Kolumne

SKK – Alles für den Sommer

Ach, übrigens…

Wieso schneit es jetzt? Es ist Ende Mai! Die wasserdichten Bergstiefel sind doch längst im Keller, und zwar im wirklich aller hintersten und dunkelsten Eck, genau wie der ganze andere Winterkram auch! An Stelle der wasserfesten Schuhe hätte ich gefühlte 100 Paar Flip Flops zur Auswahl, für jede Gelegenheit das passende Paar.
Obwohl mir das Paar „Winter-Edition“ mit Lammfellbezug in meiner Sammlung doch neu wäre. Dementsprechend sind auch die Auswahlmöglichkeiten meiner Schuhwahl nicht allzu groß…

Entweder krame ich also die Winterkiste wieder raus, oder aber, ich ziehe mir fünf Paar Socken an, um in den Flip Flops draußen nicht zu erfrieren. Da wäre ich sicher in guter Gesellschaft und könnte mich gleich dem „Team der Unerbittlichen“ anschließen. Team wer?
Naja, Anhänger der „Unerbittlichen“ zelebrieren nach deren Einläuten der Sommersaison die SKK- die sogenannte Sommer-Körper-Kultur. Oberste Priorität hat dabei ganz klar das Sommeroutfit.

SKK´ler kennen kein Pardon, was heißt, dass die kurze Hose sowohl bei 28 Grad als auch bei 5 Grad zum Einsatz kommt. Alles ist klar reglementiert, komme was wolle! Also erst im Sommer draußen baden gehen? Pah, das ist doch nur was für Warmduscher! Pünktlich zur Osterzeit ist am See wenigstens weniger los. Das Motto lautet: „Freie Platzwahl auf der Liegewiese!“

Und Sandalen unter 10 Grad Außentemperatur? Für Anhänger der „Pro Sommer Einstellung“ schon gar kein Problem. Um die Zehen vor Erfrierungen zu schützen, reibt man sie eben vorher mit der durchblutungsfördernder „Kytta-Salbe“ ein. Ein Indianer kennt eben keinen Schmerz und ein SKK´ler erst Recht nicht!

Gut, bei einem plötzlichen Wintereinfall Ende Mai, also einer Ausnahmesituation weiß sich auch ein Hartgesottener SKK-Fan zu helfen. Dann wandert die zuvor noch lässig im Haar drapierte Sonnenbrille eben runter an den T-Shirt-Ausschnitt, die Zehen werden nochmal extra dick eingeschmiert und zur Not wirft man sich dann eben auch mal das Fleece-Jäckchen über, um einer Blasen- oder Nieren- oder Beides- Entzündung zu entgehen. Aber auch nur dann, wenn es wirklich sein muss und am besten noch, es keiner sieht. Schließlich ist man ja auch stolz darauf, dem vermeintlichen Sommer die Stange zu halten und das mit allem, was eben dazu gehört.

Da sich der Sommer allerdings nur begrenzt von seiner schönsten Seite zeigt, endet selbst für das heißblütige „Team Unerbittlich“ diese Jahreszeit irgendwann. Im September, wenn sich die Regentage dann wieder häufen und die Temperaturen allmählich die 23 Grad- Marke verlassen. Nässe und Kälte lassen sich eben nur schwer mit der SKK vereinen.
Besser, ich hole einfach die Winterkiste wieder hoch… Ho ho ho…

Herzlichst, V. Ademi

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