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Burgruine Hopfen am See

Bis zur Sanierung der Burg zwischen 2000 und 2006 wusste man so gut wie nichts über diese weitgehend verschwundene Burganlage. Historisch fassbar wird ein den Welfen dienstverpflichteter Hopfener Ortsadel 1146 mit Swigger de Hopfen. Bald nach 1191, als die Herren von Hopfen gemeinsam mit den Welfen aus der Geschichtsschreibung verschwanden, kam die Burg in Besitz des Hochstiftes Augsburg und blieb bis zum Ausbau der Burg Füssen im Jahr 1322 Sitz des Propstamtes Füssen. Danach setzte schleichend ihr baulicher Niedergang ein. Bereits im frühen 17. Jahrhundert verzeichnen die Landkarten hier keine Burg mehr. 1701/02 brach man die Burgreste zum Umbau des Klosters St. Mang in Füssen.

Die Sanierungsarbeiten
Die 2000 –2006 durchgeführte Sanierung erbrachte sensationelle Befunde, da überall in meterhohem Abbruchschutt noch die alten Mauerzüge intakt steckten. Ältester Befund ist ein großer quadratischer Turm unter dem Nordgebäude, der zu jener namenlosen welfischen Burg nahe Füssen gehören sollte, die hier 1077 während des Investiturstreites belagert wurde. Bereits im frühen 12. Jahrhundert wurde dieser Turm südseitig verkürzt und seewärts durch einen zweiten Turm ersetzt. Entlang der Westseite existierten Wirtschaftsbauten.

Die Architektur
Wohl im frühen 13. Jahrhundert entstand die heutige Ringmauer. Der verkürzte Nordturm wurde nun in ein Wohngebäude integriert, neben dem Burgzugang entstand eine Kapelle. Eine Poterne öffnete sich zusätzlich neben dem Südturm nach Südwesten. In einer nächsten Bauphase wurde der Südturm an seinen Nord- und Ostseiten ummantelt. Bis zum 16. Jahrhundert ließen sich weitere kleinere Umbaumaßnahmen nachweisen. Das archäologische Fundmaterial erstreckt sich zeitlich von der Zeit um 1100 bis ins 16./17. Jahrhundert.

Besonderheiten
•    Ältester Befund ist ein großer quadratischer Turm unter dem Nordgebäude, der zu jener namenlosen welfischen Burg nahe Füssen gehören sollte, die hier 1077 während des Investiturstreites belagert wurde.
•    Interessant sind zwei archäologisch erfasste Brandschichten, von denen die untere evtl. eine Beschädigung der Burg im Jahr 1077, die obere Brandschicht dagegen den endgültigen Untergang der Burg im Dreißigjährigen Krieg (1618–48) bezeugt.
•    Die zugehörige Vorburg dürfte nordöstlich oder nördlich der Hauptburg gelegen haben. Der alte Bauhof bzw. Meierhof stand wohl in Bebele.

Zugang
•    Direkt am westlichen Ortsrand
•    Von der Ortsmitte und von der Fachklinik (Waldlehrpfad) führen Wanderwege auf die Burgruine, die ausgeschildert ist.
•    Der Ausblick vom Burgplatz auf den Hopfensee, auf Füssen, Neuschwanstein und die Alpen ist großartig.

Höhenwanderwege
•    Bequem ebenerdig über den Höhenwanderweg von der Fachklinik Enzensberg aus.

Vom See aus
•    Vom See aus in einem mäßig steilem Aufstieg jederzeit erreichbar
Text: Füssen Tourismus · Bilder: Hubert Riegger

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