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Honig – Gesundheit aus dem Bienenstock

Honig ist wirklich etwas ganz Besonderes, ein Naturprodukt mit vielen kulinarischen Möglichkeiten, aber auch ein Heilmittel mit verblüffenden antibiotischen und wundheilenden Eigenschaften. Nicht nur die Winterzeit ist Honigzeit, man denke nur an den fränkischen Sauerbraten, der zwingend einen honighaltigen Saucenlebkuchen enthalten sollte, auch Schweinerücken, Ente oder Gans gelingen mit Honigglasur besonders fein. Und Wildgerichten oder Blaukraut schenkt Honig den letzten geschmacklichen „Schliff“. Viele Süßspeisen sind ohne Honig gar nicht denkbar. Gebackene Apfelringe mit Honig-Mandel-Sauce heben an tristen Nebeltagen die trübe Laune. Aber auch in Kosmetika und Körperpflegeprodukten findet sich Honig, wie z.B. in Seifen, Hautcremes und Badezusätzen.

Welche positive Wirkungen hat nun Honig auf den menschlichen Körper?

Honig zur Kräftigung:
Nach körperlicher Anstrengung kann ein Traubenzuckermangel eintreten, der durch den leicht verdaulichen Traubenzuckeranteil des Honigs ausgeglichen werden kann. Der Fruchtzucker wird in der Leber als „Leberstärke“, sprich als Energiereserve gespeichert und steht bei Bedarf, umgewandelt in Traubenzucker, wieder zur Verfügung. Nach überstandenen Krankheiten kann Honig sehr wohltuend wirken.

Honig in der Wundheilung:
Spezielle Enzyme und andere Substanzen haben bakterienhemmende und abtötende Wirkungen und wirken hautpflegend. Diese Wirkungen werden unter dem Spezialteil „Manukahonig“ separat behandelt. Aber bereits Kleopatra pflegte ihre Haut mit Bädern aus Eselsmilch und Honig!

Bronchialerkrankungen:
Bei Husten, Halsschmerzen, Heiserkeit, Erkältungen ist Honig ein altbewährtes Hausmittel. Die Anwendung kann als Tee oder Milch mit Honig erfolgen. Wichtig ist hier nur, das die Getränke nur warm, keinesfalls heiß sein dürfen, um die Enzyme des Honigs nicht zu zerstören. Alternativ kann man den Honig in mehreren kleinen Gaben langsam auf der Zunge zergehen lassen.

Wirkung auf die Leber:
Durch die Zufuhr von Fruchtzucker, der im Honig enthalten ist, wird die Leberstärke (Glycogen) aufgebaut. Eine Mischdiät aus Quark und Honig soll die Leber schützen und auch nach Krankheiten die Entgiftung unterstützen.

Wirkung auf die Verdauung:
Das Enzym Diastase wirkt stärkespaltend, so hat Honig eine günstige Wirkung bei Magengeschwüren, auch eine Anregung der Darmbewegung ist möglich. Natürlich sollten empfindliche Personen hier verschiedene Sorten auf ihre Verträglichkeiten testen.

Das sind natürlich nur einige positive Anwendungsbeispiele des Honigs und anderer Bienenprodukte – hier an dieser Stelle nächstes Mal noch mehr, ich möchte Ihnen aber diesmal gerne noch einen ganz besonderen Honig vorstellen – den Manukahonig – der zusätzlich noch  einige ganz besondere Eigenschaften hat. Manukahonig wird aus dem Nektar der Südseemyrte (Leptospermum scoparium), einer Verwandten des australischen Teebaums, die in den entlegenen, bergigen Regionen Neuseelands und Südost-Australiens beheimatet ist, gewonnen. Die Ureinwohner Neuseelands, die Maori, verwenden außer dem Honig auch traditionell Blätter und Rinde des Manukabaumes äußerlich zur Desinfektion und Wundheilung und innerlich gegen Entzündungen und Infekte. In den 1930er Jahren sollen neuseeländische Farmer Manukahonig sogar an ihre Kühe verfüttert haben, um ihr Immunsystem zu stärken!

Welcher Bestandteil macht diesen Honig so besonders? Es ist ein antientzündlich wirksames Zuckerabbauprodukt namens Methylglyoxal (MGO). Dieser Wirkstoff entwickelt sich erst nach der Aufnahme des Nektars durch die Bienen und den Transport in den Bienenstock. Der Gehalt an MGO ist u.a. wichtig für die antibakterielle Aktivität des Manukahonigs und wird in speziellen Honiglaboren bestimmt. Gebräuchlich sind oft 4 folgende Stärkegrade: 100+, 250+, 400+ und 550+, wobei ein MGO von 400+ schon eine Spitzenqualität darstellt.. MGO 100+ entspricht  z. B. hierbei einer Konzentration von 100 mg per 1 kg Honig. Manchmal hört man auch den Begriff UMF (Unique Manuka Factor), der aber ausschließlich Manuka-Honigen vorbehalten ist, die direkt in Neuseeland abgefüllt worden sind. Hier entspricht ein UMF 10 einem MGO 100 und ein UMF 20 einem MGO 400.

Einsatzgebiete des Manuka-Honigs:
Die Wirkungen gegen Keime, Entzündungen und viele Infekte, sowie die immunstärkende Wirkung machen den Einsatz in vielerlei Hinsicht möglich:
– Bei Erkältungen und Bronchialerkrankungen, verbunden auch mit Halsschmerzen, 3 x tägl. 1 TL langsam im Mund zergehen lassen oder in warmem Tee trinken. Auch bei Nebenhöhlenerkrankungen kann ein Einstreichen der Nasenschleimhäute vor dem Schlafengehen Linderung bewirken. Aphten der Mundschleimhaut – hier mehrmals täglich auftupfen.
– Magen-Darm-Beschwerden, die mit einer Entzündung einhergehen, können deutlich gemindert werden.
– Äußerliche Pilzerkrankungen sprechen ebenfalls auf die Behandlung mit Manuka-Honig an.
– Gesunde Zähne: so erstaunlich es klingen mag, haben Tests ergeben, dass Manuka-Honig tatsächlich vor Zahnbelag schützen kann, da er eine gesunde Mundflora fördert!
– Lippenherpes: warum nicht einmal eine Kombination aus Manuka-Honig und Propolistinktur versuchen?
– Äußerliche Anwendung: Hierfür ist der Lebensmittelhonig nicht geeignet. Für die Behandlung von Wunden und Geschwüren ist hier ein speziell behandeltes, zugelassenes Medizinprodukt mit CE-Gütezeichen zu wählen. Dies wird bereits erfolgreich in verschieden Kliniken angewendet. Ausnahme sind hier Gelenkprobleme, denn hier kann der Honig mittels einer Zupfmassage eingearbeitet werden. Es bildet sich eine weißliche Masse, die mit einem feuchten Tuch abgenommen wird. Dies wirkt entgiftend und entzündungshemmend.

Übrigens dürfen Diabetiker keinen Manukahonig zu sich nehmen, da sie aufgrund ihrer Erkrankung  bereits erhöhte MGO-Werte haben, von denen angenommen wird, dass sie für eine diabetische Neuropathie verantwortlich sein könnten.

Über Honig und die anderen Bienenprodukte wie Gelee Royale, Propolis oder Blütenpollen gibt es noch viel zu berichten – das gerne beim nächsten Mal!!!

Ihre Apothekerin Simone Wagner

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