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Buntes Ostern

Ostern ist eines der höchsten christlichen Feste und zugleich eine fröhliche Begrüßung des Frühlings. Es gibt zahlreiche zum Teil jahrhundertealte Osterbräuche. Einer der beliebtesten ist das Ostereierfärben. Eier in kleine bunte Kunstwerke zu verwandeln bereitet sowohl Kindern als auch Erwachsenen viel Vergnügen.

Um kräftige und leuchtende Farben zu erhalten, sollten weiße Eier gewählt werden. Sie müssen sauber sein. Der Legestempel lässt sich mit etwas Essig-Essenz leicht entfernen. Wenn nur wenig Zeit zur Verfügung steht, bietet sich die Verwendung von gekauften Ostereierfarben an. Wer jedoch auf natürliche Zutaten Wert legt und Lust hat, ein wenig zu experimentieren, bereitet das Farbbad für die Ostereier selbst zu. Dazu eignen sich farbintensive Gemüse, wie zum Beispiel Rotkohl, Rote Bete oder Spinat, sowie rote oder gelbe Zwiebelschalen. Auch Tee und Gewürze ergeben hübsche Farbtöne. Die zerkleinerten Lebensmittel werden zuerst in etwas Wasser ausgekocht. Damit die Farbe gut haftet, kommt etwas Essig-Essenz (25 %) in die Farblösung (etwa ein Esslöffel auf einen halben Liter Wasser). Essig-Essenz löst den Kalk der Eierschale leicht an und verhindert zudem, dass die Eier beim Kochen platzen. Dann wandern die vorbereiteten Eier für zehn Minuten in den noch leicht köchelnden Sud. Für intensivere Farben bleiben sie danach noch eine Weile in der Flüssigkeit liegen. Sind die Eier abgekühlt, werden sie mit etwas Öl abgerieben. So erhalten sie einen schönen Glanz.

Neben dem Verstecken der Ostereier bieten weitere Bräuche Inspiration für Ostern 2015.

Zu diesen zählen:

•  Osterwasser: Schöpfen des Wassers aus einem Brunnen oder einer Quelle. Dem Wasser wird eine heilende Wirkung zugeschrieben.
•  Osterfeuer: Anzünden eines Feuers, um den Winter endgültig zu verscheuchen. Bei uns im Allgäu ist das Osterfeuer nicht so verbreitet.
•  Osterkerzen: Alter Brauch, dessen Licht als Zeichen des Lebens gilt. Es soll die Herzen der Glaubensgemeinschaft entfachen und eine Erinnerung an die Taufe sein.
•  Osterlamm: Stammt aus dem jüdischen Passah-Fest. Ursprünglich diente das Schlachten des Osterlamms dazu, von der 10. Plage verschont zu bleiben. In der Gegenwart symbolisiert es das Opfer Jesu für die Menschheit.
•  Osterlachen: Früher vor allem in Bayern weit verbreitet, heute nur noch selten in Deutschland anzutreffen. Soll die Freude über den Triumph des Lebens ausdrücken.
•  Osterspaziergang: Geht auf den Emmausgang zurück. Auf diesem begegnete zwei Jüngern der wiederauf- erstandene Jesus. Heute wird dies überwiegend im süddeutschen Raum am Ostermontag mit dem Osterspaziergang gefeiert.
•  Osterreiten: Dieser Brauch geht auf die Verbreitung der Botschaft der Auferstehung zurück. Er ist in Sachsen und Bayern bedeutend.

Text: Sabina Riegger · Bild: Depositphotos

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