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Aktuelle Umfrage – Was könnte für Kinder noch getan werden?

Kinder kosten Geld. Dieser wahre Satz steht nicht unbedingt am Anfang einer Rede, die von Politikern gehalten wird. Übers Kinderglück in einer heilen Welt lässt es sich dagegen häufig und bei den verschiedensten Anlässen ganz herrlich schwadronieren. Ohne dass die Rede zu guter Letzt auf den Punkt gekommen ist, gibt es dafür dennoch immer wieder den höflichen Beifall des Publikums. Ganz konkret, was ihre Sorgen und Wünsche betrifft, äußern sich auch Familien eher selten. Es wird meist versucht, das alles selbst zum Guten für die eigenen Kinder zu regeln. Hinter der verschlossenen Tür. Kein Blatt vor den Mund nehmen hier allerdings unsere vier Interviewpartner. Auf unsere Frage, was für Mädchen und Buben noch alles getan werden könnte, bekam „Füssen aktuell“ klare Antworten. Unsere Umfrage in der Altstadt enthält Denkanstöße, die in Richtung Stadt und Staat zielen.

 

»Warmes Essen ist wichtig«

Else Hufnagel, 89, Rentnerin, Füssen: Als Mutter von drei Kindern habe ich inzwischen zwei Enkel und vier Urenkel. Ich tue das, was alle Omas tun: Strümpfe und Schals stricken, kochen und mit den Kindern spielen. Es ist schön, sich für die Kinder Zeit zu nehmen. Kinder schätzen es, wenn man sich gern um sie kümmert. Sie sollten nicht sich selbst überlassen bleiben. Deshalb sind die zahlreichen Freizeitangebote wichtig. Sie könnten noch vielfältiger, besser und günstiger sein. Ein Kindergartenplatz dürfte den Familien eigentlich nicht so viel Geld kosten, wie das heute der Fall ist. Ganz wichtig ist dafür Sorge zu tragen, dass jedes Kind ein warmes Mittagessen auf dem Tisch hat.

 

»Freie Busfahrten«

Norbert Stark, 43, Dozent, Heidenheim: Mit unseren beiden Buben machen wir in einer Hopfener Ferienwohnung Urlaub. Schön wäre, wenn wir von Füssen öffentliche Verkehrsmittel auch kostenlos benutzen dürften. Gratis und zumindest etwas preisgünstiger mit dem Bus zu unseren Zielen im Umland fahren, wäre einerseits kinderfreundlich und nicht zuletzt auch ökologisch eine gute Sache. Wir freuen uns auf die Ausflüge in die Natur. Da braucht es keine besonderen Angebote. Was den Alltag betrifft, sollten Familien finanziell so unterstützt werden, dass die Mutter oder der Vater die Erziehung der Kleinkinder daheim übernehmen kann. Das ist doch gerade heute die wichtigste Aufgabe in der Familie.   

 »Gepflegte Spielplätze«

Thorsten Kraft, 38, Accountmanager, Heidelberg: Für unsere dreijährige Malja, ihr einjähriges Brüderchen Kenjo und alle anderen kleinen Kinder sollte es viel mehr und vor allem auch gepflegte Spielplätze geben. Bei uns daheim und auch hier am Urlaubsort Hopfen am See sind solche geeigneten Spielplätze für Vorschulkinder offensichtlich rar gesät. Auch Spielgeräte muss man erst suchen.
Meine Frau und ich wünschen uns daher nicht nur für unseren Nachwuchs deutlich bessere öffentliche Angebote, die speziell für die  Mädchen und Jungen im Kindergartenalter geeignet sind. Hier müssten große und kleinere Städte in erster Linie endlich etwas tun.

»Öffentlicher Skaterplatz«


Gülcan Akgün, 35, Kosmetikerin, Füssen: Gut, dass es hier den Eishockey- und den Fußballclub gibt. Solche Vereine machen tolle Angebote, die auch unseren drei Kindern gefallen. Für Jugendliche ist zu wenig geboten. So fehlt zum Beispiel ein öffentlicher Skaterplatz.
Unsere 13-jährige Tochter ist begeistert von Hip Hop. Den Kurs an der Tanzschule bezahlen wir privat. Ich würde mir wünschen, wenn die Familien für dieses und andere Angebote, die junge Leute interessieren, finanzielle Unterstützung bekommen würden. Damit meine ich nicht, die Erstattung des vollen Betrags. Ein Zuschuss würde auch schon helfen.

 

 

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