LokalesWirtschaft

Ein Unternehmer vereint Ethik, Allgemeinwohl und Geschäftserfolg

Leuchtturm und Vorreiter sein

Hopferau/Schwäbisch Hall.    Ideen haben Flügel und sind nur wirklich von Bedeutung, wenn man sie auf den Boden bringt wie ein Flugzeug auf die Landebahn. Kennt Bernd H. Rath dieses hier sinngemäß wiedergegebene Zitat eines bedeutenden Amerikaners? Ich habe ihn bei unserem Gespräch nicht danach gefragt und diese Tatsache ist auch gar nicht wirklich von Bedeutung. Jedenfalls wird bei der Betrachtung des Bera-Gründers schnell klar, dass dieser Gedanke ein Grundmotto des innovativen und erfolgreichen Unternehmers sein könnte. Der 52-jährige Schloss-Eigentümer sprüht nicht nur vor Ideen, er bringt sie auch zügig, sichtbar und wirkungsvoll „auf den Boden“.

In diesem Zusammenhang wird es besonders spannend für das südliche Ostallgäu. Mit dem Kauf des über 550 Jahre alten Schlosses zu Hopferau hat sich der Familienvater einen Kindheitstraum erfüllt und für ihn nach einem guten halben Jahr bereits die ersten Erwartungen in das „Projekt Schloss“. Das von Liebe zur Sache durchdrungen doch viel mehr als bloße Liebhaberei ist.

Leuchtturm Schloss zu Hopferau

„Wir sind schon ein verrückter Laden“, sagt Rath schmunzelnd, als er über die neu gegründete Bera-Gesundheitssparte berichtet. „Wir kämpfen für bessere Qualität und Bezahlung speziell in der Pflege“, sagt er und meint mit „verrückt“, dass viele der vordergründigen Meinung sind, er handle damit gegen eigene Interessen. Vordergründig. Weiter, oder besser gesagt voraus gedacht, entspricht das seinen Grundprinzipien Partnerschaftlichkeit, Nachhaltigkeit, Fairness und Offenheit, für die sein Unternehmen nicht zuletzt das anerkannte Ethik-Siegel ARBEITPLUS der Evangelischen Kirche in Deutschland erhalten hat. Für arbeitsmarktpolitisches Engagement und Sozialkultur im Unternehmen, in einer Branche, in der Bera als „weißes Schaf“ beispielgebend ist und erklärtermaßen Vorreiter sein möchte.

Klassische Zeitarbeit ist tot, es lebe die moderne Personaldienstleistung

„Alles hat mich ausgelacht, als ich damals erklärt habe, dass ich alles, was mich an der Branche gestört hat, anders herum machen will und das Unternehmen mit Werten wachsen soll“, blickt Rath zehn Jahre zurück. Damals lag die Branche am Boden. Rath schätzte Personaldienstleistung mit neuer Ausrichtung jedoch als Zukunftsmarkt ein und behielt  Recht. Das beweisen beispielsweise die Bera-Unternehmenszahlen, die konstant nach oben weisen.

„Die Branche muss sich verändern und ich will Vorreiter sein“, erklärt der erfolgreiche Unternehmer. „Rath setzt seit der Gründung von Bera 2002 Standards, mit denen er die Konkurrenz irritiert und rund um Schwäbisch Hall und Heilbronn zum regionalen Marktführer wurde“, attestiert ihm beispielsweise die Wirtschaftswoche im August 2010.

Das Schloss und das, was dort momentan entsteht, passt genau in dieses Bild. Getragen von einem Team unter Führung von Hoteldirektor Georg Kirchgäßner, das die nötige Liebe und Einsatzbereitschaft mitbringt, lobt der Vater von vier Buben seine Mitarbeiter: „Was wir erhofft haben, hat sich erfüllt“, freut sich Rath und ergänzt: „Das Schloss hätte ich ohne engagiertes Mitarbeiterteam nicht mal für die Hälfte gekauft. Die Mannschaft war ein entscheidendes Kaufargument“.

Auch das Schloss will Rath nachhaltig entwickeln und stets auf wirtschaftlich gesunden Beinen wissen. Im Sinne des Mutterunternehmens Bera und im Sinne des Schlosses. „Die Mitarbeiter in Hopferau müssen beweisen, dass sich mit dem Schloss Geld verdienen lässt und es sich unabhängig von der Bera-Mutter trägt. In gegenseitigem Interesse, damit es keine Probleme gibt, wenn diese einmal schwächelt“, so Rath.
Mit Dr. Sebastian Spörer hat Rath einen weiteren kongenialen Partner  für seine Vision „Leuchtturm der betrieblichen Gesundheitsvorsorge“ gefunden. Als Profi ist der Dozent an der Technischen Universität München verantwortlich für das Seminarzentrum „Mensch in Balance“. Das Schloss zu Hopferau ist damit auf dem Weg zum hochmodernen Seminar- und Tagungszentrum. Mit   der firmeneigenen „BERA Corporate Universitiy“ und wegweisend auf dem Gebiet der betrieblichen Gesundheitsvorsorge.

 

Text · Bild: Lars Christian Kink

Verwandte Artikel

Das könnte Dich auch interessieren
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Nacht der Musik 2024