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Gästehaus St. Ulrich feiert 110-jähriges Bestehen

Ein christliches Gästehaus mit familiärer Atmosphäre

Seit 110 Jahren gibt es das Gästehaus Sankt Ulrich in Bad Faulenbach. Das Gebäude von damals gibt es nicht mehr. Es wurde abgerissen und neu erbaut. Jetzt ist es ein modernes Haus im besten baulichen und technischem Zustand, mit allen Bequemlichkeiten, die für einen Gast notwendig sind, um sich wohl zu fühlen. Anton Steiner ist seit drei Jahren Hausleiter des imposanten, weißen Hauses in Bad Faulenbach. Die kleine Kirche ist mit dem Gästehaus verbunden. Immer am Sonntag und an den Feiertagen läutet Anton Steiner mittags für die zwei Glocken. Es ist ein offenes und freundliches Haus mit einer großen Geschichte und vielen interessanten Anekdoten. Priester, die Erholung suchen, haben im Gästehaus genauso ihren Platz wie Paare, Gruppen oder Vorstände, die Schulungen im Seminarraum abhalten oder nach Füssen/Bad Faulenbach gekommen sind, um den wohlverdienten Urlaub zu genießen. 

Heute ist das Gästehaus für jeden Erholungssuchenden geöffnet. Die 27 Zimmer mit 43 Betten sind stilvoll und gemütlich eingerichtet, groß, hell und ruhig gelegen. Jedes Zimmer hat einen Balkon mit Blick auf die Allgäuer Berge, den Lech und den schönen Garten mit seinen kleinen gemütlichen Plätzen.

„Es ist die Ruhe und die schöne Lage, die unsere Gäste schätzen“, erzählt Hausleiter Anton Steiner, der dem Haus mit farbigen Akzenten noch einmal eine besondere Note verliehen hat. Aquarellbilder und moderne Engelskulpturen zieren nicht nur den gemütlichen Eingangsbereich, sondern das gesamte Haus. Für Anton Steiner steht das Wohlfühlen des Gastes an erster Stelle. Dazu zählt er auch gutes und gesundes Essen. „Wir verwenden hauptsächlich regionale Produkte, und das fängt beim Kaffee am Frühstückstisch an und hört beim Fleisch auf“, so Anton Steiner. In der Urlaubspension mit dem Drei-Sterne-Hotel-Standard muss der Gast auf nichts verzichten. Medizinische Anwendungen wie Fango, Heupackungen, Sauna und Massage sowie ein großes Kneipp-Tretbecken stehen den Gästen zur Verfügung. Zusätzlich können Firmen und Gruppen den Seminarraum, der für 28 Personen ausgerichtet ist, gemietet werden.

Die Geschichte des Hauses Sankt Ulrich

Auf eine lange Geschichte kann das Haus St. Ulrich in Bad Faulenbach zurückblicken. Am 08.03.1842 wurde Maximilian Lingg, der später eine wichtige Rolle für dieses Haus spielen wird, in Nesselwang geboren. 1861 erwarb sein Vater, Bäcker und Krämer, das Anwesen 3a in Bad Faulenbach, das er aber schon nach 2 Jahren wieder veräußerte.

1865 feierte Maximilian Lingg in Füssen seine Primiz und wurde 1902 zum Bischof von Augsburg geweiht und damit begann seine neuerliche Verbindung zu Bad Faulenbach. Ein Jahr später, 1903, kaufte er das Anwesen zurück und eröffnete ein Haus für erholungsbedürftige Kleriker und 1904 kamen zur Betreuung zwei Niederbronner Schwestern ins Haus. Im Jahre 1905, am 22.08., feierte Bischof Maximilian Lingg sein 40-jähriges Priesterjubiläum und 5 Tage später erfolgte die Benediktion (Segnung) der ersten kleinen Kapelle. Aufgrund seiner Verdienste um das Haus wurde er zum Faulenbacher Ehrenbürger ernannt. Am 28.08.1915 Feier seines 50-jährigen Priesterjubiläums mit Festpredigt vom damaligen Stadtpfarrer Nepomuk Sauter  und Segnung der neuen Maximilianskapelle, ein Jahr darauf Segnung der Seitenaltäre. Am 31.05.1930 verstarb Bischof Maximilian Lingg im Alter von 88 Jahren und wurde zwei Tage lang unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in der Maxkapelle aufgebahrt.

In den Jahren von 1940 bis 1952 war das Ulrichsheim an das Füssener Krankenhaus vermietet. Im Jahre 1988 wurde das Haus geschlossen und abgerissen, später neu aufgebaut und im Jahre 1993 von Bischof Dr. Viktor Josef Dammertz eingeweiht und von den Vinzentinerinnen betreut. Gern gesehener Gast war Kardinal Joseph Höffner, der über 50 Mal im Haus St. Ulrich Urlaubstage verbrachte.

Info
Alatseestraße 1 |
87629 Füssen I Bad Faulenbach
Telefon: +49 83 62 / 90 00 |
www.gaestehaus-sankt-ulrich.de

Text: Sabina Riegger / Manfred Sailer
Bilder:Manfred Sailer

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