LokalesTourismus

Günther Maria Halmer liest „Die Heilige Nacht“

Am Samstag, 5. Dezember, im Schlossbräustüberl in Hohenschwangau

Als sympathisches Schlitzohr „Tscharlie“ in den „Münchner G‘schichten“ ist er bekannt geworden. Das war 1974 und hing ihm nach zahlreichen Wiederholungen lange nach, denn mit Serien steht der unverwechselbare und zurückgezogen lebende Schauspieler immer ein wenig auf Kriegsfuß. „Popularität ist etwas Lästiges“, hat der ehemalige „Tatort“-Kommissar Sigi Riedmüller (1986) einmal bekannt, „da hauen dir nur wildfremde Leute auf die Schulter.“

Charakterrollen mit Entwicklungsmöglichkeiten, die Platz für Menschlichkeit, Verschrobenheiten, Humor und Wehmut lassen, sind sein Ding. Er will kein Verwandlungskünstler sein, der in immer neuen Maskeraden daher kommt, sondern immer als Günther Maria Halmer erkennbar bleiben, der lausbubenhaft grinsen darf und auch der in sich gekehrte Eigenbrödler sein darf. Und: der sich für das Einstudieren seiner Rollen Zeit nehmen darf, um Überzeugungskraft zu tanken. Davon können sich die Zuschauer in seinem neuen Kinofilm „Familienfest“  überzeugen. „Es ist ein großartiges Drehbuch mit einem renommierten Regisseur. Oft muss man sich bei schlechten Drehbüchern reinhängen, bei den guten muss man sich nichts einfallen lassen, weil die Texte und die Szenen super sind und man sehr gut darauf reagieren kann. Kurzum, es gibt Rollen, die sind relativ anspruchvoll und trotzdem leicht zu spielen“, so der Rosenheimer.

Die Heilige Nacht
„Kommt alle z’samm! Ihr braucht koa Furcht net hamm! Die höchste Freud wird euch verkünd’t, Im Stall dort liegt das Christuskind.“ – Ludwig Thomas Verserzählung „Die Heilige Nacht“ zählt bis heute zu den beliebtesten Weihnachtsgeschichten der bayerischen Mundartdichtung. In derb rustikalen und dann auch wieder tief anrührenden Tönen lässt Thoma die biblische Geschichte der Geburt Jesu Christi im winterlichen Ambiente des bayerischen Oberlands neu erstehen, wo der Hirte Simmei dem „Zimmermo“ Josef und seiner Frau Maria in seinem Stall Unterschlupf gewährt: „Dös beste Stroh hot a aufg’straht, Und schaugt, daß de Tür aa guat schliaßt, Daß ja net koa Wind eina waht, Und daß sie ja gar nix vodriaßt.“
Gelesen wird „Die Heilige Nacht“ an diesem Abend von dem bekannten Film- und Theaterschauspieler Günther Maria Halmer, der als gebürtiger Rosenheimer geradezu eine Idealbesetzung ist. Schafft er es doch mit seiner mitreißenden Art wie kaum ein Anderer, die einem jeden bekannte Geschichte stilsicher und authentisch im Sinne des bayerischen Dichters Ludwig Thoma wiederzugeben.
Dabei wollte der Schauspieler die Geschichte nie lesen. Es war der Lions-Club, der ihn vor einigen Jahren fragte, ob er die bayerische Geschichte der Heiligen Nacht nicht bei ihnen lesen könnte. „Ich hab sie einfach viel zu kitschig gefunden. Erst als ich mich ernsthaft damit beschäftigt habe, war ich der Meinung, wenn ich sie lese, dann auf keinen Fall so kitschig.“ Die Zuschauer und Zuhörer sind allesamt begeistert von „seiner“ Lesung.

INFO
05. Dezember 2015
Günther Maria Halmer liest Ludwig Thoma „Heilige Nacht“
Gudrun Haag, Harfe
Veranstalter: Weverinck-Management
Literatur-Musik, Münster
www.weverinck.de
Beginn: 20 Uhr im Schlossbräustüberl
Eintritt: 22 Euro
Karten sind in der Touristinformation Schwangau erhältlich.

Text: Sabina Riegger, Prisma · Bild: Veranstalter

Verwandte Artikel

Das könnte Dich auch interessieren
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Nacht der Musik 2024