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Jubiläum: 10 Jahre St. Vinzenz Klinik in Pfronten

Gute Zahlen und zufriedene Mitarbeiter als Motivatoren für die Zukunft

Die St. Vinzenz Klinik in Pfronten blickt auf eine lange Tradition zurück: Vor über 100 Jahren, im Juni 1898, übernahmen zwei Barmherzige Schwestern die Leitung der ersten „Wohltätigkeitsanstalt“ in Pfronten-Ried. Geistlicher Vater der Gemeinschaft mit dem Mutterhaus in Augsburg ist der heilige Vinzenz von Paul (1581-1660). Es folgte eine bewegte Geschichte als Ordenskrankenhaus, bis im Jahr 2005 die Kongregation der Barmherzigen Schwestern entschied, das Krankenhaus in Pfronten zu schließen. Dies führte dazu, dass die Klinik im Folgejahr in eine private Trägerschaft überging. Seitdem entscheiden sechs Gesellschafter, bestehend aus drei Ärzten und drei Kaufleuten, gemeinsam zum Wohle der Patienten und Mitarbeiter. Sie konnten sich mit ihrem Angebot gegen den Landkreis Ostallgäu durchsetzen, der ebenfalls Interesse an der Klinik hatte.

Nun wurde das 10-jährige Jubiläum der Klinik als GmbH gefeiert. Zahlreiche Gäste fanden sich an diesem Tag ein, um gemeinsam mit den anwesenden Gesellschaftern auf den freudigen Anlaß anzustoßen. Zu Beginn der Feierlichkeiten betraten einige Redner die Bühne im Festzelt, um den Gästen die vergangenen Jahre zusammenzufassen und einen kleinen Ausblick auf die zukünftigen Vorhaben zu geben. Den Anfang machte Geschäftsführer Dirk Kuschmann, der vor allem mit eindrucksvollen Zahlen belegte, wie gut sich die Klinik in den Jahren seit der Übernahme von den Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul entwickelte. Insgesamt wurden bisher 18 Millionen Euro in die Einrichtung investiert – den Kaufpreis für das Gebäude nicht mit einberechnet. Die Zahl der Patienten stieg von 4.300 im Jahr 2005 auf 6.700 in 2015. Die Bettenanzahl stieg von 126 auf 185 in der Akut- und Reha-Klinik. Auf die letzte Zahl war Dirk Kuschmann besonders stolz: 2006 waren 176 Mitarbeiter im Haus beschäftigt, inklusive der Ordensschwestern. Diese verließen jedoch 2014 die Klinik und zogen ins Mutterhaus nach Augsburg. Aktuell sind 419 Mitarbeiter damit beschäftigt, sich um das Wohl der Patienten zu kümmern. Um die Qualität der Klinik als Arbeitsplatz zu unterstreichen, ergänzte Kuschmann noch, dass das St. Vinzenz drei Mal beim Wettbewerb „Great place to work“ prämiert wurde und zuletzt den zweiten Platz als bester Arbeitgeber im Gesundheitswesen einheimsen durfte. Zum Abschluss seiner Rede kündigte er noch weitere Investitionen an. So soll im kommenden Jahr ein Magnetresonanztomograph (MRT) angeschafft werden und auch die Sanierung der Patientenzimmer soll in Angriff genommen werden.

Im Anschluss folgte die wohl bedeutendste Anerkennung der GmbH in Person von Schwester Michaela Lechner. Die Generaloberin der Barmherzigen Schwestern überreichte den anwesenden Geschäftsführern nach ihrer Rede die St. Vinzenz von Paul-Medaille, um ihnen für das „außerordentlich wertvolle Wirken“ zu danken. In ihrer Ansprache fand sie viele Lobesworte dafür, wie die privaten Träger den Geist des ehemaligen Ordenskrankenhauses weiterführen, ganz im Sinne des namensgebenden Schutzpatrons Vinzenz von Paul. So stehe der Mensch nach wie vor im Mittelpunkt  und auch das Leitmotiv „Freundlichkeit löst Schwierigkeiten“ wurde übernommen.

Der Chefarzt und Leiter des Endoprothetikzentrums Dr. Johannes Spengler konnte stolz berichten, dass die Zahl der chirurgischen Eingriffe von 2.200 in 2006 auf 3.400 in 2015 und voraussichtlich 3.800 in 2016 erhöht werden konnte. Die Zahl der eingesetzten Hüft- und Kniegelenke wuchs von 140 auf 440 und auch die Zahl der beschäftigten Fachärzte stieg von zwölf auf derzeit insgesamt 19. Grund für diesen Anstieg sah er hauptsächlich im Neubau des 3. OP-Saales, der wesentlich zur Entlastung des Personals bei gleichzeitiger Steigerung der Eingriffe beitrug.

Letztendlich würdigten noch der zweite Bürgermeister der Gemeinde Pfronten, Manfred Seeboldt, die Entwicklung der Klinik und der Ärztliche Direktor, Dr. Dominik Müller, beschied der 2009 eröffneten Geriatrie weitere beachtenswerte Erfolge. Auch die erst im Juni diesen Jahres eröffnete Akutgeriatrie entwickelt sich laut Dr. Müller sehr gut und konnte bereits vielen Patienten helfen.

Im Anschluss bekamen die Festgäste noch die Gelegenheit, bei Führungen die Räumlichkeiten der Klinik kennenzulernen.

Text · Bild: Sven Ademi

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