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Vorsorge, die sich bezahlt macht

Krankenkassen unterstützen alternative Therapieform wie Osteopathie

Immer mehr Menschen suchen nach alternativen Therapieformen zur klassischen Schulmedizin. Insbesondere, um Nebenwirkungen und Risiken zu vermeiden und um vorbeugend die eigene Gesundheit aktiv zu fördern, hat sich ein starker Trend zur Naturheilkunde etabliert. Die im Jahr 2004 erstmals durchgeführte Pascoe-Studie zu den Einstellungen, Assoziationen und Erfahrungen zur beziehungsweise mit der „Naturmedizin“ brachte eindeutige Ergebnisse: Rund 80 Prozent der Bevölkerung möchten Angebote der Naturmedizin wahrnehmen.

Osteopathie ist eine alternative Therapieform. So betrachtet die Osteopathie den Patienten immer in seiner Gesamtheit. Auch beschäftigt sich die Osteopathie nicht nur mit der Behandlung einzelner Symptome, sondern will stets die Ursachen von Beschwerden aufspüren und behandeln. Keine Medikamente, keine OP – und trotzdem schmerzfrei! Osteopathen benutzen zum Heilen ihre Hände, ertasten Blockaden und Verspannungen und lindern so beispielsweise Migräne oder Rückenschmerzen. Über fünf Millionen Patienten pro Jahr suchen in Deutschland einen Osteopathen auf. Vor allem Mütter sind begeistert von den „sanften Händen und den Heilmethoden“ der Osteopathen. Sie bringen ihre Kinder wieder ins Gleichgewicht, wenn sie viel schreien oder rücken die Schädelknochen der Babys wieder zurecht. Aber auch Erwachsene profitieren von der Kunst der Osteopathie. Spannungen in Knochen, Muskeln und Bindegewebe geben Hinweise, wo Körperfunktionen und Organe beeinträchtigt sind. Solche Spannungen zu erkennen, Störsignale aufzulösen und eine gesunde Balance wieder herzustellen, ist Ziel der Osteopathie. Wer sich also frühzeitig einem „Osteopathie-TÜV“ unterzieht, kann somit eventuelle Spätfolgen wie zum Beispiel Arthrose minimieren. Als Patient muss man sich darauf einlassen, eingehend untersucht, befragt und betastet zu werden.

Dass alternative Therapieformen auch eine Frage des Geldes sind – also privat bezahlt werden müssen, wissen die Meisten. Doch was viele nicht wissen ist, dass die Osteopathie-Behandlungen von den Krankenkassen anteilig erstattet werden. 70 von 134 Krankenkassen erstatten seit dem 1. Januar 2012 anteilig die Kosten der Osteopathie-Leistungen. Auch die Continentale-BKK gehört zu den zahlenden Krankenkassen. „Wir erstatten 80 Prozent der Behandlungskosten bis maximal 60 Euro pro Behandlung bei bis zu sechs Behandlungen im Jahr,“ erklärt  Versicherungsfachfrau Claudia Brammen vom BKK Service Point in Füssen.

Gemeinsam mit der Physiotherapeutin und Osteopathin Birgit Horstmann will Claudia Brammen ihre Kunden beraten. „Prävention ist die beste Methode, gesund zu bleiben,“, so Frau Brammen. Für Birgit Horstmann ist ihr Beruf „Berufung“. Sie betrachtet den Körper, den Geist und die Seele als ein Gesamtbild, um an die Ursachen des Schmerzes oder der Unbeweglichkeit zu gelangen. „Ganzheitliches Arbeiten“ nennt sie es. Ihr Ziel ist es, den Menschen die verlorene Lebensqualität zurück zu geben. „Überraschend für viele Patienten ist, dass die Behandlung keineswegs immer dort ansetzt, wo es aktuell schmerzt. Kopfschmerzen zum Beispiel können durchaus Anlass sein, die Beweglichkeit der Füße zu prüfen,“ beschreibt die Osteopathin.

Wann sollte man zu Ihnen kommen?
Wie Sie schon so schön mit dem „Osteopathie TÜV“ beschrieben haben, ist es ein guter Weg, um Prävention zu betreiben. Also perfekt! Falls es schon Beschwerden gibt, egal welchen Grades, ist diese Therapieform nicht nur eine Option, sondern eine Möglichkeit, funktionelle Störungen mit ihrer Ursache zu entdecken und zu verbessern. Wir Osteopathen sind keine Wunderheiler! Wir machen uns das Gesetz der Selbstheilung zu Nutze.

Wie kann Osteopathie helfen?
Das Ziel der Osteopathie ist es

  • freien Fluss wieder herstellen und normalisieren
  • Aktivierung der Selbstheilung
  • gibt dem Immunsystem POWER
  • Ursachenforschung statt Symptombehandlung

Kurz, die Therapie setzt Regulationsmechanismen in Gang und ermöglicht die Selbstheilung.

Wann darf die Osteopathie nicht angewandt werden?
Wie die anderen Körpertherapien kann auch die Osteopathie nicht bei allen Beschwerden eingesetzt werden. Diese liegen u. a. in der Notfallmedizin und der akuten Schädigung von Strukturen (Knochen, akute Verletzungen und Entzündungsprozesse) Auch akute seelische Störungen fallen nicht ins Tätigkeitsfeld der Osteopathie. Es ist sinnvoll, in solchen Fällen zuerst die Behandlung der Schulmedizin in Anspruch zu nehmen, bevor eine osteopathische Behandlung erfolgen kann.

Anwendungsgebiete
Gelenk-, Muskel- und Bänderschmerzen, Hexenschuss, Rückenschmerzen, Organbeschwerden (Verdauungstrakt, Harntrakt, Unterleibsprobleme, Lunge, Herz u.a.) Kopfschmerzen, Migräne, Kiefergelenkproblematik, Zähneknirschen ect., Psychosomatische Beschwerden nach Absprache, Schlafstörungen, Unruhe, Ängste, Herzrasen, Atembeschwerden ect.

Die BKK Continentale erstattet einen Teil der Osteopathie-Kosten. Wie viel ist das genau?
Wir erstatten 80 Prozent der Behandlungskosten bis maximal 60 Euro pro Behandlung bei bis zu sechs Behandlungen im Jahr.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden, dass die Kosten erstattet werden?
Damit Ihnen eine qualitätsgesicherte Behandlung gewährt werden kann, wird vorausgesetzt, dass der Leistungserbringer Mitglied eines Berufsverbandes der Osteophaten ist oder eine osteopathische Ausbildung absolviert hat, die ihn zum Beitritt in den Verband berechtigt.
Die entsprechenden Listen finden Sie unter www.continentale-bkk.de. Zur Erstattung reichen Sie die Originalrechnung zusammen mit der ärztlichen Verordnung Ihres Arztes bei uns ein. Ist die Behandlungslücke größer als drei Monate, ist eine neue ärztliche Verordnung erforderlich.

Gibt es außer der Osteopathie noch andere alternative Therapieformen, die Ihre Krankenkasse anteilig übernimmt?
Die Continentale BKK erstattet auch die homöopathische Behandlung bei Ärzten mit entsprechender Zusatzqualifikation. Lediglich die homöopathischen Azneimittel übernimmt der Patient selbst.

Welche präventiven Maßnahmen werden noch gefördert?
Die Continentale BKK belohnt gesunde Lebensweise im Bonusprogramm mit bis zu 120 Euro. Für Präventionskurse oder Gesundheitsreisen gibt es einen Zuschuss von bis zu 250 Euro jährlich. Zudem erstatten wir die Kosten für zwei zusätzliche Impfungen pro Jahr. Und in vielen Regionen übernehmen wir die Kosten für zusätzliche Kindervorsorge oder häufigere Hautkrebsvorsorge.

Text · Bild: Sabina Riegger

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