Manfred Wölfle: Ein Freigeist und Genießer

10 Jahre Küchenmanufaktur Wölfle

Neue Wege gehen, auch wenn man nicht weiß, wohin sie führen, ist für Manfred Wölfle nichts Beängstigendes. Im Gegenteil. Für den 50-Jährigen ist es eine Herausforderung, der er immer wieder neu begegnet. Es ist die Flexibilität, die den gelernten Schreinermeister leichter durch das Leben laufen lässt. So auch, als er vor zehn Jahren seine Küchenmanufaktur eröffnete. Klein aber fein sollte sie sein, etwas ganz Besonderes, das war der Wunsch. Die Küchenmanufaktur ist klein und fein geworden und die Kunden schätzen seine Arbeit und das seiner Mitarbeiter – bis hin nach Finnland.

Auf 200 Quadrametern Fläche stehen in der Küchenmanufaktur schöne und elegante, moderne und traditionelle Küchen. Noch bevor die Küchen aufgestellt werden, sind sie bereits bis ins kleinste Detail im Kopf von Manfred Wölfle geplant. Ausgewählte Accessoires für die Kücheneinrichtung gehören ebenfalls zu seinem Aufgabengebiet, so wie der Einbau im Ausstellungsraum. Das Besondere allerdings sind die speziellen Einbauten der Küchen, die so individuell sind wie die Käufer selbst. Da ist zum Beispiel der Tisch, der so elegant an den Mittelblock der Küche angebaut wurde, oder die Wand, in der ein Teil der Küche verschwindet und den Raum noch luftiger erscheinen lässt. Fast alles ist möglich, das ist das Credo von Manfred Wölfle. Mit dieser Einstellung konnte sich seine kleine Manufaktur in den letzen zehn Jahren einen Namen machen, und das nicht nur regional. Bei ihm ist es doch ein wenig anders, nicht so „null-acht-fünfzehn“. Es ist persönlicher, einen Tick ausgefallener.

Das passt zu dem gebürtigen Obergünzburger. Er ist ein Freigeist und ein Genießer, der am liebsten auf einer Südseeinsel leben würde, weil es dort so schön warm ist. „Je älter man wird, desto lieber mag man die Wärme“, erklärt er seinen Wunsch nach Sonne. Dass er ins Füssener Land zog, hatte nichts mit seiner Arbeit zu tun, vielmehr mit seinem Hobby Surfen. Wann immer es auch möglich ist und soweit es die Windverhältnisse zulassen, ist er im Sommer schon am frühen Morgen am Weissensee oder sofern es die Zeit zulässt am Nachmittag Hopfensee. „Es ist die Leichtigkeit, der Wind, das Gefühl frei zu sein und über das Wasser zu gleiten. Man ist den Elementen ausgesetzt und das ist unbeschreiblich“, beschreibt er sein Gefühl beim Surfen. Drei Jahre lang lebte und arbeitete er auf der Insel Föhr als Schreinermeister. „Hier konnte ich jeden Tag Surfen, das war schon ein ganz besonderes Erlebnis.“ Dass man den Norddeutschen eher eine kühle Art nachsagt, kann Manfred Wölfle nicht bestätigen. „Es kommt immer darauf an, wie man Jemandem entgegen kommt. Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt. Die Menschen sind offen und freundlich.“ Sein zweites Hobby ist das Kochen. Sich mal schnell in die Küche stellen ist allerdings nicht so sein Ding. „Für das Kochen brauche ich Zeit. Dann will ich es perfekt haben. Denn Kochen muss man mit Liebe“, sagt er lächelnd. Mit perfekt meint der Geschäftsmann und Handwerker nicht nur einen schön gedeckten Tisch mit passendem Geschirr. Dazu gehört noch viel mehr, wie zum Beispiel ein guter Wein, vorgewärmte Teller und ganz wichtig: die Zutaten, die er für das Kochen verwendet, sind alles Bio-Produkte. Dass er die mediterrane Küche, ganz speziell die griechische Küche, liebt, ist fast selbstverständlich. Sein Lieblingsessen: Moussaka.