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König Ludwigs weitere Träume und Visionen bewundern …

König Ludwig II. war ein Visionär. Seine Ideen waren grenzenlos. Von dieser beeindruckenden Phantasie zeugen noch heute die weltberühmten Schlösser Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Linderhof. Gerade das Schloss Neuschwanstein fasziniert die Besucher aus allen Ländern der Welt bis in die Gegenwart.

Doch bei diesen drei Schlossprojekten sollte es nicht bleiben. Als Ludwig II. 1886 verstarb, waren die Planungen für drei weitere Schlösser bereits in vollem Gange.

So sollte bei Pfronten, anstelle der Burgruine Falkenstein, eine Ritterburg mit einem überdimensionierten Schlafzimmer im byzantinischen Stil entstehen.
Auch im Graswangtal im Ellmau-Wald wurde ein weiteres Schloss geplant – ein byzantinischer Palast.

Doch das wohl ungewöhnlichste Schlossprojekt sollte am Nordostufer des Plansees gebaut werden. Ein chinesischer Prachtbau, nach den Vorbildern des Winterpalastes in Peking und des Sommerpalastes Yuen Ming Yuen.

Allerdings befasste sich König Ludwig II. zwischen Bauplänen und Skizzen für neue Schlösser auch mit weiteren Projekten, die durch die technischen Neuerungen seiner Zeit möglich wurden.

So ließ er auf der Münchener Residenz einen Wintergarten bauen, der sich unter einer freitragenden Eisen-Glas-Konstruktion 80 Meter über dem Nordwestflügel des Festsaalbaus der Residenz erstreckte. Er barg Rasenflächen, Bananenstauden, Dattelpalmen, Sträucher und einen See. Unterschiedliche Bauwerke wie ein Maurischer Kiosk und eine indische Fischerhütte rundeten die Einrichtung ab. Nach dem Tod des Königs wurde dieser Dachgarten abgebaut.
Das elektrische Licht faszinierte den König besonders, so ließ er für nur eine Nacht die Gartenanlagen und die Außenfassade des Schlosses Herrenchiemsee beleuchten. Zweieinhalb Stunden wurden ihm dann die unterschiedlichen Lichteinstellungen vorgeführt.

Auch ließ er sich eine künstliche Grotte, im Stil der Venusgrotte der Sage Tannhäuser, in den weitläufigen Parkanlagen des Schlosses Linderhof errichten, die mit elektrischem Licht in unterschiedlichen Farben beleuchtet werden konnte. Eigens dafür wurde sogar ein Dampfkraftwerk gebaut.

Ludwig bewunderte aber nicht nur Beleuchtung und Kulissenbau und Schlossbauten in unterschiedlichsten Stilrichtungen, sondern auch die Luftfahrt. Der ,,Traum vom Fliegen“ hatte es ihm angetan. So wurde bereits ab 1869 ein „Luftwagen“ geplant, der über den Alpsee, von der Sperbersau bis zum Schloss Hohenschwangau fliegen sollte. Dies ist neben den geplanten Schlössern eines seiner technischen Projekte, das nicht mehr verwirklicht wurde.

Durch die virtuellen Rekonstruktionen von Prof. Gerhard Hirzinger und Jürgen Dudowits wird es den Besuchern des Museums der bayerischen Könige eindrucksvoll möglich gemacht, all diese Träume und Visionen zu bewundern.

Schon seit der Eröffnung des Museum der bayerischen Könige im Jahr 2011 werden diese computeranimierten Filme zu den weiteren Schlossbauten und technischen Projekten König Ludwigs II. gezeigt, jedoch ab Ende Mai 2017 neu und eindrucksvoll auf großflächigen Leinwänden in Szene gesetzt.
Durch die großen Projektionsflächen hat man beinahe das Gefühl man befände sich in der Venusgrotte oder im Wintergarten, fliege an der Seite des Luftwagens über den Alpsee oder stünde vor Schloss Herrenchiemsee, das gerade für den König beleuchtet wird.

Das Museum ist täglich von 9.00 – 17.00 Uhr geöffnet.
Außer am 24. und 25. Dezember und 1.1.

Text: pm · Bild: © by METAMIX AG 2006

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