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Impressionen einer Wanderung

24 Stunden von Bayern

Die Tagesstrecke

Pünktlich um 8 Uhr erfolgte mit einem Salutschuß der Böllerschützen der Start zum  24-Stundenwandern von Bayern. Angeführt von der Musikkapelle Weißensee und begleitet von FTM Chef und Organisator Stefan Fredelmeier, Bürgermeister, Landrat und der Schauspielerin Michaela May ging`s durch die Reichenstraße und Lechhalde am Lech entlang zum Schwansee. Vorbei  an den Füssener Alphornbläsern hoch auf dem Fischersteig und durch den Innenhof des Schloss Hohenschwangau zur Gipsmühle. Weiter entlang der Pöllat zur Talstation der Tegelbergbahn. Am Bergsportzentrum wurden wir mit einem reichlichen Bergsteigerfrühstück verpflegt. Der Anstieg über den Schutzengelweg zur neu eröffneten Rohrkopfhütte entzerrte das bis dahin dicht gedrängte Wandererfeld.

Unterwegs gab es durch die Bergwald-offensive Forst und Jagd die Möglichkeit, einen Baum im Bergwald zu pflanzen. Im dichten Nebel führte die Strecke auf dem Skitourenweg zur Bergstation. Schade nur, dass die oft sehr weit angereisten Teilnehmer,  das bei schönem Wetter herrschende Panorama nicht genießen konnten. Nach einer Stärkung ging`s mit der Bahn zurück ins Tal. Vorbei am Raitlift und über die beeindruckende Pöllatschlucht zur Marienbrücke. Leider war auch das Schloss Neuschwanstein  im Nebel  verhüllt. Der Abstieg erfolgte dann über den Radweg zur Alpenrose, wo man Kaffee und Kuchen genießen konnte. Fast schon einsam war der Alpenrosenweg zum WEZ in der Ziegelwies. Beim Empfang durch die Heukönigin aus Pfronten blinzelte sogar die Sonne durch die Wolken. Entspannung gab es mit einem Heuschnaps und  einer Wadelmasage. Weiter über den neuen Baumkronenweg über den Lechfall ins Tal der Sinne in Faulenbach, wo es einen Vitaltrunk gab. Ein letzter Anstieg zum Kobel und über Morisse und Baumgarten an der St. Mangkirche vorbei  führte die 28.4km lange Tagesstrecke zur Verpflegungsstation am Schrannenplatz. Mit Reisfleisch und Schupfnudeln wurden wir verköstigt.

Die Nachtstrecke

Es war ein königlicher Empfang zur Nachtstrecke am Bootshafen. Ludwig und Sissi sangen auf der MS Allgäu Lieder aus dem letzten Ludwigmusical, was die jubelnden Wanderer sehr beindruckte. Mit beiden vollbesetzten Schiffen ging es  mit Abendsonne und einem gewaltigen Bergpanorama über den See nach Dietringen. Dort wurden wir von der Kapelle Rieden und Bürgermeister Max Streif herzlich empfangen. Kaum von Bord ging es gleich los auf die Wanderstrecke.

Auf dem Weg zur Tiefentalbrücke hörte man schon den Rhythmus der Trommlergruppe, die neben der Strecke bei einem Feuer Sambastimmung aufkommen ließ. Nach dem Anstieg zur „alten Reiten“ wurden wir mit einem herrlichen  Sonnenuntergang und  den Roßhauptener Goaßlschnalzern belohnt. Bei einbrechender Nacht und aufgehendem Vollmond ging es weiter zum Roßhauptener Sonnwendfest auf den Zwieselberg. Es war ein beeindruckender Empfang der  Riedener und Roßhauptener Bevölkerung, die uns lauthals bejubelten und anfeuerten. Der höchste Anstieg der Nachtstrecke war dann zur Senkele-Alp.

Es wurde nun ruhiger unter den Teilnehmern  und man merkte, dass alle im Schein von hunderten Stirnlampen mit der Anstrengung zu kämpfen hatten. Auf der Alpe Beichelstein war dann alles wieder gut. Das Honigdorf Seeg verköstigte uns mit einer Honigsemmel und gestärkt mit einer Mitternachtssuppe ging es weiter über das „Senkele“,  vorbei am Lagerfeuer gut gelaunter und musizierender Jugendlicher. Beschwerlich wurde die Strecke über den Enzensberg hinunter über die absteigende Teerstraße zum Hopfensee. Entlang der Uferpromenade zum Ort der Entspannung bei Kaffee mit frischer Breze am Westufer.

Inzwischen war es fast 3 Uhr und nun galt es nochmals den inneren Schweinehund zu überwinden und sich von der Bierbank zu erheben. Die ersten Schritte waren dann mühsam und der Eine oder Andere fragte sich sicher, „was tu ich hier eigentlich mitten in der Nacht“? Zäh an der Milchtankstelle am südlichen Ufer des Hopfensees vorbei zum Schorenhof. Jetzt musste man nochmals die letzten Reserven aktivieren,  um das letzte Stück nach Füssen über den Galgenbichel zum Wandermarktplatz am Sportplatz zu schaffen. Geschafft und bei einsetzender Dämmerung, aber überaus glücklich wurden wir freudestrahlend und mit einem Glas Sekt von Christa Fredelmeier und Ruth Wechner empfangen, so dass die Strapazen der 31.5 km langen Strecke schon fast wieder vergessen waren.

Es war eine beeindruckende und bestens bis ins kleinste Detail organisierte Veranstaltung, die ein unbeschreibliches Gemeinschaftsgefühl der Teilnehmer, Organisation sowie auch der angrenzenden Gemeinden wiederspiegelte.

Text · Bilder: Hubert Riegger

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