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Füssens neuer Tourismus-Chef Stefan Fredlmeier

Am 4. August tritt Stefan Fredlmeier seine neue Stelle als Tourismus-Chef der Stadt Füssen an. Seit elf Jahren arbeitet der 43jährige als Tourismusdirektor im Frankenwald. 1994 wurde Fredlmeier erstmals im Tourismus tätig. Seine erste Station war Frank- furt am Main. Er arbeitete für Frankreich im “Maison de la France”. Der gebürtige Franke lebte unter anderem in Köln und den Niederlanden, wo er als Kind vier Jahre lang auf eine internationale Schule ging. Neun Jahre war er bei der Bundeswehr, dort bildete er unter anderem den Sohn des damaligen Chefs von Fiat-Deutschland aus.  Füssen aktuell sprach mit dem Diplom-Kaufmann über seine neue Arbeit und den Frankenwald. Sie sind seit elf Jahren Tourismus-Chef im Frankenwald. Was hat Sie dazu bewogen, sich für Füssen zu entscheiden?
Mehrere Aspekte. In meinem Alter kommt man ins Grübeln, ob man da, wo man gerade ist, auch in Rente gehen will. Das andere, die hohe Attraktivität von Füssen und dem Allgäu, was für mich eine große Herausforderung darstellt. Es war eine bewusste Entscheidung.

Ist das Allgäu vergleichbar mit dem Frankenwald?

Nein, das Allgäu ist vom Naturraum spektakulärer. Im Frankenwald sind die Berge nicht so hoch, auch das Relief ist anders, der Waldanteil ist hier etwas höher. In den Frankenwald verliebt man sich auf den zweiten Blick, in das Allgäu auf den ersten. Die Kombination zwischen den Bergen und Seen ist faszinierend. Die Alpen sind traditionell für den Urlauber viel interessanter, genau wie Ost- und Nordsee. Die Mittelgebirge üben keine so starke Ausstrahlung auf die Urlauber aus. Deswegen muss man sich in diesem Gebiet stärker anstrengen, um im Tourismus überleben zu können. Nichtsdesto weniger müssen sich auch die bevorzugten Gebiete, so wie das Allgäu, anstrengen, um wettberwerbsfähig zu sein. Qualität entscheidet den Wettbewerb. Füssen hat den Vorzug in einem historischen Ensemble zu sein und das noch in einer traumhaften, landschaftlichen Kulisse.

Was hat der Füssener zu erwarten wenn Sie kommen?

Niemanden der den Tourismus neu erfindet. Das braucht Füssen glaube ich nicht. Füssen kann erwarten, dass sich jemand sieben Tage in der Woche für die touristischen Belange engagiert und für den Zusammenarbeit und Kooperation elementar ist. Tourismus wird gemeinsam entwickelt. Ich will die Position Füssens in der Konkurrenz der deutschen Reiseziele für Touristen aus dem In- und Ausland noch weiter ausbauen und stärken.
Ich bin extrem motiviert. Für mich ist Füssen ein kleines Paradies. Dieses Paradies muss auch dem Gast immer wieder angeboten werden: ehrlich, kompetent und seinen Preis wert.
Wie viel Mitarbeiter haben Sie in Frankenwald?
Wir haben bei uns ein Kernteam mit fünf Personen. Das ist allerdings eine reine Marketingstelle, vergleichbar mit dem Tourismusverband Ostallgäu. Zusätzlich haben wir eine Tourismuswerbung, die Angebots- und Touristische Entwicklung, ganz stark das Qualitätsmanagement und das  Innenmarketing. Bei uns laufen die Touristen nicht rein. Wir sind ein Tourismusverband, da ist die Vorabinformation nicht so ausgeprägt wie in Füssen.

Haben Sie sich Gedanken gemacht, was Füssen gut tun würde?

Ja, natürlich. Nach allem was ich gehört habe, wird das Wesentliche erst einmal sein, auch von meiner Seite eine Atmosphäre der Zusammenarbeit und ein Gerüst für eine Gemeinsamkeit zu schaffen. Tourismus ist etwas. was gemeinsam gemacht wird. Für mich ist es eine Prämisse, gemeinsam Projekte zu entwickeln und durchzuführen und auch den Erfolg gemeinsam zu haben.

Wie hoch war ihr Werbebudget?
Das Budget lag bei knapp einer halben Million.  Diese Grundfinanzierung kam von den drei Landkreisen. Durch das Schöpfen aus Förderprogrammen konnten wir das Budget auf fast mehr als das Doppelte steigern.
Das heißt, Sie kennen sich mit Förderprogrammen gut aus?
Ja, ziemlich gut sogar. Ich arbeite hier mit den Förderprogrammen aus Tschechien und Deutschland oder Regionalentwicklungsprogrammen. Das ermöglicht uns, Maßnahmen zusätzlich zu finanzieren.

Werden Sie mit Förderprogrammen in Füssen arbeiten?
Wenn es in einer Förderkulisse passt, dann ja – und wenn es die Zielsetzung erleichtert. Ich halte es für falsch irgendetwas zu machen, nur weil es eine Förderung gibt. Die Zielsetzung muss klar sein. Wir müssen wie ein Wirtschaftsunternehmen arbeiten und denken.
Kurzer Steckbrief

Name: Stefan Fredlmeier
Geb.: 28.07.1965 in Würzburg, nicht verheiratet
Musik: Klassik, Jazz,
moderne deutsche Musik wie Rosenstolz.
Hobbys: Sport, Lesen (Fachliteratur)
Schwächen: Pralinen oder leckere Kuchen und Mehlspeisen.
Stärke: Geht begeistert an Dinge ran, ist konsequent und sehr aufrichtig.
Lieblingsspeise: Ist zu 99% Vegetarier und mag am allerliebsten Bratkartoffeln und guten Käse.
Sprachkenntnisse: Spricht fließend Französisch und Englisch, etwas Italienisch. 
Geschwister: eine Schwester mit vier Kindern
Ausbildung: Diplom-Kaufmann, Studium in Hamburg (Wirtschafts- und Organisationswissenschaften)

Das Interview führte Sabina Riegger

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