LokalesWirtschaft

25 Jahre Mode Mahler in Füssen

Männermode  /  was  sonst  !

Modegeschäfte gibt es viele, irgendwie sehen sie sich auch alle ein wenig ähnlich, oder vielmehr monoton, wie sie Andreas Mahler nennt. Obwohl er selbst ein Modegeschäft hat, scheut er diese Aussage nicht. „Wir sind anders“, sagt er und das bestätigen ihm seine vielen Kunden, die nicht nur aus der näheren Umgebung kommen. Auf 140 Quadratmetern findet Mann hier alles was er braucht: Gürtel, Schuhe, Hemden, Krawatten, Anzüge, Hosen… und das in einem angenehmen Ambiente mit Stil.

Seit 25 Jahren gibt es Mode Mahler. Angefangen hat alles in dem kleineren Teil des heutigen Geschäfts in der Ritterstraße. „Im großen Geschäftsraum befand sich damals noch ein Kurzwaren- und Handarbeitsgeschäft“, erzählt er. Als diese Räumlichkeiten frei wurden, bot sich dann endlich die Gelegenheit für die Erweiterung. „Das war wirklich dringend notwendig, denn durch unser großes Sortiment hatten wir extreme Platzprobleme.“

Als er 1991 sein Geschäft eröffnete, waren noch die Buntfaltenhosen und Schulterpolster in. „Es war eine bunte und schrille Mode“, erzählt er lachend.  Keine Frage, die damalige Mode war im Vergleich zu heute etwas gewöhnungsbedürftig.

Stilberatung kann nicht jeder. Andreas Mahler scheint es in die Wiege gelegt zu sein. „Kleidung und Farbwahl muss typgerecht zusammengestellt werden. Es hilft nichts, wenn man jemanden verkleidet, er dann nach Hause geht, die neuen Teile in den Schrank hängt und niemals trägt. Das ist nicht Sinn und Zweck der Übung“, erklärt er. Andreas Mahler verkünstelt sich nicht, weder in der Sprache noch in seiner Art. Das schätzen seine Kunden sehr. Sie wissen, dass sie bei „Mode Mahler“ das bekommen, was zu ihnen passt. Um seinen Kunden immer die neuesten Trends anzubieten, besucht er mit seinen langjährigen Mitarbeiterinnen Bettina, Carolin und Silvia viele Messen und informiert sich so über die neuesten Trends aller namhaften Hersteller. „Welche Firmen in unser Sortiment kommen, entscheiden wir nicht nach Namen, sondern nach dem, was uns gefällt“, erklärt er. So finden neben Armani, Luis Trenker, Roy Robson und anderen auch immer wieder neue, junge Designer ihren Weg in die Regale des Modegeschäftes.

 

Interview mit Andreas Mahler

Muss man Mode verstehen?
Mode muss man nicht verstehen, weil Mode eine Ausdrucksform von Emotion ist. Man lebt Mode und fühlt sie und es ist eine Wertschätzung gegenüber sich selbst. Mode zeigt die eigene Persönlichkeit und jeder begreift und sieht sie anders.

Dass heisst, jeder von uns hat ein modisches Verständnis?
Ja, das was jeder für sich selbst als Mode definiert und da ist die Spannbreite sehr, sehr groß. Ob das dann jedem gefallen muss ist sekundär. Da ist der eigene Stil gefragt.

Viele sagen, Füssen ist keine Einkaufsstadt. Sie halten sich aber seit 25 Jahren. Was meinen Sie dazu?
Ich würde sagen, dass diese Behauptung Ansichtssache ist. Es kommt darauf an, welchen Anspruch der Kunde hat. Wir haben sehr viele Kunden von außerhalb, die auch aus Großstädten hier bei uns einkaufen. Ich finde das ist Bestätigung genug.

Sehen Sie sich eher als Verkäufer oder als Modeberater?
Im Grunde genommen sind wir im Verkauf alle ein bisschen Psychologen und Jongleure.

Wie ist das gemeint?
Psychologen deswegen, weil wir im Prinzip Zuhörer sind und gleichzeitig sollten wir erfahren, was der Kunde braucht oder sucht. Wichtig ist auch, dass die Begleitung des Kunden mit in die Beratung einbezogen wird. Jongleur bedeutet nichts anderes als Fingerspitzengefühl zu haben, dem Kunden aufzuzeigen, was ihn tatsächlich kleidet, ohne dabei seine Wünsche außer Acht zu lassen. Manchmal wissen die Kunden nicht, dass ihnen auch etwas anderes gut stehen könnte. Dann sind sie überglücklich, wenn sie sich von unseren Erfahrungen überzeugen lassen. Ist ja klar, dass wir uns dann darüber freuen.

Sind es eher die Jungen oder die Älteren die beratungsresistent sind?
Das sind eher die Jungen. Sie bekommen sehr viel Input von den Sozialen Netzwerken, dadurch sind sie letztendlich überfordert.  Es dauert, bis sie sich entscheiden etwas zu kaufen oder nicht.

Die jungen Kunden sind eher Onlinekäufer, oder?
Ja, ich denke schon. Weil es einfacher ist online vieles zu bestellen und kostenfrei wieder zurück zu schicken.

Ist es bei Ihnen nicht möglich Kleidung zur Auswahl mitzunehmen?
Doch. Das ist auch ganz normal. Aber viele Männer sind nicht wirklich die Einkäufer. Sie gehen nicht einfach mal so shoppen, so wie Frauen. Sie gehen dann in ein Geschäft, wenn sie etwas brauchen. Es müssen schon Gründe vorliegen, wie Hochzeit oder eine andere Festlichkeit, oder wenn die Hose nicht mehr passt.

Was macht „Mode Mahler“ so besonders?
Ich würde sagen, eine gute Mischung aus Atmosphäre, persönlicher Beratung und dem individuellen Umgang mit dem Kunden.  Wir wollen, dass der Kunde zufrieden raus geht und sich wohl fühlt in dem, was er bei uns gekauft hat.

Was planen Sie für die Zukunft?
Auf jeden Fall nicht stehen zu bleiben. Überraschungen wird es sicher immer wieder geben. Die nächste wird am 29. und 30. Juli sein. Da feiern wir unser 25-jähriges Jubiläum. Von 17 bis etwa 19 Uhr werden wir eine Cocktailbar aufbauen. Die gesamten Einnahmen spenden wir an die Bergwacht Füssen-Schwangau.

Text/Interview: Sabina Riegger · Bilder: privat (1), rie

 

Verwandte Artikel

Das könnte Dich auch interessieren
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Nacht der Musik 2024