GesundheitLeben

AIB – Ambulante Intensivpflege Becker

„Es ist nicht genug zu wissen, man muss es auch anwenden.
Es ist nicht genug zu wollen, man muss es auch TUN.“
Johann Wolfgang v. Goethe

Es TUN und in die Tat umzusetzen war 2012 für Familie Becker aus Weißensee der entscheidende Moment, sich selbständig zu machen und eine ambulante Intensivpflege zu gründen, was auf den ersten Blick nichts Ungewöhnliches darstellt. Auf den zweiten Blick  jedoch schon, denn alle fünf Familienmitglieder unterstützen das gemeinsame Unternehmen und bringen ihre Arbeit in unterschiedlichster Form mit ein. Während sich zwei der Kinder abwechselnd mit mittlerweile neun Mitarbeitern um die 24-Std. Intensivpflegepatienten kümmern, erledigt der Dritte im Bunde sämtliche organisatorische Tätigkeiten.

Eine besondere familiäre Konstellation, die von allen Beteiligten ein hohes Maß an Verantwortung, Disziplin und Engagement zum Wohle des Patienten fordert. Für Brigitte und Martin Becker ist es mit ihren drei Kindern Maren, Sebastian und Andreas zur Selbstverständlichkeit geworden, ihren Alltag in erster Linie auf die Bedürfnisse ihrer Patienten abzustimmen. „An manchen Tagen ist es natürlich kein leichtes Unterfangen, wenn wir uns nur die Türklinke in die Hand geben und trotzdem haben wir uns ganz bewusst für diesen Schritt entschieden“, erzählen sie heute voller Stolz. Die Fortschritte und Erlebnisse mit unseren zu Betreuenden geben uns so viel neue Motivation, die uns auch persönlich jeden Tag wieder bestärken und bereichern, diesen Weg zu gehen.

„Wir möchten unseren Patienten die Möglichkeit geben, ein lebenswertes Leben zu führen und alles Machbare umzusetzen. Sie sollen dabei in kein Abhängigkeitsverhältnis kommen und durch möglichst wenige Einschränkungen auch Dinge erleben dürfen, die ihnen wirklich Spaß machen“. Eis essen gehen und Konzertbesuche stehen ebenso auf dem Plan, wie die tägliche Grundpflege und der aufwändige Umgang mit komplizierten Beatmungsgeräten.

Durch ihre Rund-um-die-Uhr Betreuung stehen sie in einem sehr intensiven Kontakt mit ihren Schützlingen und tragen daher eine große Verantwortung für deren wechselnder Bedürfnisse. Eine ausgewogene Balance zwischen menschlicher Nähe und persönlicher Distanz zu bewahren, erfordert sehr viel Feingefühl und Erfahrung des Pflegepersonals.
“Nur durch gezielte Schulungen unserer Mitarbeiter können wir die manchmal aufkommenden situationsbedingten Überforderungen möglichst stressfrei bewältigen. Auch als Familie stoßen wir natürlich zwischendurch an unsere Grenzen, da wir sehr mit unseren Patienten verbunden sind und wenn es ihnen schlecht ergeht, kann es schon passieren, dass wir diese Stimmungsschwankungen hin und wieder übernehmen. In solchen Momenten zählt unsere besondere familiäre Unternehmenskonstellation dann am allermeisten, weil wir unsere Erfahrungen austauschen können, jeder den anderen versteht und das nötige Verständnis für die jeweilige Problematik aufbringen kann“.

Durch ihre tägliche Arbeit in der Intensivpflege haben sie gelernt, wie schmal der Grat zwischen einem normal geführten Alltag und dem eines Pflegefalls sein kann. Sie haben es dadurch verstanden, ihr eigenes Leben bewusster zu leben, mehr auf sich acht zu geben und die guten Zeiten intensiv miteinander zu nutzen, weil ein gesundes Leben für Familie Becker keine Selbstverständlichkeit ist.

Text · Bild: Tanja Hiebsch

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