Menschen

„Ich bin Musiker, der zu sprechen begonnen hat“

Der Kabarettist Nepo Fitz

Wer Lisa Fitz und Ali Khan als Eltern hat, kann nur auf der Bühne landen. Nepo Fitz ist ein Multitalent, ein Rock’n’Roller, der gerne Jerry Lee Lewis hört und am Klavier abrockt. Dann geht es richtig zur Sache. Es scheint so, als ob für den 33-Jährigen alles eine große Bühne ist. Seine Programme schreibt das Leben, auch seines. Nicht alles ist identisch, das wäre auch fatal. Als Zuschauer muss man sich anstrengen und herausfiltern, was ist Nepo Fitz und was ist erfunden. Am 14. Mai ist Nepo Fitz zu Gast auf der Blauen Bühne in Hohenschwangau mit seinem Programm „Brunftzeit“. Beginn ist um 19.30 Uhr.

Fitz kann über sich selber lachen, besonders sein Scheitern in Alltagssituationen findet er im Nachhinein lustig. Die Leute ein wenig an der Nase rumführen, ein bisschen necken, macht ihn sympathisch. Auf die Frage ob er immer so gut drauf ist, antwortet er: „Nein, nicht immer. Nur wenn die Sonne scheint – ausser wenn sie zu heiß ist. Es gibt viele Dinge wo ich grantln kann“. Seine Auftritte sind sehr gut besucht. „Er hat Klasse“, schreibt der Merkur. Doch das sei quasi genetisch. Bei Nepo Fitz trifft geballter Wortwitz auf furioses musikalisches Talent. In mittlerweile drei Soloprogrammen und diversen weiteren Zusammenarbeiten mit seinen Eltern zelebriert er perfekt pointiertes Kabarett und musikalische Showeinlagen. Bei „Nepo Fitz ist Nepo Fitz“ hat er seinen Vater mit dabei, den Musiker Ali Khan, der ihn am Schlagzeug begleitet und das nach eigener Aussage „wie eine Drecksau“, in „Alles Schlampen außer Mutti“ holt er sich elterliche Unterstützung von seiner Mutter. Doch auch alleine rockt der Star auf deutschen Kleinkunstbühnen das Publikum: Ob er nun in „Brunftzeit“, dem dritten Teil seiner Mannwerdungs-Trilogie, 2012 seine große Liebe sucht oder in „Dringend!“ 2014 den Aktionismus-Junkie gibt. Für sein Können erhielt Nepo Fitz schon diverse Preise: Angefangen beim Scharfrichterbeil und der „Goldenen Weißwurscht“ 2008 über den Stuttgarter Besen 2009 oder den Swiss Comedy Award 2010.

Nepo Fitz bewegt sich auf der Bühne so, als ob er nie etwas anderes getan hätte. Eine Rampensau nennen es die einen und er? „Ich bin Musiker, der zu sprechen begonnen hat“, sagt  er lachend. An seinen ersten Auftritt kann er sich sehr gut erinnern und witzelt, dass es im Bauch seiner Mutter war. „Nein, das war Spaß. Es war in der Kindersendung Dingsda und ich hab nichts kapiert. Und als ich es verstand, war die Sendung vorbei.“ Seine Texte schreibt der Kabarettist selber, quasi aus dem Leben gegriffen, auch „wenn die Menschen um mich herum mir nichts erzählen wollen, weil sie Angst haben, sie kommen in einem Programm von mir vor“. Die Bekanntheit seiner Eltern sieht der Münchner ganz locker. Er ist Nepo Fitz, der seine Hauptfamilie hat: „Sie besteht aus meiner Mutter, meinem Vater, die Verwandten von meinem Vater, den Stiefvater väterlicherseits und meiner Oma mütterlicherseits. Meine Oma war aus Südtirol, sie stand mir sehr nahe und war nur 1,50 Meter groß. Oftmals ging sie mit mir und der großen Dogge durch das Dorf spazieren. Sie war eine ganz besondere Frau. Wenn ich ein Bild malte, dann zeigte sie es jedem und machte ihnen klar, dass es ein ganz tolles Bild ist.“

Auf Hohenschwangau freut sich Nepo Fitz sehr. „Deswegen habe ich ein königliches Bild von mir geschickt Vielleicht gehe ich durch als einer von ihnen.“ Und wer weiß, vielleicht bekommt er ja sogar ein „Dauervisum“ vom Kulturkonsulat Hohenschwangau. Eine besondere Auszeichnung, die nicht jeder bekommt.

Die Blaue Bühne

Donnerstag, 14. Mai, 19.30 Uhr
Zu Gast: Nepo Fitz mit seinem Programm „Brunftzeit“

Bei Nepo Fitz ist das ganze Jahr Brunftzeit. Männer auf Frauenfang. Und Frauen auf der Flucht.

Nepo ist endlich bereit für den bayerischen 9-Punkte-Lebensplan: Schule, Studium, Beruf, Bausparer, Heirat,
Kinder, Haus, Hund, Tod. Doch die Natur lässt sich nicht beherrschen und funkt mächtig dazwischen.
Nepo muss erkennen: Wir Männer haben eine lebenslängliche Brunftzeit.

Eine äußerst komische Abrechnung mit der spießigen Rama-Familien-Idylle.
Eine Show für brünftige Menschen jeden Alters, für Verheiratete, Geschiedene, Singles, Seitenspringer,
Verliebte, Herzgebrochene, Unentschiedene und Neugierige! Brunftzeit is‘! Müssn mia hin!
Karten sind bei der Touristinformation Schwangau,
Telefon 08362/81980  von 9 bis 17 Uhr, oder beim SR Verlag GmbH, Telefon 08362/940174 von 9 bis 17 Uhr, erhältlich.

Text: Sabina Riegger · Bild: PR

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