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Dort, wo Käse alles andere als „Käse“ ist

10 Jahre Bäuerliches Informationszentrum für Allgäuer Milchwirtschaft und Käsehandwerk in Lehern

Seit dem 1. Mai 2005 gibt es das „Bäuerliche Informationszentrum für Allgäuer Milchwirtschaft und Käsehandwerk“ in Lehern bei Hopferau sowie die Käsealp. Bereits in den vergangenen 25 Jahren hat die Sennereigenossenschaft, mit derzeit acht Mitgliedsbetrieben, erhebliche finanzielle Anstrengungen unternommen, um das Gebäude und die technische Ausstattung an die heutigen Anforderungen anzupassen.

Damit alles funktionierte, baute man vor zehn Jahren einen Käsekeller mit Verglasung und die Klimatisierung der Kellerräume ein. Ein Käsefertiger wurde eingebaut und vieles andere mehr. 400.000 Euro wurden damals investiert. „Heute ist man froh, dass man diesen Schritt gegangen ist“, erklärt Betriebsleiter Tobias Kunert.

Seit 2010 ist der 28-jährige Käsemeister aus Kempten als Betriebsleiter bei der Sennerei Genossenschaft in Lehern angestellt.  Ein Imagefilm informiert die Besucher im Informationszentrum über die Herstellung des Käses. 70 Plätze bietet der dafür eingerichtete Raum an.  Mit diesem Vorwissen getränkt werden die Besucher zuerst in die Vergangenheit versetzt, bevor sie einen Rundgang durch die Sennerei machen. Im Sommer sind zwei Führer dafür zuständig, den Gruppen die Informationen zu vermitteln und ihre Fragen zu beantworten. Fünf bis sechs Führungen finden im Sommer täglich statt.

Die Sennerei produziert täglich, darunter vier verschiedene Bergkäsealtersstufen mit einer Reifezeit von 4, 10, 15 und 36 Monaten. „Seit 2012 führen wir den Allgäusan, der mit seinen 36 Monaten Reifezeit nirgendwo anders erhältlich ist, außer bei uns. Er ist bei unseren Kunden sehr beliebt, allerdings durch die große Nachfrage nicht immer erhältlich“, so Kunert. Nebst dem Emmentaler sind auch zehn Schnittkäsesorten im Sortiment, sowie der selbstgemachte Joghurt mit ausgewählten Zutaten und Obstsorten. Durch die tägliche Produktion liegen etwa 3.000 bis 3.500 Käselaibe im Reifekeller der Sennerei. Alle Schnittkäsesorten sind lactosefrei und für Allergiker geeignet, gibt Kunert zu verstehen. Verkäst wird nur Heumilch, die von den acht Mitgliedsbetrieben aus der unmittelbaren Nachbarschaft kommen. Bio ist für die Sennerei kein Thema. „Es ist regional und wir wissen, wo die Kühe auf welchen Wiesen stehen. Natürlicher geht es nicht. Und dafür brauchen wir keinen Siegel“, so der Käsemeister.

Geliefert wird der Käse übrigens nicht nur an Hotels und Restaurants. Online können auch Privathaushalte sich ihren Lieblingskäse bestellen und nach Hause liefern lassen.

Text · Bild: Sabina Riegger

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