Leben

Ganz schön groß, die Kleinen

Mit großen Augen sitzt sie da: Leni, sechs Jahre und bald eine von den Großen. Ob sie sich schon auf die Schule freut? „Ja schon, aber ich bin auch traurig, dass ich nicht mehr in den Kindergarten gehe.“ Verständlich. Ich persönlich habe mich sehr auf die Schule gefreut, was ich im Nachhinein nicht mehr verstehe. Ein kluges Kind, die Vorteile des Kindergartens schon jetzt zu schätzen! Ich frage sie, ob sie denn schon was könnte, rechnen oder schreiben zum Beispiel. „In der Vorschule waren die Zahlen vertauscht und wir mussten sie in die richtige Reihenfolge bringen. Und Mama und Leni kann ich schon ewig schreiben!“ Das „Ewig“ betont sie ganz besonders! „Die Kinder lernen spielerisch mit viel Bewegung und werden so auf den Schulanfang vorbereitet.“, fügt Julia Fichtl, Lenis Mutter, hinzu.

Sie sieht die Einschulung ihrer Kleinen mit gemischten Gefühlen. Gerne hätte sie Leni ein Jahr später eingeschult. Ihre Tochter ist schnell unkonzentriert und mag es gar nicht still sitzen zu bleiben. Doch nur mit einem psychologischen Gutachten wäre ein späterer Eintritt in den Ernst des Lebens möglich gewesen. „Das wollte ich ihr aber nicht antun! Außerdem ist sie so offen wie ich damals und wird sich somit sicherlich leichter tun.“

Leni zeigt währenddessen ihren Schulranzen. „Ich habe ihn mir selbst ausgesucht! Normalerweise mag ich rosa mit Glitzer lieber, aber der war so gemütlich!“ Eine ganz schön weise Entscheidung für ein Kind. Ich linse auf meine Handtasche: nicht geräumig und der Verschluss klemmt, aber so schön! Und Lenis Schultüte? „Das wird eine Überraschung!“, meint ihre Mutter. Und was soll rein? „Ganz viele Süßigkeiten!“, ruft Leni, „und mit Einhörnern drauf!“ Einhörner? Überredet! Ich will auch nochmal in die Schule!

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