvaters und Vaters, die beide in ihren Zeiten bereits wichtige Leistungsträger für ihren Verein waren. Alois Friedl, der vor wenigen Wochen verstorben ist, war einer der erfolgreichsten Spieler, die jemals in den Reihen standen. Der rund um Pfronten bekannte „Häggar Luis“ spielte bis zu seinem Karriereende, mit Ausnahme einer einzigen Saison, immer bei seinem Heimatverein. Dabei sorgte der pfeilschnelle Rechtsaußen in der Oberliga und auch der zweiten Bundesliga für Furore, sein Rekord von 76 Treffern in 30 Begegnungen, der aus dem Jahr 1973 stammt, hat noch heute Bestand.

Auch Alois Sohn Sven stand für den EVP über 30 Jahre lang auf dem Eis, schoss insgesamt rund 250 Tore. „Wir sind in der Familie mit dem Eishockey aufgewachsen“, erzählt der erfolgreiche Stürmer. „Ich selbst hab mit sechs Jahren angefangen und wie mein Vater bis auf eine Saison auch immer das Trikot des EV Pfronten getragen“. Diese sportliche Tradition hat sich bisher über drei Generationen weitervererbt, auch Svens Sohn Johannes hat sehr früh mit dem Sport auf dem Eis begonnen. „Ich wurde von Anfang an immer unterstützt, ich wusste schon sehr früh, dass ich diesen Sport erlernen will, wie mein Opa und mein Vater auch.“

Es sind wichtige Werte wie Sozialverhalten, Disziplin oder Gemeinschaftsgefühl, die nicht nur beim Eishockey eine wichtige Rolle spielen. Diesmal geht es aber auch um Organisation. Denn ein U23 Team gab es bisher in Pfronten nicht.

„Es war nicht ganz einfach genügend Sponsoren zu finden, die das Projekt über die nächsten Jahre tragen können“, sagt Johannes, der derzeit in Kempten Maschinenbau studiert. „Zudem gab es auch negative Meinungen, die uns davon abgeraten haben. Genauso gibt es aber auch viele Befürworter und jetzt hoffen wir, dass es funktioniert. Als Spieler sind wir uns auf jeden Fall bewusst, dass es hier um mehr geht, das sind wir nicht nur unseren Sponsoren schuldig.“

Vater Sven Friedl ist stolz, dass der Kufensport nun auch bei seinem eigenen Sohn einen Lebensmittelpunkt bildet. „Eishockey hat unsere Familie schon immer begleitet. Natürlich hoffen wir jetzt im Verein, dass wir uns mit der U23 etablieren können. Ohne dieses Team wäre unsere Nachwuchsarbeit nicht komplett, der Sprung von der Jugend in den Seniorenbereich wäre zu groß.“ Bleibt es bei der familiären Vererbung von Traditionen und Talenten, dürfte der EVP irgendwann auch auf den Nachwuchs von Johannes in seinen Reihen zählen. An die sportlichen Leistungen des Großvaters erinnert in der Pfrontener Eissporthalle für alle Zeiten das Trikot mit der legendären Nummer 7.

Text: Lars Peter Schwarz · Bild: Susanne Haf

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