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Starke Füße für ein neues Körpergefühl

Sensomotorische Einlagen

Nicht erst seit dem Kinohit „Lola rennt“ ist klar: der Mensch ist ein Laufwesen. Nach Berechnungen legen wir pro Tag rund 9.563 Meter zurück. Das sind 3.490 Kilometer im Jahr. Mit 65 hat jeder von uns durchschnittlich 226.850 Kilometer auf dem Buckel oder ca. fünfeinhalb Erdumrundungen. Eine stolze Leistung. Aber wie wirkt dieser beeindruckende Dauerlauf auf unsere Füße? Der aktuelle Fehlzeitenreport des wissenschaftlichen Institutes der AOK benennt Muskel- und Skeletterkrankungen mit 24,2% als die häufigste Ursache für Arbeitsausfälle. Und den Wenigsten ist bewusst, dass die Füße das Fundment ihrer Körperhaltung sind. Über die aufsteigenden Muskelketten nehmen die Füße positiv wie negativ Einfluss auf die Gliederkette. 

Mangelnde beziehungsweise fehlende körperliche Beanspruchung, einseitige Belastung beim Sport oder im Alltag, ungenügende Regeneration, falsche Bewegungsausführung, aber auch Verletzungen am Bewegungsapparat können die alltägliche und sportliche Bewegung sehr beeinflussen. „Es kommt zu einer muskulären Dysbalance. Das heißt, es ist ein Ungleichgewicht da. Die Folgen sind Muskelverkürzung und Muskelschwächung. Das führt wiederum dazu, dass die betroffenen Personen keine Stabilität empfinden und dementsprechend unsicher auf den „Beinen“ sind, häufiger umknicken, Rückenschmerzen bekommen, …“, beschreibt Lorenz.

Andreas Lorenz und Stefan Schad empfehlen deshalb ihren Kunden die sensomotorischen Einlagen. Viele ihrer Kunden sind Sportler, die mit den sensomotorischen Einlagen vorbeugen und gleichzeitig ihre Muskulatur trainieren. „Sensomotorische Einlagen korrigieren den Gang und können Schmerzen bessern. Sie sind für jeden geeignet, der unter Fußproblemen oder Haltungsstörungen leidet“, bringt es Stefan Schad auf den Punkt.

Wie funktioniert Sensomotorik?
Man muss es sich so vorstellen wie regelmäßiges Barfußgehen, am besten auf natürlichem Untergrund wie Sand, Gras oder Kies. Das stärkt die Muskulatur von Füßen und Beinen. Mehr noch: Es wirkt wie eine Fußreflexzonenmassage, fördert die Durchblutung im gesamten Körper, stärkt den Bewegungsapparat und sogar das Immunsystem. Wer barfuß geht, fordert und kräftigt seine Füße.  Die sensomotorischen Einlagen machen sich dies zu Nutze. Sie machen nichts anderes, als die Fußmuskeln gezielt zu stimulieren und zu entkrampfen. Dieses Ausbalancieren wird an das Zentrale Nervensystem gesendet.

Wie schaffen sensomotorische Hightech-Einlagen Bewegungsoptimierung und Leistungssteigerung?
Bei sportlicher Bewegung müssen die Füße bis zum Fünffachen des Körpergewichtes tragen. Und natürlich werden Muskeln, Sehnen und Gelenke deutlich höher belastet. So entstehen die erwähnten muskulären Dysbalancen – ineffiziente Muskelarbeit –, deren Folgen erst Monate, manchmal Jahre später spürbar werden, wenn Beschwerden oder Verletzungen zum Pausieren zwingen.

Nun kennt sicherlich jeder die klassische „passive“ Sportschuheinlage, die bei entsprechenden Indikationen hilfreich stützt. Diese geht jedoch nicht die eigentliche Ursache an. „Wir produzieren für jeden Patienten ein individuell ausgearbeitetes Oberflächenrelief der Einlage. Dadurch wird die Muskulatur zu einer Reaktion auf die gezielt gesetzten Druckpunkte veranlasst. Dieser sensorische Reiz wird an das Zentrale Nervensystem weiter geleitet, das den Muskel zu einer motorischen Antwort auffordert. Dies führt automatisch zu einer Muskel- und Sehnenspannung. Durch die wiederkehrenden Reize kommt es zu einem Trainingseffekt für die Muskulatur, was dazu führt, dass Fehlstellungen und funktionelle muskuläre Dysbalancen langfristig und dauerhaft korrigiert werden können“, erklärt Orthopädietechnikermeister Andreas Lorenz.

Ist die Wirksamkeit wissenschaftlich belegt?
„Ja, im März 2013 wurde die erste anerkannte, unabhängige und nach höchsten wissenschaftlichen Standards erstellte Studie mit dem Nachweis der Wirksamkeit sensomotorischer Einlagen in der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin veröffentlicht“, so Orthopädieschuhmachermeister Stefan Schad. Bei der Studie von Dr. Oliver Ludwig wurde der Einfluss einer sensomotorischen Einlage auf die Aktivität des M. peroneus longus, dem verlängerten Wadenmuskel in der Standphase betrachtet. Dabei kamen ausschließlich sensomotorische Einlagen der Firma Springer zum Einsatz. Das Resultat war ein gesichertes Wirkungsprinzip. Außerdem konnte nachgewiesen werden, dass die Form der Druckpunkte einen unmittelbaren Einfluss auf die Stärke des sensomotorischen Effektes hat. Inzwischen erfolgte auch die internationale Anerkennung durch die Veröffentlichung der Studie im British Journal of Sports Medicine. Die Studie wurde als extrem belastbar eingestuft.

Wann können sensomotorische Einlagen verwendet werden?
· Lähmungen ( Spastik )
· Rotationsfehlstellungen der Beine
· Fußfehlstellungen wie Spitzfuß,
Senkfuß, Knickfuß und Klumpfuß
· Zehenfehlstellungen
· Achillessehnenbeschwerden
· Fersenspornprobleme ( Prävention )

Text: Sabina Riegger · Bild: Springer

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