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Bergsommer Tirol

Das Herz der Alpen

Tirol entdecken:
Vom Salz, vom Wasser, von der Zeit – Tirols neue Themenwege

1492 – Mit der Erstaufschlagung des König-Max-Stollen beginnt für die Salzgewinnung in Tirol ein neues Kapitel. Rasch entsteht ein ausgeklügeltes Wechselspiel zwischen dem Bergwerk oben im Herz des Karwendel und den Sudhäusern drunten am Inn im Städtchen Hall. Kilometerlange Leitungen und Lieferwege durchziehen das Halltal, Gebäude entstehen, Stadt und Region blühen auf.

Auf dem Salz-Themenwanderweg, der im Sommer 2013 eröffnet wird, können Wanderer, vor allem Familien und Kinder, diese Geschichte neu entdecken. Vorbei an Kapellen, Brunnen und Soleleitungen nähert man sich dem Höhepunkt des Ausflugs – dem alten Stollen. Hier kann man einen Blick ins Innere des Berges werfen – beinahe so, wie ihn die ersten Knappen vor über 500 Jahren getan haben.

Was wäre die Welt ohne Wasser? Öde und verloren. Daher steht das nasse, das essentielle Element ganz im Mittelpunkt des neuen Erlebniswegs bei Ehrwald in der Tiroler Zugspitzarena. Begleitet von Zugspitzi, dem Maskottchen der Region, geht es vorbei an 18 Stationen durch die malerische Wald-, Wiesen- und Berglandschaft. Dabei nimmt man viel Wissenswertes mit, darunter garantiert auch die eine oder andere erfrischende Erinnerung.

Neue Wege sind das Ziel

Für Freunde von Adrenalin und Action ist Tirol die richtige Adresse. Mountainbiken, Paragliden, Klettern, Raften, … – das Herz der Alpen lässt den Puls von Outdoorsportlern garantiert höher schlagen.

Hoch hinaus geht es auch im kommenden Sommer in Tirols Klettergärten und –steigen. So wartet unterhalb des Neunerköpfles im Tannheimertal die „Kanzel“ auf Kraxler mit Finger- und Zehenspitzengefühl. Die neuen Routen sind mit stabilen Haken, Umlenkketten und Karabinern ausgestattet, die Schwierigkeitsgrade 5 bis 9 bieten auch routinierten Sportlern reichlich Herausforderung.

Junge Einsteiger beim Aufstieg an der Felswand finden dazu in der Region Achensee ideale Bedingungen. Die Klettergebiete im Rofangebirge zeichnen sich durch Routen aus, die sich auch für kleine und große Anfänger eignen. Das Jugendprogramm der Region bietet im Sommer 2013 das Klettern gleich an zwei Wochentagen an. Am Buchauer Wasserfall geht es mit Slacklinen, Baumklettern und dem richtigen Abseilen so richtig zur Sache. Im Waldhochseilgarten Achenkirch warten spannende – und trotzdem gut gesicherte – Mutproben in 15 Meter Bodenhöhe.

Unter Anleitung auf Tuchfühlung mit dem Fels gehen können künftig auch die Teilnehmer des Wochen- und Kinderprogramms Galtür-Ischgl. Beim Ausflug in den Boulderpark „Silvapark“ kann jeder und jede seinen und ihren perfekten Fels entdecken und erobern. Erfahrene Bergführer verraten dabei ihre Tricks für die besten Moves. Dadurch hat man das Bouldern, das Klettern ohne Seil, dafür mit Schaumstoffmatte, rasch im Griff. So benötigen Kletternovizen die dicke Schaumstoffmatte, die beim Bouldern stets mit dabei ist, immer seltener.

Entlang am Lech

Dem „ungezähmten Wilden“ auf der Spur: Dem Lech, der sich seinen Weg durch das Tiroler Lechtal immer neu bahnt und der noch nicht künstlich in seine Schranken gewiesen wurde. Entlang des neuen Lechwegs entdeckt man dabei einen Schatz nach dem anderen.

Der Aussicht, auf der längsten Fußgängerhängebrücke Österreichs in 110 Metern Höhe über die Höhenbachschlucht im Tiroler Lechtal zu spazieren, kann so gut wie Niemand widerstehen. Es ist ein Wandern, das man „mit-allen-Sinnen-genießen“ muss. Natürlich gibt es welche, die lieber hoch hinauf, steile Gipfel zu Fuß erobern wollen und rasante Abfahrten am Bike erleben möchten. Für andere muss es keine Bergspitze sein, sie sind lieber auf schmalen Pfaden unterwegs, die zu herrlichen Aussichtspunkten, am Wasser entlang oder durch die Wälder führen. Beim Start im kleinen Örtchen Steeg  ragen links die Allgäuer, rechts die Lechtaler Alpen majestätisch in die Höhe – man ist bereits mittendrin. Über weite Felder und an einem wildromantischen Wasserfall vorbei wandert man bis Holzgau. Hier zieren bunte Malereien die Fassaden. Viele bewundern sie, wenn sie in einem Gastgarten sitzen. „Lüftlmalerei, das gibt es nur bei uns“, erzählt der Wirt stolz. Immer wieder entdeckt man Hauszeichen, Jagdbilder oder Zeichnungen vom Hauspatron. Am Ende wartet die Hängebrücke. Spektakulär spannt sich das mächtige Stahlkonstrukt über die Schlucht, 200 Meter in luftiger Höhe liegen vor den Wanderern, 110 Meter Abgrund unter ihnen.

Sagenhaftes Gewässer

Auf dem Weg nach Bach durchquert man bunte Wiesen, den Bengler Wald und den Seesumpf, es ist herrlich ruhig. Einige wagen einen kleinen Abstecher zum Modertal-Wasserfall und erfahren hier von der Sage rund um Zwerg Klapfhart und dem Modertaldrachen. Am nächsten Tag macht der Lechweg seinem Namen alle Ehre: Von Bach nach Häselgehr sind es etwa 10 Kilometer und meist wandert man direkt am Flussufer entlang, folgt dem Ungezähmten. Bei Grießau überquert man die wilde Flusslandschaft zum ersten Mal und betrachtet den Lech unter den Füßen. In allen Blau- und Grüntönen schimmert er, das Licht bricht sich im Wasser. Kurz nach der Ortschaft Häselgehr sollte man am Doser Wasserfall eine letzte Rast einlegen. Dieser Wasserfall entspringt jährlich zu St. Georgi (23. April) und versiegt wieder zu St. Martini (11. November). „Irgendwie wäre es spannend, genau am 11. November zurück zu kommen und zu schauen, ob der Wasserfall sich wirklich an dieses Datum hält und seine Winterruhe antritt“, denken die Meisten, bevor sie den Heimweg antreten.

Wissenswertes

Der 125 Kilometer lange, neue Lechweg wurde im Juni 2012 offiziell eröffnet. In den vergangenen Jahren ist im Tiroler Lechtal ein Pilotprojekt für einen Fernwanderweg besonderer Güte entstanden. Der Lechweg ist der erste Fernwanderweg mit einem europäischen Qualitätssiegel. www.lechweg.com.

Eine Teilstrecke des Lechwegs verläuft über den Tiroler Adlerweg. Dieser zählt seit vielen Jahren zu den erfolgreichsten Weitwanderwegen Europas und zieht sich von West nach Ost quer durch die Tiroler Alpen. Auf den Etappen 19 und 20 des Tiroler Adlerwegs kreuzen sich diese zwei beeindruckenden Weitwanderwege: www.adlerweg.tirol.at.

Text · Bild: Sabina Riegger / Tirolwerbung

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