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Winfried Gößler im Füssener Stadtrat

Jugend, Kultur und Verkehr liegen dem neuen Stadtrat besonders am Herzen

„Damit gerechnet habe ich nicht wirklich“, sagt Winfried Gößler. „Dass mal ein Stadtrat zurücktritt ist ja nicht ungewöhnlich, dass aber dann gleich mehrere Kandidaten das Amt ablehnen eher schon.“ Mittlerweile hat sich Füssens neuer Stadtrat nach seiner Vereidigung Ende November auch schon ganz gut eingelebt.

Jörg Umkehrer von den Grünen, der vor wenigen Wochen aus persönlichen Gründen zurückgetreten ist, war der insgesamt fünfte Stadtrat, der das Gremium seit den Kommunalwahlen im Jahr 2014 verlassen hat. Weil seine direkte Nachfolgerin sowie drei weitere Kandidaten der Grünen der Stadtverwaltung eine Absage erteilten, rückte Gößler als Sechster auf der Liste nach. In der Stadtratssitzung am 25. November wurde das Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz schließlich vollzogen und Winfried Gößler als Stadtrat vereidigt. „Eine Absage an das Amt kam für mich nicht in Frage, immerhin hatte ich bei der Wahl 2014 doch eine erhebliche Anzahl von Stimmen. Deswegen ist es auch verpflichtend für mich, um glaubwürdig zu bleiben.“

„Herr Gößler, sind Sie ein echter `Preiss´?
Winfried Gößler stammt gebürtig aus Sensburg am Rande der Masurischen Seenplatte im früheren Ostpreußen. Aufgewachsen und studiert hat er in Münster, wo er auch seine Ehefrau Erih kennenlernte. Ins Füssener Land kam der Volksschullehrer dann im Jahr 1971, weil er sich für eine Stelle an der Anton-Sturm-Schule beworben hat. „Ich kann mich noch gut an die erste Frage erinnern, die mir ein Schüler hier gestellt hat. Er fragte mich damals, ob ich ein echter „Preiss“ wäre. Ich bat ihn dann mir zu erklären, was ein echter „Preiss“ denn ist, das konnte er aber leider auch nicht“, lacht Gößler.

Mit seiner Frau und später seinen beiden Söhnen wohnte er in Schwangau, bis er dann vor gut sechzehn Jahren in den Füssener Venetianerwinkel zog. Als Mitglied im Stadtrat gehört „Winnie“, wie er von Freunden und Bekannten genannt wird, außerdem dem Finanz- und Verkehrsausschuss an. „Ich will allerdings erst einmal etwas abwarten, bevor ich mich intensiver mit einbringe, noch muss ich mich in die verschiedenen Themen mehr einarbeiten, um mir einen besseren Überblick zu verschaffen.“

Die Stimmung im Füssener Stadtrat sowie den Umgang der Räte untereinander beschreibt Winfried Gößler mit „mehr als angenehm“. Zudem kann er manche negativen Schlagzeilen, für die der Stadtrat in den vergangenen Monaten gesorgt hatte, nicht nachvollziehen. „Was ich bis jetzt an Diskussionen erleben durfte, war immer sachgerecht und sehr fair, auch wenn es mal zu einem etwas heftigeren Austausch von Meinungen kommt.“ Als Stadtrat will er sich jetzt vor allem für Themen einsetzen, die die Jugend betreffen. „Meine Unterstützung für die Jugend wird nicht am Geld scheitern, auch wenn wir für das ein oder andere Projekt sogar neue Schulden aufnehmen müssen. Wir müssen jetzt für die Jugend investieren, zumal die ja auch irgendwann einmal die Schulden wieder abtragen muss. Würde mir die Jugend nicht am Herzen liegen, wäre ich auch nie Lehrer geworden“, lacht Winfried Gößler.

Text · Bild:  Lars Peter Schwarz

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