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Wohngemeinschaft statt Pflegeheim

Noch freie Plätze im schönen und familiären Dr. Elisabeth-Seif-Haus

Ein selbstbestimmtes Leben zu führen sollte eine Normalität sein. Doch im Alter ist das nicht immer möglich. Krankheit und Gebrechlichkeit lassen es nicht zu, dass ältere Menschen ihren Alltag so leben können, wie sie es gewohnt waren. So lange es möglich ist wollen die Meisten mit Hilfe eines ambulanten Pflegedienstes zu Hause bleiben. Ist das nicht mehr möglich, stehen Seniorenheime zur Verfügung.

Doch nicht für jeden Senior ist diese Form des Wohnens geeignet. Eine sehr gute Alternative sind die betreuten Wohngemeinschaften, wie die im Dr. Elisabeth-Seif-Haus. Hier leben im ersten Stock des Hauses Menschen mit Demenz und eingeschränkter Alltagskompetenz. Mit neun Plätzen ist die Einrichtung überschaubar. Hier kann individuell auf die Bedürfnisse der Bewohner eingegangen werden. Auf knapp 315 Quadratmetern hat jeder Bewohner, zur Zeit sind es vier, sein eigenes Zimmer. Diese sind zwischen 16 und 19 Quadratmeter groß. Neben dem privaten Bereich gibt es einen gemütlichen Wohnraum, mit offener Gemeinschaftsküche an dem ein großzügiger Balkon angrenzt sowie zwei große Bäder.

24 Stunden werden die Bewohner durch Präsenzkräfte der Sozialstation betreut die sich hier Zeit für den Alltag lassen können. Eine Hauswirtschafterin kocht täglich frisch. Dabei werden die Bewohner der Wohngemeinschaft zur Mitarbeit animiert, wie zum Beispiel Tisch decken oder Gemüse schneiden. Diese feste Struktur des Tages soll den Demenzkranken helfen, sich besser zu orientieren. Eine weitere Orientierungshilfe ist die Anordnung der Zimmer und der Gemeinschaftsräume. „Es ist so konzipiert, dass die Funktionsräume in der Mitte des Ganges sind. Somit entstand ein Rundweg für diejenigen Bewohner, die einen Bewegungsdrang haben, der sie immer wieder in die Gemeinschaftsräume zurück führt“, erzählt Koordinatorin der ambulant betreuten Wohngemeinschaft Bettina Odenwäller. Die Angehörigen spielen in der Organisation des Alltags eine wichtige Rolle. Das Konzept der Demenz-WG sieht nicht vor, dass sie die Familienmitglieder ganz abgeben und nur Pflichtbesuche absolvieren. Sie sind die Auftraggeber des Pflegedienstes, haben den Mietvertrag und die Angehörigenvereinbarung gemeinsam unterschrieben und beteiligen sich an der inhaltlichen Arbeit und regelmäßigen Treffen. Was viele Außenstehende nicht wissen: Präsenzkräfte können nicht mitbestimmen. Sie haben auf dem Stockwerk lediglich einen Gaststatus ohne ein „Schwesternzimmer“. Im gemeinsamen Gremium beschließen die Mieterinnen und Mieter, welchen Pflege- und Betreuungsdienst sie wählen, wie sie den Tagesablauf gestalten  und ihre Wohngemeinschaft organisieren. Sollten sie das für sich nicht mehr uneingeschränkt können, liegt es in der Verantwortung der Angehörigen, beziehungsweise der gesetzlichen Betreuerinnen und Betreuer, sie hierbei zu unterstützen.

Das wesentliche Unterscheidungsmerkmal zwischen der ambulant betreuten Wohngemeinschaft und einer stationären Einrichtung, wie zum Beispiel einem Seniorenheim, sind die sehr viel kleineren Gruppen – in diesem Fall neun Personen – und die Möglichkeit, bis ins hohe Alter noch aktiv an der Gestaltung der Abläufe und des häuslichen Umfeldes mitzuwirken und die Strukturen den Bedürfnissen und Wünschen der Bewohner anzupassen und zu optimieren. Die Senioren-WG des Dr.-Elisabeth-Seif-Hauses steuert einer Vereinsamung der Bewohner entgegen, da durch Hilfestellungen der anderen Mitbewohner oder Angehörigen und einer 24-Stunden-Präsenzkraft eine familiäre Atmosphäre entsteht, Sicherheit vermittelt wird und eine nötige Zuwendung direkter und intensiver gegeben werden kann.

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Fünf Plätze sind noch in der Wohngemeinschaft frei. Bei Interesse ist ein Schnuppertag möglich. „Grundsätzlich ist jeder Interessent geeignet, solange keine medizinischen Gründe entgegenstehen und eine Teilhabe am Gemeinschaftsleben somit noch möglich ist. Es wird gewünscht, dass sich die Bewohner lange aktiv mit eigenen Ideen, Wünschen und Handeln in die Gemeinschaft und gemeinschaftlichen Aufgaben einbringen. Eine Gemeinschaftsfähigkeit, Toleranz, grundsätzliche Hilfsbereitschaft und die Akzeptanz anderer Befindlichkeiten ist von großem Vorteil. Dann fällt die Entscheidung der Wohngemeinschaft leichter, ob der neue Bewohner passt“, so Bettina Odenwäller.

Kath. Evang. Sozialstation Füssen gGmbH
Am Ziegelstadel 12 I 87629 Füssen
Tel. 08362-9171-0 I Fax 08362-9171-128
www.sozialstation-fuessen.de

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