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Mehr als Kraft – ein vielseitiger Sport verbindet

Königliches Rudern beim 1. Ruderclub Forggensee Gähnend früher Sonntagmorgen, die Wasseroberfläche des Forggensees spiegelglatt, herrliche Ruhe, die Nebel steigen, das ist die Zeit, von der Joachim Maier sagt: „Mitten auf dem See sieht Füssen plötzlich ganz anders aus“. Ergänzt vom Nachsatz, dass es unglaublich sei, wie viele Facetten die Lechstadt habe und die man beim Rudern aus einem ganz anderen Blickwinkel sehen und erleben kann. Etwa wie beschrieben beim Frühstücksrudern des 1. Ruderclubs Forggensee, dessen Vorsitzender der ehemalige Spitzenruderer Maier ist. Von 1976 bis 1983 war der 53-jährige Sozialpädagoge erfolgreich aktiv und gewann beispielsweise bei der bedeutenden Rotsee-Regatta in der Schweiz und brachte einige deutsche Meistertitel mit nach Hause.

Überraschend facettenreich, für Laien zumindest, präsentiert sich der Rudersport selbst. „Kraft spielt eher eine untergeordnete Rolle“, erläutert Ruderfachmann Joachim Maier zu seinem Sport und hat dafür griffige Beispiele parat. Etwa einen kräftigen Mann, der feststellen musste, dass ihn eine eher zierliche Frau locker abhängte. Die richtige Technik, Körpergefühl und das richtige Gefühl für das Boot, Ausdauer, Disziplin, Verbundenheit, Harmonie und Mannschaftsgeist sind alles Eigenschaften, die das Rudern ausmachen und im Wettkampfsport schließlich den Erfolg bringen. „Man lernt den Schwächsten schätzen“, weiß Joachim Maier aus der Erfahrung von 48.000 geruderten Kilometer. Diese werden nämlich aus organisatorischer Notwendigkeit und Sicherheitsgründen in einem Fahrtenbuch festgehalten. „Du gewinnst gemeinsam und du verlierst gemeinsam“, sagt der Teamplayer, der beruflich im Team der Fachklinik Enzensberg spielt. Doch nicht nur die Ruderer im Boot verbindet ihr Sport. Über Grenzen und Kontinente hinweg fühlen sie sich in ihrem Sport und in seinen althergebrachten Traditionen zusammengehörig. „Man findet fast überall einen Ruderclub und es ist obligatorisch, dass man dort rudern und übernachten darf“, berichtet der erfahrene Sozialpädagoge. Nimmt man das alles zusammen, wundert es nicht mehr, dass der umweltfreundliche Sport Rudern rund um die Welt auch als erzieherische Maßnahme angesehen wird und gerne an Schulen und Universitäten gepflegt wird.

Gesund bis ins hohe Alter
Die bekanntesten Beispiele hierfür sind natürlich Harvard, Cambridge und Oxford. Was für Elite-Universitäten gilt, nutzen auch Schulen aus der Region. Das Gymnasium Landsberg und Schulen aus der näheren Umgebung trainieren bereits beim Ruderclub Forggensee oder sind daran interessiert und sind unter der Obhut des Vereines bestens aufgehoben. Die drei ausgebildete Fachtrainer Thomas Hugengschmidt, Thomas Stein und Thomas Schwitulla sorgen nicht nur für den Trainingsbetrieb der Schüler. Von Montag bis Sonntag ist auf dem
Vereinsgelände Ehrwang und auf dem See immer etwas los. Vom Jugendlichen bis zum Senior mit über 80 Jahren, vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen: Der Traditionssport gilt bei Medizinern als Vorzeigesportart für Kreislauf und Gelenke mit äußerst geringem Verletzungsrisiko. Neulinge können jederzeit unverbindlich hineinschnuppern und auf einem der 28 vereinseigenen Boote ihr möglicherweise zukünftiges Hobby ausprobieren, bevor sie Mitglied werden.

Wer den Ruderclub Forggensee in Aktion erleben möchte, sollte sich nicht den König-Ludwig-Geburtstag am Festspielhaus entgehen lassen. Für Sonntag, 31. August ist am Festspielhaus ein Rennen geplant. Ein Vereins-Achter gegen eine Herausforderer-Mannschaft, die noch zusammengestellt und trainiert wird geht auf die 500 Meter lange Strecke.

 

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