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Von oben schauen, nach innen fühlen

Die Welt aus einem anderen Blickwinkel

Mit dem „Bergfreundschaft“-Ticket bieten die Liftgesellschaften im Tannheimer Tal den Wanderern, Naturliebhabern und Genießern unter ihren Gästen nun auch im Winter eine attraktive Möglichkeit, die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu entdecken.

Es ist, als wäre es eine andere Welt. Die weiße, weite Winterlandschaft, durch die sich als schmaler Streifen die Landstraße zieht. Vereinzelt kräuselt sich aus Kaminen eine zierliche Rauchfahne in die Luft. Als kleine Punkte nur bewegen sich bunte Skifahrer und Langläufer über die Pisten und Loipen. In der klaren Luft zeichnet sich rundum ein schier unendliches Pano-rama von Gipfeln ab, die am blauen Winterhimmel kratzen. Kaum ein Geräusch dringt in diese Höhe vor, der eigene Atem, das Knirschen der Sohlen im Schnee bestimmen die Melodie des Moments. Es ist nicht nur eine andere, es ist eine schöne Welt, die sich jenen bietet, die sich die Zeit gönnen, hier herauf zu kommen.

Wer solche Augenblicke erlebt hat, weiß: Die besten Freunde eines Tals sind die Höhenzüge und Berge rings umher. Denn erst sie verleihen ihm seinen besonderen Charakter. Seit drei Sommern konnten bisher Gäste mit dem „Bergfreundschaft“-Ticket für die vier Bahnen in Nesselwängle, Grän, Tannheim und Schattwald die Gelegenheit nutzen, zu einem einladend günstigen Preis hoch hinaus zu gelangen und eine besondere Perspektive auf das Tannheimer Tal zu finden. Jetzt wird es diese Tickets, die ausschließlich beim jeweiligen Vermieter für Feriengäste erhältlich sind, erstmals auch im Winter geben. Wolfgang Moosbrugger, Chef der Liftbetriebe, ist sich sicher, dass das „VIP-Ticket zum Freundschaftspreis“ auch in der kalten Jahreszeit seine Fans finden wird, „denn von oben“, so sagt er, „sieht unsere Heimat einfach umwerfend anders und umwerfend schön aus“.

4 Berg- und Talfahrten innerhalb von 5 Tagen, die man sich beliebig aufteilen kann und die mit 23 Euro für Erwachsene und 3 Euro für Kinder einen deutlichen Kostenvorteil gegenüber Einzelfahrten ausmachen: das ist der Clou beim „Bergfreundschaft“-Ticket. „Zum einen wollen wir damit vor allem den Familien unter unseren Urlaubsgästen ein attraktives Angebot machen“, sagt der Chef der Liftbetriebe. „Zum anderen soll das Ticket dazu einladen, eine schöne Gelegenheit für die Fahrt mit der Gondel oder dem Sessellift auch zu nutzen.“
Dafür gibt es reichlich Gelegenheit. Wer sich zum Beispiel in Nesselwängle mit dem Sessellift nach oben tragen lässt, kann schon bei der Auffahrt das Schweben über dem stillen Winterwald genießen. Oben an der Hütte bietet sich dann Gelegenheit zur geselligen Einkehr mit einer grandiosen Aussicht auf Gimpel, Rote Flüh und den Haldensee. Frisch gestärkt lädt dann jene Route, die im Sommer als „Drei-Hütten-Wanderung“ bekannt ist, zu einer entspannten Schneeschuh-Wanderung ein. „Die Hütten sind im Winter zwar geschlossen“, merkt Moosbrugger an, „dafür ist das unmittelbare Naturerlebnis umso beeindruckender.“

Weniger Möglichkeiten für einen Spaziergang, dafür der spektakuläre Blick auf mehr als 200 Gipfel, bietet sich bei einem Besuch auf dem „Füssener Jöchle“ oberhalb von Grän. Kenner wissen dabei das Schauspiel zu schätzen, das sich bietet, wenn das Jöchle selbst im Sonnenschein liegt, während draußen im Allgäu die Bergspitzen aus einem dicken Wolken- und Nebelbett ragen. Oder wenn in der Mittagssonne bei über 100 Kilometern Fernsicht die Tiroler und Südtiroler Felsriesen im gleißenden Licht ihren blitzenden Gruß senden. Auch einen Tipp für kulinarische Genießer hält hier Wolfgang Moosbrugger bereit: „Allein schon für den legendären Kaiserschmarrn lohnt sich eine Fahrt hier herauf.“

Die perfekte Mischung aus Aussicht, Entdecken und Wandern findet sich in Tannheim am Neunerköpfle. Nicht nur, dass sich von hier aus das Tal in seiner ganzen Ausdehnung komplett überblicken lässt. Von der Gipfelstation ausgehend können sich Ausflügler auch auf einen attraktiv angelegten, jeden Tag neu präparierten Winterwanderweg freuen, der über und 1,5 Kilometer um den Gipfel führt. Zwischen einer und eineinhalb Stunden sollte man sich dafür Zeit nehmen und einige Minuten extra für einen Blick ins größte Gipfelbuch der Alpen reservieren. „Und wer sich die Zeit nimmt, mit Schneeschuhen den Weg Richtung Landsberger Hütte weiterzugehen, der kommt mit Natur pur in Berührung“, empfiehlt Wolfgang Moosbrugger. „Hier ist man ganz allein mit einer überwältigenden Bergwelt, deren Stille einen immer wieder gefangen nimmt“, schwärmt er, der mehrmals in der Woche hierher kommt. Bei einer kostenlosen Führung jeweils am Montag, Mittwoch und Freitag um 11 Uhr können sich Gäste mit dieser Welt vertraut machen. Sie wird geleitet vom Bergführer Klaus, einem Mann, weiß Moosbrugger, „der alle Geschichten und Geschichtchen kennt, die nicht im Reiseführer stehen.“

Ganz im Westen des Tales schließlich beschert eine Auffahrt mit dem Wannenjoch-Lift dem Besucher eine ganz bemerkenswerte Gegenperspektive – „da sieht man das Tal wortwörtlich genommen von seiner anderen Seite“, sagt der Lift-Chef. „Wer die unterschiedlichen Ansichten unserer Heimat kennenlernen will, der kommt an einem Besuch hier oben nicht vorbei.“ Wobei die leckeren Suppen – seien sie mit Pfannkuchen („Flädle“), Käse- oder Speckknödeln angereichert – die Visite besonders schmackhaft machen. Als zusätzliches Schmankerl lässt sich von dieser erhöhten „Plattform“ aus im Januar der Aufstieg und die Fahrt der mächtigen Heißluftballone bei den traditionellen Ballonwochen besonders gut verfolgen. „Am Neunerköpfle ist man am nächsten dran, bei den drei anderen Aussichtspunkten erfasst man die Dimension der Luftfahrt in ihrer ganzen Größe.“
Vier Möglichkeiten, vier Perspektiven, vier Erlebnisse: Gerade jene Gäste, die als Wanderer und Langläufer das Tannheimer Tal meistens „in der Ebene“ erleben, werden die Gelegenheiten zu schätzen wissen, auch im Winter in die Höhe zu gelangen.

Einige neue Ideen und Überraschungen am Wegesrand haben sich Moosbrugger und seine Mannschaft ausgedacht, die zum Saisonbeginn eingerichtet sein sollen. Details will er noch keine verraten, aber er lässt durchklingen, dass es dabei vor allem um das bessere Kennenlernen und Verstehen der natürlichen Umgebung gehen soll, in der wir Menschen unsere Freizeit verbringen.
Moosbrugger sieht solche Angebote in einer Reihe mit der Ausstellung „Kuhfrisur“, die diesen Sommer viele große und kleine Gäste begeisterte. Die von der Künstlerin Katharina Ziegler in Szene gesetzten Bilder der Tiere, die in den Kabinen der Neunerköpfle-Bahn zu sehen waren, sollten dazu anregen, die wunderbaren Geschöpfe der Berge einmal anders zu betrachten und deren individuelle Merkmale, einzigartige Mimiken und unverwechselbare Frisuren zu erkennen. „Unsere Botschaft ist, dass es sich lohnt, genau hinzuschauen“, meint der Lift-Chef. „Dann fällt es ganz leicht, mit den Bergen und allem, was dazugehört, eine Freundschaft fürs Leben zu schließen. Dazu ist der Blick von oben der entscheidende Schritt.“

Text: Tannheimer Bergbahnen /Pfaffenberger· Bilder: Tannheimer Bergbahnen

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