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Brotbrunnen am Schrannenplatz

Füssen.   Es gab wohl schon Überlegungen zu Zeiten als Otto Wanner noch Bürgermeister von Füssen war am Schrannenplatz einen Brunnen zu errichten. Vorausschauend wurden damals auch gleich Wasserleitungen verlegt, diese Pläne dann aber nicht mehr weiter verfolgt. Doch was lange währt, wird endlich gut.

Vor mehr als drei Jahren wurde diese Idee wiederum aufgegriffen und wird seitdem konkret vorangetrieben. Wenn keine großen Hindernisse mehr auftauchen kann es sein, dass noch vor Ende diesen Jahres der neue Brunnen am Schrannenplatz aufgestellt werden könnte.

Initiatorin des „Brotbrunnens“ ist Frau Hildegard Schmid-Höfler, die anlässlich Ihres 70. Geburtstages Ihre Gäste und Freunde statt Geschenken um eine Spende für diesen Brunnen bat und so den Grundstock für dieses Projekt legte. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 70 – 80.000 Euro, wovon momentan bereits rund zwei Drittel an Spenden eingegangen sind. Ein namhafter Betrag stammt von einem Spender, der namentlich nicht genannt werden möchte. Es zeichnet sich ab, dass noch weitere Spenden eingehen, wenn endgültig feststeht, dass der Brunnen gebaut wird. Aus dem Verkauf von „Knauzen“ in der Bäckerei Höfler gehen jeweils 10 Prozent als Spende an das Brunnenprojekt. Die Initiatoren sind guter Dinge, den Rest auch noch zusammen zu bekommen.

Der Brunnen greift das Thema Brot auf, ein Bäcker, ein Müller und ein Bauer sitzen auf einer stilisierten Getreidegarbe, rund um den Brunnen angeordnet sind vier Sitzgelegenheiten in Form von Getreidesäcken. Deshalb war es auch der Wunsch der Initiatoren, dass der Brunnen am Schrannenplatz in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Kornhauses (=Schranne) der Stadt Füssen errichtet werden soll. In der Nähe des Eingangsbereiches zum Kolpinghaus, etwa dort wo jetzt die Sitzbankgruppe steht könnte der neue Brotbrunnen in Kürze seinen Platz bekommen.

Geschaffen wird der Brunnen von dem Roßhauptener Bildhauer Josef Walk, der in Elbigenalp, dem Lechtaler Schnitzerdorf seine Ausbildung absolviert hat. Der Künstler hat mehrere Entwürfe gefertigt, letztlich gefiel der Vorschlag, der jetzt zum Tragen kommt am besten. Der Brunnen hat einen Durchmesser von etwa 70 Zentimetern und eine Höhe von 2,60 Metern. Die Wachsmodellform für das Gießen ist gerade in Fertigung und geht dann in die Gießerei nach Göppingen, wo der Brunnen in Bronze gegossen wird. Ein Modell kann im Schaufenster der Volksbank Füssen begutachtet werden.

Nachdem die Stadt die Schenkung wegen der zu erwartenden, laufenden Betriebskosten zunächst abgelehnt hatte wurde nach kostengünstigen Möglichkeiten gesucht um den Brunnen dennoch realisieren zu können. Eine wäre gewesen, den Brunnen mit zirkulierendem Wasser zu betreiben. Dazu hätte ein Brunnenhaus im Keller des Kolpinghauses errichtet werden müssen. Da jedoch  von  Seiten der Stadt ein Eintrag einer Grunddienstbarkeit unabdingbar gewesen wäre, jedoch die Mitglieder der Kolpingfamilie dem Ansinnen aber aus verständlichen Gründen nicht zustimmen konnten, bleibt nur noch die Variante, den Brunnen doch mit Frischwasser in Betrieb zu nehmen.

Stadtrat Jürgen Doser hat sich hier sehr engagiert und zusammen mit dem Künstler Walk eine Lösung erarbeitet und bereits technisch erprobt. Wenn die Wasserzufuhr so reguliert wird, dass der Brunnen nur in Intervallen in Betrieb sein wird, also nicht ständig den ganzen Tag läuft, können die Kosten in dem vom Stadtrat bereits genehmigten Rahmen von etwa jährlich 1500 Euro angesiedelt werden.
So gesehen stünde der Errichtung des Brunnens am Schrannenplatz eigentlich so gut wie nichts mehr im Wege, und wie Bürgermeister Paul Iacob erklärte wird der Schrannenplatz durch diesen Brunnen weiter belebt, was sowohl für Gäste als auch für die Einheimischen durchaus als positiver Aspekt gesehen werden kann.

Text: Manfred Sailer

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