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Paul Iacob zur Absage der Königswinkel Open Airs 2017

Paul Iacob: „Teile der Mitteilung sind eine Ungezogenheit“

Im ausführlichen Interview mit Füssen aktuell nimmt Füssens Bürgermeister Paul Iacob Stellung zu den Vorwürfen des Konzertveranstalters Allgäu Concerts. In einem offiziellen Statement hatte der Veranstalter die Absage der Konzerte mit hochkarätigen Künstlern im kommenden Jahr, darunter „die Fantastischen Vier“ und „Sting“, bekanntgegeben. Mit dem Schreiben hatte Allgäu Concerts neben schweren Vorwürfen an den Insolvenzverwalter auch der Stadt vorgehalten, zu wenig getan zu haben, um diese Events zu erhalten. „Die Stadt habe sich hinters Licht führen lassen und das Engagement, in der Region etwas Positives zu bewegen, durch fehlenden Einsatz der Politik und der neuen Besitzer abgestraft“, so heißt es in der Erklärung.

Die vollständige offizielle Mitteilung von Allgäu Concerts können Sie etwas weiter unten lesen. Das ausführliche Interview mit Füssens Bürgermeister Paul Iacob hören Sie hier:

https://soundcloud.com/user-694620392/interview-mit-paul-iacob-zur-absage-der-konigswinkel-open-airs-2017

Die Erklärung des Veranstalters Allgäu Concerts:

***Allgäu Concerts muss die geplanten Königswinkel Open Airs und Rock The King in Füssen für 2017 absagen***

Im Sommer 2016 haben wir auf dem Außengelände des Festspielhaus Füssen unter Regie der vorherigen Besitzer und der Stadt Füssen die Königswinkel Open Airs mit CRO, Rea Garvey und Sarah Connor sowie das eintägige Festival Rock The King mit mehreren hochkarätigen Rock Bands veranstaltet. Für die Open Air Saison 2017 haben wir unter anderem Konzerte mit den „Fantastischen Vier“ und „Sting“ in Füssen geplant. Diese müssen wir nun leider absagen.

Schon während des Insolvenzverfahrens haben wir versucht den Füssener Bürgermeister Paul Iacob dazu zu bewegen, mit dem Insolvenzverwalter Dr. Marco Liebler einen Weg zu finden, im Außenbereich wie geplant die Konzerte auf dem einmalig gelegenen Gelände stattfinden zu lassen. Leider ist der Ansatz gescheitert, da sich der Insolvenzverwalter strikt dagegen stellte, jeglichen Kontakt ablehnte und auch der Bürgermeister hier nicht weiter kam.

Die Situation hat sich seit dem Verkauf des Festspielhauses leider nicht verbessert: Wir haben versucht mit den neuen Besitzern in Kontakt zu treten. Die Telefonnummer wird vom Insolvenzbüro nicht herausgegeben und unsere E-Mails an Herrn Leuze blieben leider unbeantwortet. Eine Kontaktaufnahme scheint unerwünscht zu sein. Dieses deutet für uns daraufhin, dass kulturelle Veranstaltungen sowohl im Festspielhaus als auch im Außengelände nicht erwünscht sind und die neuen Besitzer hier ein anderes Konzept verfolgen. Die Stadt Füssen wurde hier wohl hinters Licht geführt in unseren Augen.

Die alten Besitzer des Festspielhauses haben uns im Frühjahr 2016 das alleinige Veranstaltungsrecht bis 2018 schriftlich zugesprochen. So sollten sich unsere hohen Planungs- und Investitionskosten über die Jahre relativieren. Die Resonanz der Open Air Veranstaltungen im Sommer 2016 war äußerst positiv und die Besucher vom Ambiente des Barockgartens begeistert. Auch das Konzept das neuen Festival „Rock The King“ mit Campingplätzen wurden von vielen Besuchern gelobt.

Die Open Air Konzerte zogen auch jenseits des Allgäus viele Besucher an. Aus dem gesamten bayrischen Raum kamen insgesamt rund 25.000 Besucher nach Füssen. Sämtliche Hotels im Ostallgäu waren komplett ausgebucht. Für die Künstler mussten wir zum Teil bis nach Kempten gehen um noch Zimmer zu bekommen. Auch sämtliche Partner von uns zeigen sich erschüttert, dass die Konzertreihe nicht mehr stattfindet.
Leider wurde unser Engagement in der Region etwas Positives zu bewegen nun durch den fehlenden Einsatz der Politik und der neuen Besitzer abgestraft.

Unsere Enttäuschung ist sehr groß. Die Open Airs waren nicht nur mit hohen Investitionskosten verbunden, die wir nun einbüßen, es steckt hier auch das Herzblut unseres gesamten Teams dahinter. Um diese hochkarätigen Künstler nach Füssen zu bringen und vor Ort alles einwandfrei abzuwickeln, haben wir alle Tag und Nacht geschuftet. Über diese negative Entwicklung sind wir zutiefst erschüttert und fühlen uns von der Politik und von den Verantwortlichen in Füssen im Stich gelassen. Wir haben so intensiv daran gearbeitet, dass das Gelände in Füssen in der Veranstaltungsbranche bekannt wird und nun müssen wir hochkarätigen Künstlern für 2017 absagen.

Dann hoffen wir nur, dass am Schluss die Rechnung für das ganze Dilemma in Füssen nicht wieder dem Steuerzahler präsentiert wird, wenn das undurchsichtige Konzept der neuen Besitzer nicht aufgeht.

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