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Die Mutter der Kompanie

Mein Kind ist jetzt in der pubertären Phase und jetzt will ich es abgeben.“ Wenn man den Hintergrund nicht weiß, müsste man glatt hinterfragen, was für eine Mutter so was sagt? Tatsächlich ist Erika Wilczek Mutter und Großmutter, eine glückliche sogar, die auf keines ihrer Familienmitglieder verzichten möchte. Ihr Kind war der Blaulichtempfangstag in Füssen, „Mein Baby“, wie sie so schön sagt. Die Idee zum Blaulichtempfangstag entstand vor über einem Jahrzehnt. Jede der sechs Blaulichtorganisationen hatte eine eigene Advents- und Weihnachtsfeier und luden sich gegenseitig ein. „Es war klar, dass es durch die vielen Termine zu Absagen kommen musste“, erzählt sie rückblickend. Warum kompliziert, wenn es auch einfacher geht, dachte sie sich damals und schlug vor, die Stärken zu bündeln und gemeinsam einen Empfang zu veranstalten. Ein Jahr hat es gedauert, bis die Idee realisiert werden konnte. Alle helfen mit und dass die Synergiebündelung durchaus von Vorteil sein kann, sieht man an der Bedeutung der Veranstaltung. Ehrengäste wie Georg Schmid, Beate Merk, Stephan Stracke und der prominenteste unter ihnen, Staatsminister Joachim Herrmann, ließen es sich nicht nehmen nach Füssen zum Empfang zu kommen.

Vielleicht hätte sie auch weiter gemacht, wenn sie nicht diese Knieprobleme hätte. Irgendwie war es der besagte Tropfen, der etwas in Bewegung gesetzt hat und ihr die Entscheidung etwas leichter gemacht hat, sich von ihrem „Baby“ zu verabschieden. Doch sie weiß es in guten Händen. Manuela Ebner-Krüger von der Wasserwacht in Füssen wird die Aufgabe übernehmen.

Doch so ganz „nix“ machen, geht bei Erika Wilczek nicht. „Ich brauche die Bewegung, aber ich kann auch mal Nein sagen und einfach meine Ruhe genießen. Jetzt sind erst einmal die vier Enkelkinder dran.“ Wer es glaubt… denn bald sind die Polizei-Eishockeymeisterschaften in Frankfurt, ihre zweite große „Familie“, schließlich ist sie dort irgendwie die Mutter der Kompanie. „Letztes Mal war ich in Schwenningen. Mal schauen, ob ich in Frankfurt dabei bin. Das ist immer etwas ganz besonderes …“

Text · Bild: Sabina Riegger

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