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Bayerische Landesausstellung Bayern-Italien

Begeistern lassen und andere begeistern

Füssen.    80.000 bis 100.000 Besucher erhoffen sich die Verantwortlichen für diese unzweifelhaft sehenswerte Ausstellung, die seit 21. Mai im ehemaligen Kloster St. Mang läuft. Die ersten Meldungen über die Besucherzahlen stimmen durchweg positiv. Doch es geht den Verantwortlichen bei weitem nicht nur um die Erreichung von Zielzahlen. Dieses über die Region und sogar über Bayern hinaus wirksame kulturelle Großereignis ermöglicht große Chancen für die Lechstadt. Den Einheimischen der Region bietet sich die nicht wiederkehrende Gelegenheit, bis 10. Oktober einen grundlegenden Eindruck in die Geschichte ihrer Heimat zu gewinnen. Dem Tourismus- und Dienstleistungsstandort Füssen eröffnet sich die Möglichkeit, sich nachhaltig als attraktive Stadt für Reisende zu präsentieren. Wie das gehen kann? Sich begeistern lassen und andere, Verwandte, Freunde, Kollegen, Gäste und Kunden, begeistern und anregen, sich dieses Erlebnis nicht entgehen zu lassen. 

So wie ein Beispiel aus Innsbruck zeigt. „Ich habe hier einen besonderen Tipp für Sie“, mit einem Prospekt empfahl die Rezeptionistin beim Einchecken das Glockenmuseum der traditionsreichen Glockengießerei Graßmayr. Der Besuch dort ist mir heute noch in bester Erinnerung. Noch dazu brachte es einem Freund ein besonderes Hochzeitsgeschenk. In der Kapelle, die er baute, hängt eine eigens für ihn gegossene Glocke aus der Tiroler Landeshauptstadt. Füssen aktuell sammelte Eindrücke von zwei, die überzeugt sind, und dies weitertragen. Ein gebürtiger Füssener, der als Ausstellungs-Aufsicht tätig ist und ein Kroate, der seit 1999 in Füssen lebt, gaben Auskunft.

Fritz Hohenadl, 61 Jahre, Füssen
Totentanz, Papstzimmer und Fürstensaal, das kannte er noch aus seiner Schulzeit. Damals als Kind war er hiervon beeindruckt. Eindrücke und Wissen von damals seien jedoch etwas verschüttet gewesen, erinnert sich der ehemalige Krankenkassenangestellte. Nun hat er die Gelegenheit genutzt, als Füssener an der Landesausstellung mitzuwirken und ein klein wenig hinter die Kulissen zu schauen.

So erfuhr er, warum nun die Bezeichung Kaisersaal statt Fürstensaal verwendet wird. Hohenadl findet die Ausstellung rundum gelungen. Tolle Exponate seien in das Gebäude, das man bereits kennt, gut integriert. Er lese sich den verschiedenen Abteilungen in denen er Dienst hat ein und schnappe viel bei den durchkommenden Führungen auf. Sein Fazit insgesamt: Man könne jedem Einheimischen und Tourist einen Besuch nur wärmstens empfehlen. Dazu hat er noch einen Tipp parat: Auch im Sommer sollte man eine wärmende Jacke dabei haben.

Zoran Pasic, 41 Jahre, Füssen
Wo liegen die Wurzeln für die intensiven geschichtlichen Verbindungen zwischen Bayern und Italien. Das und mehr über Geschichte und Kultur seiner Wahlheimat wollte der gebürtige Kroate erfahren. „Kommen, sehen, lesen, dann weiß man mehr“, fasst er seinen Eindruck über die in seinen Augen sehr gelungene und informative Ausstellung zusammen. Der Servicetechniker hat einen verregneten Sonntag genutzt und sich drei Stunden lang intensiv „durch die Ausstellung gelesen“. Besonders gefalle ihm die Zweisprachigkeit sowie die technische Umsetzung und die Erkärungen des 3D-Filmes über das Leben der Benediktinermönche im Mittelalter. Trotz häufiger, berufsbedingter Auslandsaufenthalte wird Zoran Pasic noch die Augsburger Ausstellungsteile besuchen. Er hat gleich die Kombikarte für zehn Euro erworben, die das für ihn gute Preis-/Leistungsverhältnis noch besser macht.

Text: lck · Bilder: lck, hr

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