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Mehr Sauerstoff für die Bakterien

Innovatives Belüftungssystem für die Kläranlage in Füssen

Dem Abwasserzweckverband Füssen (AZV), Betreiber des Klärwerks in Ehrwang, gehören die Gemeinden Schwangau, Hopferau und Eisenberg sowie die Stadt Füssen an. Bereits im vergangenen Jahr hat der AZV wichtige Weichen für konkrete Sparmaßnahmen in die Wege geleitet. Die Bakterien für die biologische Abwasserreinigung benötigen für ihre tägliche Arbeit, den Abbau von Verunreinigungen der in die Kläranlege eingeleiteten Abwässer, immer ausreichend Sauerstoff. Ein hoher Kostenfaktor ist dabei der immense Stromverbrauch, zudem hielten die Membranen circa sechs bis acht Jahre, ehe sie ausgetauscht werden mussten. Dadurch entstehen jeweils Kosten von annähernd 40.000 Euro, die auch vor kurzem wieder fällig gewesen wären.

Bürgermeister Paul Iacob, Vorsitzender des AZV und Betriebsleiter Franz Petz stellten bei einem Pressetermin das neue, innovative Belüftungssystem vor, das durch ein einfaches und verbessertes physikalisches Prinzip mit wirksameren Materialien wesentlich effektiver und auch kostengünstiger zu betreiben ist und eine Lebenszeit von gut 20 Jahren aufweist. Dafür mussten zwar 160.000 Euro investiert werden, die aber mehr als gut angelegt wurden, wie die ersten vorgelegten Zahlen beweisen. Durch die kleineren Luftblasen, die eine größere Oberfläche haben, lässt sich deutlich mehr Sauerstoff mit weniger Aufwand als bisher in die Klärbecken blasen. Seit Inbetriebnahme konnten so in weniger als einem Jahr bereits 140.000 Kilowattstunden Strom eingespart werden. Das entspricht rund 26.000 Euro. Diese Energieeinsparung trägt insbesondere dazu bei, dass sich das System nach spätestens sechs Jahren bereits amortisiert hat. Sollte sich der Strompreis gar günstig entwickeln, dann sogar noch früher.

Ein weiterer Schritt Kosten zu senken ist auch der Anschluss des Klärwerkes an das Erdgasnetz. Dadurch wird  der Betrieb der Blockheizkraftwerke effizienter, das pro Jahr Einsparungen von 15.000 bis 20.000 Euro ermöglicht. „Dadurch lässt sich so mancher Euro einsparen“ was letztlich , so Paul Iacob „dann wieder dem einzelnen Bürger durch geringere Kosten zu Gute kommt“.

Text: Manfred Sailer· Bild: AlZV

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