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Special Olympics Aktionstag beim Segelclub Füssen

Ostallgäuer Verein setzt Meilenstein der Inklusion

„Das ist ein Meilenstein der Inklusionsarbeit“, lobte Waltraud Joa, Behindertenbeauftragte des Landkreises Ostallgäu diesen Tag. „Ein Beispiel, das Schule machen sollte“, hofft Dagmar Rothemund, Leiterin der Wertachtal Werkstätten in Füssen. In Zusammenarbeit mit Special Olympics Deutschland in Bayern e.V. hatte der Segelclub Füssen zu einem Aktivtag der ganz besonderen Art eingeladen. Im Rahmen eines Inklusionstages sollten Menschen mit Behinderung die Möglichkeit bekommen, sich beim Segeln auszuprobieren. Das Ziel des Vereins ist es, dadurch auch Menschen mit Behinderung für den Segelsport zu begeistern und bei vorhandenem Interesse direkt in den Club aufzunehmen.

Der Segelclub Füssen, der in diesem Sommer sein sechzigstes Jubiläum feiert, zählt derzeit rund 350 Mitglieder, davon etwa 80 Jugendliche Segelsportler. Auch für den Verein ist der Tag eine echte Premiere. So erklärten die Segel-Experten und Skipper alles Wichtige rund ums Segeln, über Windrichtungen oder verschiedene Segelarten. Nach der Theorie und einer kleinen Stärkung ging es anschließend für alle Beteiligten auf verschiedenen Schiffen auf den See. „Wir wollten diesen Tag schon seit einigen Jahren veranstalten und freuen uns, nun auch einen kleinen Teil zur Inklusionsarbeit beitragen zu können“, sagt Richard Schmolik, Sportwart des Segelclub Füssen. „Natürlich hängen Aktivitäten rund ums Segeln auch vom Grad der jeweiligen Behinderung ab aber grundsätzlich ist hier vieles möglich. Wir wollen diesen Inklusionstag künftig auch zu einer festen Einrichtung im Kalender machen“.

Eigenes Boot von Weltmeister Heiko Kröger

Unterstützung dafür signalisierte bereits der stellvertretende Landrat Lars Leveringhaus, der vor allem betonte, dass dieser Aktivtag, auf dem Weg die Inklusion weiter voranzutreiben, eine echte Vorbildfunktion darstellt. „Wir haben mittlerweile viele verschiedene Aktionstage, die wir landkreisweit anbieten können, so einen Segel-Aktionstag hatten wir bisher aber noch nicht“, ergänzte Waltraud Joa. „Dabei hätten wir ja eigentlich schon längst ein Boot gehabt, das wir von Weltmeister und Paralympicsieger Heiko Kröger zur Verfügung bestellt bekommen haben. Leider konnten wir dieses Boot aber bisher nie für unsere Arbeit nutzen, jetzt liegt es endlich hier am Forggensee. Ich hoffe, dass es uns gelingt, dass dieser Tag eine feste Einrichtung wird. Ich hoffe auch, dass der Landkreis hier finanzielle Hilfe leisten wird, immerhin gibt es einen Aktionsplan der Inklusion, den der Landkreis auch umsetzen muss.“

Über eine Fortsetzung würde sich auch Dagmar Rothemund freuen. „Ich finde, das ist eine beachtenswerte Aktion, von der ich nur hoffen kann, dass sie Schule macht, sich vielleicht andere Vereine auch überlegen so etwas anzubieten. Heute sind insgesamt 10 Beschäftigte der Werktachtal Werkstätten hier mit dabei, vier aus Füssen und sechs aus Kaufbeuren. Alle haben sich schon seit der Ausschreibung auf diesen Tag gefreut“. Gefördert wurde der Inklusionstag durch Special Olympics Deutschland in Bayern e.V., die Sportorganisation für Menschen mit geistiger Behinderung. Die Einrichtung setzt sich im ganzen Freistaat mit zahlreichen Aktivitäten dafür sein, dass Sport eine wichtige und verbindende Rolle beim Thema Inklusion spielt.

Text • Bild: Lars Peter Schwarz

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