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Rainer Jörg erhält Auszeichnung für sein Restaurant in Füssen

Der „Olivenbauer“ aus Wertach

Füssen/Wertach.    Seine eigene Marke aufbauen und pflegen ist nicht so einfach. Das Konzept muss stimmen. Es muss das widerspiegeln, wofür man tatsächlich steht. Ohne die eigene Überzeugung, auch wenn es manchmal nicht so rund läuft, ist das Projekt schon zum Scheitern verurteilt. Wenn man dann noch aus einer anderen Berufssparte kommt, wie Rainer Jörg, dann muss das Projekt noch einmal mehr abgesichert sein.

Doch wie passen Elektronik und Gastronomie zusammen? „Ganz einfach, zumindest ist es so für mich. Ich mag gutes Essen, Gastronomie hat mich immer schon fasziniert. Es ist der Treffpunkt, um gemeinsam zu reden, zu essen, Informationen auszutauschen, um Geschäfte zu machen und wichtige Dinge zu besprechen. Beim Essen läuft alles etwas entspannter ab“, weiß der selbständige Elektrotechniker. Bei Rainer Jörg muss alles „Hand und Fuß“ haben. Es muss stimmig sein, ansonsten lässt er es lieber bleiben.

Bewährtes Konzept

Sein Konzept „Beim Olivenbauer“ hat sich nun bewährt. Es ist ein Geschäftsmodell entstanden, das normalerweise bei Franchise-Unternehmen angesiedelt ist. „Für mich stehen Genuss und Ambiente an erster Stelle. Schmeckt das Essen und fühlt sich der Gast in seiner Umgebung wohl, dann erst kann man an den anderen wichtigen Details feilen. Das Preis-Leistungsverhältnis muss stimmen, sowohl für den Gast als auch für den Betreiber. Keiner kauft etwas, wovon er keinen Nutzen hat“, erläutert der Wertacher.
„Mit offenen Karten spielen“, nennt Jörg sein Verhältnis zum Gast. Damit meint er die Ehrlichkeit seiner Qualität, wie zum Beispiel dem Olivenöl. Es ist kein „Billigfusel“ stellt er von vornherein fest. Viel Zeit und Geld investierte Jörg mit seiner Familie, um sich auf dem Gebiet des Olivenöls „firm“ zu machen. Beim deutschen „Olivenöl-Papst“, Dieter Oberg, nahmen sie Seminaren teil und recherchierten zudem sehr viel. Heute kauft Jörg für seine Restaurants „Beim Olivenbauer“ bei einem deutschen, ehemals als Ingenieur tätigen, Oliven-Anbauer ein, der sein Öl selbst herstellt und für Jörgs Restaurants eigens etikettiert.

Fünf Restaurants hat der gebürtige Wertacher mit dem gleichen Konzept im Allgäu. Sie haben alle den gleichen Stil: Die Leichtigkeit eines Sommers im Süden mit einem Touch nostalgischer Schönheit und etwas Kitsch. Es ist ein interessanter Stilmix, der keine Langeweile aufkommen lässt. Immer wieder entdeckt der Gast etwas Neues was, er noch nicht gesehen hat. „Ich glaube das mögen unsere Gäste“, sagt er zufrieden.

Auszeichnung für Qaulität

Rainer Jörg gehört zu den Menschen, denen man es nicht wirklich ansieht was sie machen, oder wer sie sind. Er hat die typische Allgäuer Mentalität, wenn man es überhaupt so nennen kann. Er ist ein „griabiger“ wie es die Allgäuer sagen, was so viel bedeutet wie ruhig, gemütlich, gelassen, beobachtend.

Diese Art, die Dinge im Stillen zu betrachten, hat ihn auch da hingeführt, wo er jetzt steht: Mit beiden Beinen fest auf dem Boden und dem Wissen, Dinge erreichen zu können, wenn man sich selber treu bleibt. „Es nützt alles nichts, wenn’s nicht passt“, pflegt er deshalb zu sagen.
„Beim Olivenbauer“ passt alles. Denn erst vor kurzem hat das Restaurant in Füssen eine Auszeichnung erhalten. Gäste, die besten Experten auf diesem Gebiet, haben das Restaurant bei Euro-Toques in Kaisersbach vorgeschlagen. Ernst-Ulrich W. Schassberger, der World-Toques/Euro-Toques-Präsident lobte die Qualität und den Euro-Toques-Kodex, den der „Olivenbauer“ strikt einhält: Tradition (selbst gemachtes Brot, eigens gebrautes Bier, einen Hauswein „San Giovese“ aus Italien), Frische, Regionalität (Zutaten und Tiere aus der Region) und Saisonalität, „sowie das Basiskochen“. „Diese Kriterien sind unabdingbar für die Auszeichnung zum Euro-Toques-Koch oder -Betrieb“, so Schassberger. Da kann man nur noch sagen, Herzlichen Glückwunsch!

Text · Bild: Sabina Riegger

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