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Einweihung – Seilhängebrücke Holzgau

Lechtal.    Was lange währt, wird endlich gut. Erste Planspiele zum Bau einer Hängebrücke, wenn auch an gänzlich anderer Stelle, geisterten schon in den 90er Jahren durch einige Köpfe von Holzgauer Bürgern. Vor gut 10 Jahren hat diese Idee dann doch noch konkretere Formen angenommen. Im Jahre 2009 wurden dann die ersten Beschlüsse gefasst über eine Hängebrücke, die das Höhenbachtal überspannen sollte. Noch vor zwei Jahren am 11. Mai 2010 drohte wegen Naturschutzproblemen das erneute Scheitern dieses Projektes. Doch konnte Gott sei Dank noch ein tragbarer Konsens zwischen allen Beteiligten gefunden werden und am 30. Mai 2011, vor gut einem Jahr wurde der Beschluss unter Dach und Fach gebracht. Dem Bau der Seilhängebrücke sollte nun nichts mehr im Wege stehen.

Die Brücke ist ein architektonisches Meisterstück. Sie überspannt das Tal in einer Höhe von 105 Metern und hat eine Länge von 200,51 Metern und ist so ausgelegt, dass gleichzeitig 630 Personen die Brücke überqueren können.

Nun hatte die kleine Gemeinde Holzgau im Lechtal am 15. Juni allen Grund zum Feiern, die Seilhängebrücke über das Höhenbachtal wurde als Lückenschluss und gleichzeitig auch als das Highlight des neuen Lechwanderweges „von der Quelle bis zum Fall“ feierlich ihrer Bestimmung übergeben. Ein historischer Moment, ein einzigartiges Beispiel dafür, was erreicht werden kann, wenn alle an einem Strick ziehen, auch über Grenzen hinweg. So ist es für alle Beteiligten sehr erfreulich, dass der „neue Lechweg“ mit einer Länge von insgesamt 125 Kilometern von der EU zertifiziert wurde und das Prädikat „Best of Europe“ für sich in Anspruch nehmen kann. Der Weg führt in Tagesetappen vom Lechquellengebirge auf circa 1.800 Meter bis hinaus nach Füssen am Lechfall (800m), oder umgekehrt. Die beste Zeit zur Begehung ist von Juni bis Oktober.

Ehrengäste bei der Einweihung waren der stellvertretende Landeshauptmann Hannes Gschwendner, Landrat Johann Fleschhut (Ostallgäu), Architekt Armin Walch, Vertreter der Tourismusverbände: Hermann Fercher (Lech), Gebhard Witz (Warth), Michael Kohler (Lechtal), Franz Kammerlander (Reutte) sowie Stefan Fredlmeier (Füssen). Die feierliche Weihe der Brücke nahmen die Lechtaler Pfarrer aus Holzgau, Steeg und Elmen vor.

Holzgaus Bürgermeister Günter Blaas und alle anderen Festredner waren voll des Lobes und des Dankes an Alle, die zum Gelingen dieses imposanten Projektes ihren Anteil beigetragen haben. Auch dafür, dass die umfangreichen und schwierigen Bauarbeiten ohne Unfälle vonstatten gegangen waren. „Wege verbinden“, diese Erfahrung mögen alle machen, die den „neuen Lechweg“ und auch die Hängebrücke erwandern.

Feierlich umrahmt wurde der Festtag von der Schützenkompanie und der Musikkapelle aus Holzgau. Um 15.30 Uhr wurde das Band zerschnitten und die Seilhängebrücke offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Gleich danach nutzten zahlreiche Gäste die Möglichkeit die neue Brücke zu testen und begaben sich auf die geführten Rundwanderungen um Holzgau.

Text · Bilder: Manfred Sailer

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