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Große Pionierarbeit: Erste Wohnanlage für Betreutes Wohnen wird 20

Bleibender Wert durch die Reinhard Bender-Stiftung

Ein Betreutes Wohnen wie man es heute kennt gab es 1996 noch nicht. Das Benderhaus in der Dr.-Samer-Straße konnte nach Baubeginn im Herbst 1996, bereits im November 1997 eingeweiht und mit einem Tag der offenen Tür der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Eine tolle Leistung, die gar nicht genug gewürdigt werden kann, denn die Fertigstellung dieses Hauses war vor 20 Jahren eine große Pionierarbeit. Die erste Anlage dieser Art im Landkreis Ostallgäu.

Die Reinhard Bender-Stiftung, die der Kath.-Evang. Sozialstation Füssen angegliedert ist, hat dieses erfolgreiche Objekt möglich gemacht. Der ehemalige Standesbeamte Reinhard Bender war von 1988 bis 1994 selbst Patient der Sozialstation. In dieser Zeit erhielt er eine ganzheitliche Rundum-Versorgung mit zuletzt fünf täglichen Besuchen.

Durch seine Stiftung hat sich Reinhard Bender über seinen Tod hinaus mit seinem Pflegedienst verbunden gezeigt. So konnte ein bleibender Wert geschaffen werden für Menschen, die selbst Hilfe und Pflege bedürfen. Betreut und auch initiiert wurde die Stiftung vom Vorstand der Kath.-Evang. Sozialstation Hans Weber und der damaligen Geschäftsführerin Marianne Pfeiffer.

Die acht Wohnungen sind zwischen 30 und 60 Quadratmeter groß. Sie sind alle behindertengerecht und auf dem neuesten Stand der Technik ausgestattet. Dazu gehört zum Beispiel ein Zentralschalter, der beim Verlassen der Wohnung alle vorhandenen Steckdosen ausschaltet – bis auf den Kühlschrank und den Notruf. So ist sichergestellt, dass ein versehentlich nicht ausgeschaltetes Haushaltsgerät kein Unheil anrichten kann. Der Brandschutz ist so geregelt, dass die Rauchmelder direkt in der Sozialstation Feuer melden und somit umgehend Hilfsmaßnahmen eingeleitet werden können.

Neben einem schönen Garten der von allen genutzt werden kann befindet sich im Haus ein gemütlicher Gemeinschaftsraum, den die Bewohner gerne nutzen und sich jeden ersten Donnerstag im Monat zum Kaffeeklatsch treffen. Wird eine Wohnung frei, können sich Senioren dafür bewerben. Dabei wird der soziale Aspekt berücksichtigt.

Die Bewohner des Benderhauses werden von der Kath.-Evang. Sozialstation betreut, nach dem Grundsatz: „So viel Betreuung wie nötig und so wenig Hilfe wie möglich“. Die Mieter entscheiden auch, ob sie die Angebote der Sozialstation nutzen möchten die ihnen kostenfrei zur Verfügung stehen. „Wir haben einen Chor, Gottesdienste, Gymnastikstunden und auch Feste wie das Anna-Fest, das die Bewohner und Mieter sehr gerne annehmen. Es kommt auch immer auf die körperliche Konstitution an, die es den Mietern leichter oder schwerer machen an den Angeboten und Veranstaltungen teilzunehmen“, erzählt Geschäftsführerin Anja Schmid. Ziel ist es, eine höchstmögliche Selbständigkeit der Bewohner im eigenen Haushalt zu gewährleisten und zu fördern. Darüber hinaus können die Mieter alle angebotenen Hilfestellungen der Sozialstation in Anspruch nehmen, ob das nun die Lieferung des Essens ist oder auch eine Putzfrau.

Anlässlich des 20 Jährigen Bestehens des Bender Hauses wurde zu Ehren von Reinhard Bender eine Gedenktafel angebracht.

Kath. Evang. Sozialstation Füssen gGmbH
Am Ziegelstadel 12 I 87629 Füssen
Tel. 08362-9171-0 · Fax 08362-9171-128
www.sozialstation-fuessen.de

Text: Sabina Riegger · Bilder: privat

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