Fit & WellLeben

Rückenbeschwerden wirkungsvoll begegnen

Mit David-Geräten im Therapiezentrum Füssen

Füssen.   Rückenschmerzen haben sich mittlerweile zu einer Volkskrankheit entwickelt. Erste Beschwerden verschwinden bei Betroffenen zwar häufig spontan und ohne Behandlung, aber bei über 60 Prozent kehren die Rückenschmerzen wieder. Dabei können diese sowohl organische als auch psychische Ursachen haben. Oft beeinflussen sich diese Komponenten auch gegenseitig. Spezialisiert auf diese Problematik ist die Diplom-Physiotherapeutin Tamara Hussendörfer. Als Leiterin des David-Zentrums im Therapiezentrum Füssen setzt sie bei der Therapie auf die David-Geräte, die speziell bei Rückenproblemen eingesetzt werden können. Fit & Well hat sich mit ihr unterhalten.

Frau Hussendörfer, Sie haben insgesamt fünf dieser speziellen Geräte in ihren Therapieräumen stehen. Was versteht man unter David-Geräten? David ist eigentlich nicht nur eine Serie von Geräten, sondern vielmehr ein komplettes Konzept, mit dem zum Einen die Wirbelsäule auf Beweglichkeit und Kraft analysiert wird und zum Anderen die Therapie der verschiedensten Rückenleiden unterstützt werden kann.

Wie funktioniert die Therapie?
Um überhaupt eine Therapie durchführen zu können, muss zunächst einmal herausgefunden werden, wo das Problem liegt. Dazu mache ich mit dem Patienten computergestützte Tests, um eine Aussage über Beweglichkeit und Kraft zu erhalten. Natürlich nur so viel, wie ohne Beschwerden möglich ist. Die Geräte messen dabei, was der Rücken im Moment schmerzfrei leisten kann. Natürlich gehört auch noch ein Vorgespräch dazu, in dem ich mich über Krankheitsgeschichte, tägliche Tätigkeiten, Vorbelastung und so weiter informiere. Auf Basis dieser Daten und oft auch in Rücksprache mit dem betreuenden Arzt kann ich dann die Therapie planen und das Training auf den David-Geräten zusammenstellen.
Handelt es sich dann dabei um ein ganz normales Training, wie man es auch im Fitness-Studio absolvieren kann? Nein, nicht ganz. Die David-Geräte unterscheiden sich enorm von denen, die man im „normalen“ Fitness-Studio vorfindet.

Worin besteht der Unterschied? Man ist in den David-Geräten an bestimmten Stellen, wie beispielsweise am Knie oder der Schulterpartie, fixiert. Damit wirklich genau die Muskelpartien aktiviert werden, die man ohne externe Hilfe gar nicht bewusst anspannen kann. Man wird mehr oder weniger dazu „gezwungen“, die richtigen Muskeln zu benutzen. So werden die Problemstrukturen entlastet und die Muskeln gleichzeitig gestärkt und aufgebaut. Damit geht nicht nur eine Linderung einher, sondern auch eine Stärkung.

Kann man mit Hilfe dieser Therapie wieder vollständig schmerzfrei werden?
Möglich ist alles. Es kommt natürlich darauf an, wie stark der Vorfall war. Sicher ist allerdings, dass durch den gezielten Muskelaufbau die Belastung von der betroffenen Struktur genommen und so eine absolute Besserung erreicht wird.

Kann man die David-Geräte auch zur Vorbeugung benutzen?
Ja, absolut. Diese Geräten bringen nämlich das Ungleichgewicht der Rückenmuskulatur, das eigentlich bei jedem Menschen vorliegt, wieder ins Gleichgewicht. So wird eventuellen Fehlstellungen vorgebeugt und die komplette Muskulatur stabilisiert.

Kann man im Therapie-Zentrum Füssen auch trainieren, ohne Patient zu sein?
Ja. Dazu biete ich beispielsweise Monatskarten an. Allerdings gibt es bei mir kein Training ohne Termin.

Warum nicht?
Gerade bei Übungen für den Rücken kann man so viel falsch machen. Bei den meisten Menschen fehlt die Körperwahrnehmung in diesem Bereich. Deswegen schaue ich bei jedem der trainiert auf die richtige Ausführung der Übungen. Man kann sonst so viel kaputt machen. Gerade die Halswirbelsäule ist einfach zu empfindlich.

Was sind die häufigsten Ursachen von Rückenbeschwerden?
Meistens liegt es an der Fehlstellung und Fehlhaltung. Oft ist auch die einseitige Belastung durch Beruf ein ausschlaggebender Faktor.

Haben Sie ein paar Tipps für unsere Leser, auf was sie im Alltag achten sollten, um Rückenbeschwerden vorzubeugen? Am wichtigsten ist die Wahrnehmung der Haltung. Und zwar ohne Spiegel und Kontrolle. Man sollte sich immer mal wieder selbst fragen: Stehe ich gerade oder in einer Fehlhaltung. Durch Sport wie beispielsweise Yoga und Pilates kann diese Wahrnehmung geschult werden. Bewegung ist ohnehin das Non-plus-Ultra. Sich Ruhepausen gönnen und ein erholsamer Schlaf muss aber auch sein. Es kann auch nicht schaden, von einem Therapeuten manuell checken zu lassen, ob eine Fehlstellung besteht, die eventuell Probleme machen könnte.

Physiotherapie Harald Fritsch
und Silvana Stahl
David-Zentrum Füssen
Leiterin: Tamara Hussendörfer
Kaiser-Maximilian-Platz 3
87629 Füssen
Telefon: (08362) 50 99 42

Text: msc/Bilder: rie
 

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