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Bewegungsinitiative Ballschule startet in Füssen und Umgebung

„Mehr Bewegung für mehr Kinder“
ab Oktober an sechs Grundschulen der Region

Füssen.    Zum diesjährigen Schulbeginn wird an sechs Grundschulen in Füssen und Umgebung erstmals ein einzigartiges Konzept umgesetzt, das Kindern die Welt des Ballsports auf spielerische Weise näherbringen und sie für unterschiedliche Ballsportarten begeistern soll. Das Konzept der Ballschule stammt von Sportwissenschaftler Prof. Dr. Klaus Roth, wurde 1998 als „Ballschule Heidelberg“ gegründet und startete zunächst mit 60 Kindern. Inzwischen spielen rund 10.000 Kinder im Alter zwischen zwei und elf Jahren in ganz Deutschland in Ballschul-Gruppen. Auch international wird das Sportkonzept erfolgreich umgesetzt: Kooperationen bestehen mit Partnern in Österreich, Luxemburg, Brasilien, Japan, Mexiko und Chile.

In Füssen beteiligen sich in diesem Jahr erstmals sechs Grundschulen. Hier werden in den kommenden zwei Jahren Ballschul-AGs stattfinden, bei denen Kinder die Chance bekommen sollen, in freier Form das „ABC des Spielens“ zu erlernen. Folgende Einrichtungen bieten ab diesem Jahr Ballschul-AGs an: die Erich-Kästner Schule Füssen, die Grundschule Schwangau sowie die Volksschulen Füssen, Halblech, Eisenberg und Bernbeuren. Alle Eltern werden zu Schulbeginn mit Informationsmaterial versorgt und haben in den kommenden Wochen die Möglichkeit, ihre Kinder für eine Teilnahme an der einmal wöchentlich stattfindenden AG anzumelden. Gestartet wird im Oktober.

Die Teilnahme an den Ballschul-AGs ist für alle Kinder kostenlos. Möglich macht das eine Patengemeinschaft von sechs Unternehmen aus der Region sowie der Stadt Füssen: Autohaus Heuberger, EWR Reutte, ZETKA, Sportstudio Füssen und die m&i-Fachklinik Enzensberg. Die Firma Max Doser beteiligte sich ebenfalls mit einem einmaligen finanziellen Zuschuss. So unterschiedlich die Branchen sind, aus der die Sponsoren stammen, alle haben  ein gemeinsames Ziel: die Bewegung und die Freude am Ballsport möglichst vielen Kindern in Füssen zu vermitteln. Die Initiative zum Füssener Ballschulprojekt stammt vom Autohaus Heuberger, das im vergangenen Jahr bereits Veranstaltungsort der „speed4 Schulmeisterschaften“ war. „Eine Woche lang haben wir über 1.200 Kindern Spaß am Sport vermitteln können – die teilnehmenden Kinder und Eltern sowie die Sponsoren waren damals absolut begeistert. An diese Begeisterung möchten wir nun anknüpfen. Ich freue mich sehr über die Bereitschaft der Paten mit einem solchen Nachhaltigkeitskonzept einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Gesundheitsentwicklung zu leisten“, erläutert Marketingleiterin Jennifer Uekermann.

„Ersatz für den Wegfall der früheren Straßenspielkultur“

Auf Grund des zunehmenden Bewegungsmangels schon bei sehr kleinen Kindern und den zeitlich und räumlich beschränkten Möglichkeiten auf Straßen, Wiesen und Bolzplätzen zu spielen, sieht Ballschul-Erfinder Prof. Dr. Roth die Ballschule als Ersatz für den Wegfall der früheren Straßenspielkultur. Die Ballschule ist kein Sportunterricht im klassischen Sinne, es wird nicht einfach Fußball, Handball, Basketball oder Hockey gespielt. Zum Einsatz kommen vielmehr eigens für die Ballschule konstruierte Baustein-Spiele und Baustein-Übungen.

Die Grundphilosophie der Ballschule besteht aus drei Leitlinien: das Prinzip der Entwicklungsgemäßheit, der Vielseitigkeit und des freien, unangeleiteten Lernens. Das bedeutet konkret, dass alle Übungen auf dem jeweiligen Entwicklungsstand der Kinder angepasst sind. Beim „Prinzip der Vielseitigkeit“ wird davon ausgegangen, dass Kinder von Natur aus Allrounder und keine Spezialisten sind. Kinder haben hier die Möglichkeit, sehr unterschiedliche Ballsporterfahrungen zu sammeln, ohne sich gleich auf eine bestimmte Sportart von vorne herein festlegen zu müssen. Intuitive Erfahrungssammlung steht beim „Prinzip des unangeleiteten Lernens“ im Vordergrund. Während der Ballschule werden die Kinder nicht fortwährend instruiert oder korrigiert.

Nächste Schritte

Durchgeführt werden die Ballschul- AGs von speziell ausgebildeten Übungsleitern, deren Qualifizierung die Ballschule Heidelberg Ende September in der Grundschule Eisenberg selbst durchgeführt hat. Nach Anmeldeschluss starten die Ballschul AGs in Füssen Anfang Oktober und werden zunächst für zwei Jahre angeboten. Die konkreten Termine erhalten alle Teilnehmer direkt über ihre Grundschule.

Für weitere Informationen:
www.ballschule.de


Text · Bild: Jennifer Üekermann

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