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Allgäuer Hilfsfonds will sich mehr im Ostallgäu einsetzen

Verein wirbt für neue Mitglieder und eine höhere Bekanntheit

Für Menschen, die unerwartet in Not geraten sind und schnelle Hilfe brauchen, will sich der Allgäuer Hilfsfonds künftig auch im Landkreis Ostallgäu verstärkt einsetzen. Der Verein, der bereits vor gut achtzehn Jahren im Oberallgäu gegründet wurde, hatte sich mit seiner Arbeit als Hilfsorganisation bisher vermehrt auf den Nachbarlandkreis und die Stadt Kempten konzentriert. Mehr als 1,3 Millionen Euro wurden seitdem an Hilfe ausgegeben, um Menschen zu unterstützen, die unverschuldet in Not geraten sind oder von einem Schicksal getroffen wurden, dass sie aus eigener Kraft nicht bewältigen können. Es geht vor allem darum, schnell und unbürokratisch zu handeln, so konnte der Allgäuer Hilfsfonds bisher mehr als 1500 Menschen im gesamten Allgäu helfen. Wie beispielsweise Familie Kerber aus Vorderreute bei Oberstaufen, deren Hof vollständig abbrannte und einen Sachschaden von rund 400.000 Euro hinterließ. Nicht nur das gesamte Hab und Gut, auch ihre Existenzgrundlage hatte die Familie damit verloren. Der Allgäuer Hilfsfonds reagierte schnell und rief unter anderem eine Spendenaktion ins Leben, mit der der Familie innerhalb kurzer Zeit geholfen werden konnte.

Mit der vor Kurzem neu gegründeten Vorstandschaft entstand der Wille, die Arbeit des Vereins nun auch vermehrt auf das Unter- und Ostallgäu auszuweiten. „Bisher war der Allgäuer Hilfsfonds hier zu wenig vertreten und bekannt“, erklärt Rita Deutschenbauer, Mitglied im neugewählten Vorstand, dem auch Landrätin Rita Zinnecker und Pfrontens Bürgermeisterin Michaela Waldmann als Privatpersonen angehören. Zusammen wollen sie sich nun dafür einsetzen, dass der Verein noch mehr Mitglieder aus dem Landkreis gewinnt. „Wir wollen aber vor allem auch bei den Menschen bekannter werden, die unsere Hilfe benötigen. Denn viele wissen noch gar nicht, dass es diesen Verein überhaupt gibt.“

Als zertifizierte Knigge-Trainerin und Imageberaterin engagiert sich Rita Deutschenbauer bereits seit einigen Jahren für beispielhafte Umgangsformen in der Gesellschaft. „Etikette ist Menschlichkeit im Kleinen. Der Allgäuer Hilfsfonds zeigt diese Menschlichkeit im Großen. Mir geht es darum, das Leben miteinander, sowohl im Geschäftsleben als auch im Privaten, rücksichtsvoller und wertschätzender zu gestalten. Ich möchte gerne Anstifterin und Botschafterin für Solidarität und Mitmenschlichkeit in einer Gesellschaft mit Zukunft sein. Gegen vieles können wir uns versichern, vorsorgen oder frühzeitig gegensteuern. Manchmal trifft uns das Leben jedoch unvorbereitet und unausweichlich reißt es uns aus unserem Alltag. Wer gute Umgangsformen hat, schaut über seinen eigenen Tellerrand und sieht, was um ihn herum passiert und wo er helfen kann, ob im kleinen Alltag oder bei großen Ereignissen“.

Nun gehe es darum, Spendengelder und neue Mitglieder für den Hilfsfonds im Landkreis Ostallgäu zu gewinnen. Dafür wirbt auch Pfrontens Bürgermeisterin Michaela Waldmann. „Wir brauchen einerseits Mitglieder, die mit ihren Beiträgen und Spenden den finanziellen Grundstock liefern. Andererseits haben gerade Bürgermeisterinnen und Bürgermeister die Möglichkeit, ihre Gemeindebürger in begründeten Fällen unterstützen zu lassen. Wir können also einerseits beim AHF eine Person oder Familie vorschlagen. Andersherum werden wir aber auch über die Projektleitung des AHF angefragt und gebeten, bei direkten Anträgen von Bürgern eine Einschätzung zur Notlage abzugeben. Die kurzen Wege ermöglichen eine direkte und vor allem stille Hilfe, die für viele Empfänger, die sich oftmals ihrer Situation schämen, wichtig ist“.

Alle Informationen über die Arbeit des Hilfsfonds bekommt man unter allgaeuer-hilfsfonds.de, hier können auch die Anfragen zur Unterstützung eingereicht werden.

Text · Bild: Lars Peter Schwarz

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