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50 Jahre Kindergarten St. Gabriel

Kinder brauchen ein Zuhause, Geborgenheit und verbindliche Werteorientierung, die in den ersten Lebensjahren grundgelegt werden müssen. Die Mitarbeiter/Innen des katholischen Kindergartens sind seit mittlerweile 50 Jahren bemüht, diesem Anliegen Rechnung zu tragen. Das Haus wurde im April 1967 unter der Leitung von Schwes-ter Felicia Brütting feierlich eröffnet. 135 Kinder in drei Gruppen erfüllten damals diesen Ort mit Leben. Im Laufe der Zeit und nach einigen Umbaumaßnahmen entwickelte es sich zur Kindertagesstätte mit sechs Gruppen. Die katholische, inklusive Tageseinrichtung betreut heute bis zu 126 Kinder ab 3 Jahren – in Ausnahmefällen auch jünger – bis zum Schuleintritt. Die KiTa ist offen für alle Kinder unabhängig von der Nationalität, der Glaubensrichtung und der individuellen Schwierigkeiten, aber es wird auch Offenheit für die christliche Identität des Kindergartens erwartet. Durch das Erleben und Miterleben der christlichen Feste und Feiern des Kirchenjahres erfährt sich das Kind als Mitglied der Gemeinschaft. Drei Gruppen werden als Inklusive Gruppen geführt. In ihnen finden Kinder mit Behinderung oder Entwicklungsverzögerungen gemeinsam mit anderen einen Platz zum Lernen und Wohlfühlen. Nicht nur körperliche Behinderungen, sondern ebenfalls seelische Belastungen können hierbei die Behinderung sein. 31 pädagogische Kräfte, davon 27 Frauen und vier Männer, arbeiten unter der Leitung von Sibylle Berktold und der Stellvertretung Barbara Henle in sechs altersgemischten Gruppen. Altersgemischt hat den Charakter einer Großfamilie, in der Kinder verschiedenen Alters sich gegenseitig unterstützen und voneinander lernen.
Getragen wird die Einrichtung vom katholischen Dekanat Marktoberdorf, vertreten durch Elke Sontheimer. Das Dekanat ist Träger von insgesamt acht Kindertagesstätten im südlichen Ostallgäu und ist verantwortlich für die Kindergartenverwaltung.

Alle sind herzlich eingeladen am 21. Mai das Pfarrfest und damit den 50. Geburtstag des Kindergartens mitzufeiern. Nach dem Festgottesdienst gibt es einen Tag der offenen Tür von 12 bis 16 Uhr mit vielen Aktionen in allen Räumen, bei gutem Wetter auch im Garten.

Vielfältige Nationalitäten und Kulturen, wie zum Beispiel aus Mazedonien, Türkei, Polen oder Amerika, finden in diesem Haus zusammen. Die Kinder sollen „über den Tellerrand“ blicken und damit einen Grundstein für Offenheit und Toleranz legen können. Da Kindern egal ist aus welchem Land ihr Spielpartner stammt, sondern die Verständigung im gemeinsamen Tun eine große Rolle spielt, liegt der Schwerpunkt auf das Erlernen der deutschen Sprache. In einem speziellen Vorkurs wird Sprachentwicklung trainiert, wie z.B. Wortschatz, Satzbau und Grammatik. Auch immer mehr deutschsprachige Kinder nehmen die Sprachförderung in Anspruch.

„Die Aufgabe der Erzieher hat sich im Laufe der Zeit verändert, sie wurde vielschichtiger.“, sagt Barbara Henle, die bereits seit 25 Jahren in St. Gabriel tätig ist und auch schon als Kind hier betreut wurde. Der Fokus hat sich ebenfalls gewandelt, mittlerweile soll auf Bildung, Betreuung und Individualität geachtet werden. Der Spagat der pädagogischen Leistung scheint bei einer Gruppe von bis zu 25 Kindern riesig. Die Dokumentation und die bedarfsgerechte Förderung als Bildungsbegleiter wird immer mehr zur Bürokratie. Zusätzlich fordern die Eltern mehr und werden dadurch zur Herausforderung. Die Beziehung zu den Eltern entwickelte sich zu einer gewissen Erziehungspartnerschaft. Mindestens zweimal jährlich gibt es hierfür ein Entwicklungsgespräch mit den Eltern, bei dem auch der Auftrag der Erziehung in der Familie angesprochen wird. „Viele Eltern sind aber auch sehr engagiert und wir bekommen auch zahlreiche positive Rückmeldungen!“, beteuert Sibylle Berktold.

Über die Jahre hat sich die Betreuungszeit den Bedürfnissen und den Berufstätigkeiten der Eltern angepasst. Immer häufiger bleiben Kinder bis zum Nachmittag und erhalten ein warmes Mittagessen. Die Firma Hoffmann Menü versorgt die Kindertagesstätte mit ausgewogener und kindgerechter Kost. Das Essen besteht aus einer gro-ßen Auswahl an Buffetkomponenten und es kann somit auch eine allergene Ernährung ermöglicht werden.
Der Förderverein des Kindergartens St. Gabriel unterstützt wo er nur kann. Das erwirtschaftete Geld kommt gezielt und unmittelbar den Kindern zugute. Es konnten damit schon einige elektronische Geräte oder der gern genutzte Forscherturm angeschafft werden. Bald wird auch endlich neu gebaut! Dann soll auch wieder eine Einheit zur Pfarrkirche und Gemeinde generiert werden.

Katholischer Kindergarten St. Gabriel
Geigenbauerstr. 13 . 87629 Füssen . Tel: 08362 7881
kiga.st.gabriel.fuessen@bistum-augsburg.de
www.katholische-kitas-dekanat-mod.de

Text: Julia Siemons · Bilder: Sabina Riegger

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