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Hörgeräte für Kinder

Frühzeitig Hörschäden erkennen

Die Wahrnehmung akustischer Signale ist zwischen der Geburt und dem Alter von drei Jahren von entscheidender Bedeutung für die Sprachentwicklung. Deshalb ist es wichtig, das Gehör des Kindes so schnell wie möglich überprüfen zu lassen. Kaum vorstellbar, dass mittlerweile bereits jeder 30ste Erstklässler an Aufmerksamkeitsstörungen leidet, was auch mit dem Gehör zu tun haben kann, und nur die Hälfte dieser hörgeschädigten Kinder kontinuierlich in ärztlicher Behandlung ist.

Bestimmte Hörprobleme, wie zum Beispiel Mittelohrentzündungen, sind vorübergehend und können mit Medikamenten behandelt werden, andere sind jedoch chronisch und erfordern, dass das Kind mit Hörsystemen versorgt wird. Je früher ein Hörverlust erkannt und Maßnahmen ergriffen werden können, desto besser ist dies für die sprachliche, soziale und kognitive Entwicklung des Kindes. Es ist wichtig zu wissen, dass nicht nur die vereinfachte Kommunikation beim Spielen oder in der Schule durch Hörsysteme für Kinder erreicht wird, auch eine nachweisliche Verbesserung des Selbstbewusstseins steigert die Lebensqualität des Kindes.

Andrea Thurner und Katharina Stadler sind Pädiakustikerinnen bei der Ohrwerk Gmbh, die im Allgäu und in Oberbayern zu finden ist. Das heißt, sie sind Hörgeräteakustikerinnen für Kinder. Mit Hilfe der sogenannten Spielaudiometrie überprüfen sie die Hörintensität des Kindes. „Die Spielaudiometrie wird bei Kindern zwischen dem zweiten und vierten Lebensjahr durchgeführt. Die Untersuchung dauert etwa 20 bis 30 Minuten und ist spielerisch aufgebaut, so dass die Kinder konzentriert und gerne mitarbeiten“, erklärt Andrea Thurner. Die Hörgeräteversorgung von Kindern ist eines der anspruchvollsten Gebiete der Audiologie und erfordert sehr viel Erfahrung und Einfühlungsvermögen. Was bei den Großen häufig schon kompliziert ist, nämlich die Auswahl und Anpassung eines Gerätes,  stellt den Pädakustiker bei den Kleinen häufig vor noch größere Herausforderungen. Nicht zuletzt aufgrund der begrenzten bis gar nicht   vorhandenen Mitteilungsfähigkeit des Säuglings oder Kleinkindes. Eine weitere Besonderheit ergibt sich bei der Versorgung von Kindern aus dem Wachstumsprozess. Auch das Ohr wächst mit und somit ändern sich fortlaufend die Größenverhältnisse sowie äußeren Parameter für ein Hörgerät. Aus diesem Grund empfiehlt es sich ,bei Kindern eher das relativ flexible Hinter-dem-Ohr (HdO) einzusetzen, als ein Im-Ohr-Gerät (IdO). Beim ersten genügt nach einem Wachstumsschub einfach eine Neuanfertigung eines Maßohrpassstückes, statt das komplette Hörsystem auszuwechseln.

Für Kinder und Jugendliche sind Hören und Verstehen wichtige Voraussetzungen, um die Welt zu erfahren, um zu lernen und sich zu entwickeln, so Hörakustikermeisterin Andrea Thurner . „Wir bieten Eltern mit Kindern kompetente Beratung und eine moderne audiologische Versorgung an“, so die Inhaberin von neun Filialen im Allgäu. Mannigfaltige Formen der Spielaudiometrie kommen zum Einsatz, die Aufschluss über das Hörvermögen von Babys und Kleinkindern geben. Das kindgemäße Ambiente entspannt und vermittelt Freude am besseren Hören. „Kinder und Eltern sollen gerne zu uns kommen. Denn gutes Hören steht auch für Lebensfreude und Spaß,“ so die Pädiakustikerin. Für Andrea Thurner ist die enge Zusammenarbeit mit den Eltern besonders wichtig.  „Wir unterstützen die Eltern bei ihren vielen Fragen, die ein familiärer Alltag mit Hörschädigung mit sich bringt. Ganz entscheidend ist dabei die Erstberatung. Wenn der Arzt bei einem Kind erstmals feststellt, dass es Hörgeräte braucht, ist es sehr wichtig, sich dieser Diagnose aktiv zu stellen und keine Zeit zu verlieren“, erklärt Thurner.

Text: Sabina Riegger · Bild: Ohrwerk GmbH

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