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Großprojekt auf dem Hanfwerk-Gelände geplant

Füssen.   Wenn es nach Ekkehard Kremer geht, dann soll in Füssen ein Fünf-Sterne Hotel entstehen, ein Day-Spa für die Öffentlichkeit, ein Gesundheitsbau mit Rehabilitationsmaßnahmen und schicke Wohnungen. Und das alles auf dem Grundstück der ehemaligen Hanfwerke. Genügend Platz wäre ja da. Insgesamt sechs Hektar stünden zur Bebauung bereit, falls das große Projekt, das Millionen kostet, realisiert werden könnte. Viele Gespräche fanden bereits statt, unter anderem mit der Firma Glass, die vor einigen Jahren die komplette Hanfwerkanlage kaufte. Ekkehard Kremer, Vorstand der Provitag Projektentwicklung AG mit Firmensitz in Prien am Chiemsee, hofft nun mit seinen Partnern die Möglichkeit zu bekommen, das Projekt zu realisieren. Mit im Boot ist Professor Franz Schlapka, Bauingenieur und eine Koryphäe auf dem Gebiet des Projektmanagements. Seine Referenzen lesen sich wie das Who ist Who in diesem Bereich: Concorde Hotel Berlin, Medienzentrum Sat1 in Berlin, Sony Center in Berlin oder das Hotel Wasserturm in Hamburg.

Für jedes Projekt wird eine neue Projektgesellschaft gegründet, auch für Füssen, erklärt Volljurist Ekkehard Kremer, der aus dem Bereich der Fond-Sanierung kommt, „die unschöne Seite des Fonds“, wie es der 55-Jährige nennt. Euphorie will Ekkehard Kremer nicht verbreiten, „das ist noch viel zu früh“. Probleme mit dem Denkmalamt sollte es nicht geben. Lediglich die Direktorenvilla steht unter Denkmalschutz. „Wir haben bereits mit dem Denkmalamt gesprochen und ich denke, wir haben verstanden, worum es geht“, so Kremer. Füssen aktuell sprach mit dem Volljuristen, Ekkehard Kremer über das Projekt Hanfwerke.

Nachgefragt bei Ekkehard Kremer

Herr Kremer, seit wann gibt es die Provitag? Seit 2008. Wir sind neu in dieser Konstellation. Für den Standort Füssen gründen wir eigens eine neue Gesellschaft. Geschäftsführer der GmbH und Co.KG wird Professor Franz Josef Schlapka sein. Professor Schlapka wird auch die Projektentwicklung bis zum Ende des Baus machen.
Mit welcher Zeitspanne rechnen Sie? In diesem Fall schätzen wir etwa sechs Jahre. Wir möchten keine Erwartungen wecken. Wir planen etwa drei Jahre und haben eine Bauzeit von zwei bis drei Jahren.
Das Projekt soll durch einen Fond finanziert werden. Wie funktioniert so eine fondgebundene Finanzierung? Zur Zeit ist die Lage in Deutschland für einen Fond sehr gut. Es gibt viele Menschen, die ihr Geld gut anlegen wollen. Immobilien in Deutschland gelten als sicher. Erst, wenn alle Untersuchungen an den Gebäuden und Böden durch ist, wir grünes Licht seitens der Stadtverwaltung und der Firma Glass bekommen haben, können wir an die Vorbereitung des Fond-Prospektes gehen. Der Prospekt geht zuerst an einen Wirtschaftsprüfer, bevor er dann zur Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BAFIN) kommt. Die BAFIN prüft, ob alle Bestimmungen korrekt sind und dann erst kann der Fond an den Markt gehen.
Das heißt, Sie können nicht schon vorab mit dem Bau anfangen? Nein, das werden wir sicher nicht. Es soll keine Bauruine geben. Es muss komplett finanziert sein. Erst dann kann gebaut werden. Es wird niemand finanzieren, bevor kein grünes Licht vom Wirtschaftsprüfer kommt.
Gibt es denn schon Interessenten für das Füssener Projekt? Ja, zehn Millionen haben wir schon. Aber das ist ein Bruchteil von dem, was wir noch brauchen..
Die Hanfwerke sind nicht in bestem Zustand. Können einige Gebäude erhalten werden?  Größtenteils können die Gebäude nicht erhalten werden. Es ist zu befürchten, dass die damalige Textilbearbeitung mit potenziellen gefährlichen Altlasten gearbeitet hat. Wir haben schon einen Gutachter beauftragt das zu überprüfen. Wir nehmen an, dass die Böden mit Asbest behandelt wurden. Weil wir uns einem sehr sensiblen Bauthema widmen, müssen alle Altlasten entfernt werden. Ich möchte kein unsauberes Projekt hinterlassen, wo später Kinder leben sollen. Im Klartext heißt das, dass wir einen großen Geldbetrag nur für die Beseitigung und das Abtragen der Altlasten bereitstellen müssen.
Was erwartet die Füssener? Es wird sicherlich eine gemischte Nutzung geben. Wohnbau mit einem Gesundheitsbau, etwas Gastronomie, ein Day-Spa für alle Füssener.  Wenn wir klarer sehen, dann können wir das der Bevölkerung auch näher bringen.

Text: Sabina Riegger
Bild:Hubert Riegger

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