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Kirchen-Abriss kein Tabuthema

Zentrum für Begegnungen soll entstehen

Wie sieht die Zukunft der Pfarrgemeinde zu den Acht Seligkeiten und des Kindergarten St. Gabriel aus? Zu diesem seit längerem im Gespräch befindlichen Thema waren der Einladung zum Informationsabend der Pfarreiengemeinschaft Füssen (PG), rund 130 Besucher gefolgt.

Pfarrer Frank Deuring, Leiter der PG war hocherfreut über den guten Besuch der Infoveranstaltung im Füssener Soldatenheim und erläuterte eingangs die nicht besonders erfreulichen Fakten zum baulichen Zustand der kirchlichen Gebäude. Der marode Kindergarten wird aus Kostengründen nicht saniert, es steht fest, dass absolut nur ein Neubau infrage kommen kann. Auch für die Pfarrkirche, würden in den kommenden Jahren etwa 900.000 Euro für Restaurierung notwendig sein. Ein Abriss der Kirche ist mittlerweile kein Tabuthema mehr, da inzwischen feststeht, dass seitens des Denkmalsschutzes keine Einwände bestehen. Bernhard Fendt und Dr. Thomas Wienhardt von der Diözese Augsburg, die auch die ins Leben gerufene Projektgruppe leiten führten als Moderatoren durch den Infoabend. An sechs Tischen hatten die Besucher in drei Runden von je 20 Minuten Zeit ihre Ideen, Visionen, Vorstellungen und Gedanken zu den vorgegebenen Themenblöcken: „Ort für Veranstaltungen“, Offenzugänglicher Treffpunkt“, „Neuer Kirchenraum“, „Ki-Ta Hilfe und Unterstützung“, „Was sonst noch – ganz andere Ideen“, „Vielfalt der Kulturen in der PG“ und „Action, Spass, Events“ zu Papier zu bringen. In kurzen Resümees der Tischgruppen wurde die Vielzahl und Vielfalt der vorgebrachten Ideen, Visionen und Wünsche kurz für Alle zusammengefasst. Alles ist festgehalten, wird mit den Ergebnissen des Impulstages der PG im Franziskanerkloster vom 4. März in die Arbeit der bereits bestehenden Projektgruppe einfließen, die dann im Herbst bei der nächsten öffentlichen Veranstaltung schon konkretere Vorstellungen präsentieren möchte. Idealvorstellung der PG wäre auf dem Kirchengrundstück ein Zentrum der Begegnung für alle Generationen zu schaffen in dem Kindergarten, Pfarrheim, Kirchenraum, Büros und Pfarrhaus ihre Unterbringung finden sollten. „Alles unter einem Dach“, so war es auch in den Wünschen der Besucher nicht nur einmal zum Ausdruck gebracht worden. Unterstützung bekommt die Pfarrgemeinschaft durch die Diözese Augsburg, insbesondere durch den Generalvikar Harald Heinrich und des Finanzdirektors Dr. Klaus Donaubauer, die dem Projekt sehr positiv gegenüberstehen. Käme es zum Abriss der Kirche, sollen auf dem jetzigen Grundstück soziale Wohnräume entstehen. Käufer für das Grundstück sind bereits vorhanden.

Sehen wir den Abbruch als Aufbruch, als gute Möglichkeit die Zukunft unserer Pfarrei und des Kindergartens neu zu gestalten und zu beleben. Wenn viele gemeinsam an einem Strick ziehen kann sich daraus für das Gemeinwohl etwas Positives und Gutes entwickeln.
– Pfarrer Frank Deuring, Füssen

Text · Bild: Manfred Sailer

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